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Ev.-ref. Gemeinde München II feiert Jubiläum
Die Gemeinde entstand vor 40 Jahren inmitten eines Neubaugebietes
Die 1970 gegründete evangelisch-reformierte Gemeinde München II ist aus der Teilung der Münchener Gemeinde hervorgegangen. Vermutlich auf die Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel hin wurde schon 1964 die ca. 3000 Mitglieder zählende reformierte Gemeinde in München angefragt, ob beim Bau der "Entlastungsstadt" Neuperlach Grund und Boden für eine neue reformierte Gemeinde reserviert werden solle. Der erste Gottesdienst der neuen Gemeinde am 24. Oktober 1971 wurde noch in einer "Montagekirche", einem Behelfsgebäude, gehalten. Prediger war der damalige Präses Professor Joachim Staedtke:
Liebe Gemeinde! Wie unendlich schön ist es doch, dass es in dieser Welt des Hastens und Jagens, in dieser Welt des Irrens, des Zweifelns, des Verzweifelns und des Versagens einen ganz festen Ort gibt, wo dieses alles nicht zu sein braucht: das Zweifeln und Verzweifeln, das Hasten und Jagen, das Irren und Angsthaben; dass es einen Ort gibt, wo Gott sagt: "Ich bin". Das ist etwas überragend Tröstliches, dass dieses "Ich bin" Gottes ganz unzweifelhaft eine unumstößliche Tatsache ist. Und ds ist gar nicht kompliziert, kompliziert sind nur wir selbst."
Ökumene ein Schwerpunkt von Anfang an
Nach dem Umzug in die neu erreichtete Kirche mit Gemeindezentrum in der Kurt-Eisner-Straße widmete sich die Gemeinde dem Aufbau der Gemeinde. Das Gemeindegebiet umfasst den gesamten Raum rechts der Isar und ist damit sehr groß. Ein erheblicher Teil der Gemeindemitglieder leben auch außerhalb Münchens und nehmen mit dem Gottesdienstbesuch erhebliche Wege auf sich.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gemeinde ist auch von Anfang an die Ökumene. Der 1988 in der Gemeinde ordinierte Pfarrer Norbert Müller ist in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen engagiert und pflegt gute Beziehungen zu umliegenden großen Kirchen und kleinen Religionsgemeinschaften. Zur Eröffnung der Synode, die gleichzeitig auch die Eröffnung des Festwochenendes zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde war, waren dann auch die Evangelisch-lutherische Stadtdekanin Barbara Kittelberger und der Ökumenebeauftragte des katholischen Bistums München und Freising anwesend.
Die Gemeinde hatte in den letzten Jahren einige Renovierungsarbeiten zu bewältigen, erfreut sich darüber hinaus eines stetigen leichten Zuwachses an Mitgliedern - vor allem durch Zuzüge in die Landeshauptstadt. Die Rolle der Gemeinde im Stadtteil wurde von verschiedenen Rednern gelobt.
Viel Musik begleitet die Feierlichkeiten
Die Feierlichkeiten hatten natürlich auch einen kulturellen und geselligen Anteil. Zur Eröffnung der Synode spielte im Gottesdienst das Neuperlacher Kammerorchster. Am Samstag Abend unterhielt der Gemeindechor die Festgäste mit Kirchenliedern und Gospels. Die ehemalige Chorleiterin war als Überraschungsgast angekündigt und trug Arien aus bekannten Operetten vor. Ein aus der serbisch-orthodoxen Nachbargemeinde stemmender Tenor brachte die Mauern der frisch renovierten Kirche zum Zittern.
Die diesjährige Synode der Evangelisch-reformierten Kirche in Bayern und des XI. Synodalverbandes fand parallel zu den Feierlichkeiten statt und verstärkte die Festgemeinde, so dass die Plätze im Kirchraum zeitweise nicht ausreichten. Präses Pfarrer Simon Froben richtete sein Grußwort an die Gäste und nannte die junge Geschichte der Gemeinde eine "Erfolgsgeschichte".
Pfarrer Müller bei der Eröffnung der Synode |
Der Chor der Gemeinde singt zum Jubiläum |
Ein echter |
Die Presbyterin Else Meindl wies auf eine Ausstellung in den Gemeinderäumen hin |
Die ehemalige Chorleiterin gab Operettenarien zum Besten |
Georg Rieger (Quellen: verschiede Festschriften)