Reformierter Bund leistet Klärungshilfe in der Debatte um Land und Staat Israel

Auf der Suche nach einem Weg zwischen unversöhnlichen Positionen

In einer ausführlichen Argumentationshilfe beschreibt die rheinische Theologin und Islam-Beauftragte des Reformierten Bundes, Dr. Beate Sträter, die bisherige innerkirchliche und politische Auseinandersetzung und bemüht sich um eine sachliche Betrachtung des komplizierten und komplexen Konflikts.

In seiner letzten Sitzung hat das Moderamen des Reformierten Bundes das fast 30 Seiten umfassende Papier mit dem Titel "Die Debatte um Land und Staat Israel" dankbar entgegengenommen und stellt es nun zur Diskussion. „Wir erhoffen uns vom Studium dieser Schrift einen Zugewinn an Klarheit und damit einhergehend eine Versachlichung der notwendigen Diskussion“, schreibt der Moderator des Reformierten Bundes, Peter Bukowski in seinem Geleitwort.

Die innerkirchliche Auseinandersetzung zum Staat Israel und seiner Politik gegenüber den Palästinensern habe zuletzt an Heftigkeit zugenommen. Das Papier zitiert aus verschiedenen Veröffentlichungen und entlarvt deren zum Teil ideologische Einseitigkeit. Auch die verschiedenen politischen Analysen, zum Beispiel zur Atombewaffnung des Iran, werden einander gegenüber gestellt und auf ihre Motive hin durchleuchtet.

Die besondere Rolle Deutschlands, der Holocaust und seine Auswirkungen auf die Politik Israels, die innerpalästinensischen Konflikte und die Interessen der umliegenden arabischen Staaten – Beate Sträter scheut sich nicht, solche durchaus auch umstrittene Zusammenhänge herzustellen, um die jeweilige Situation zu beleuchten.

Laut Bukowski gehe es aber nicht nur um die Einschätzung der politischen Lage, sondern auch um theologische Grundsatzentscheidungen. Der Streit darüber ginge momentan noch quer durch unsere Kirchen und Gemeinden und werde hoch emotional geführt. Die Argumentationshilfe sei vom Moderamen des Reformierten Bundes mit der Absicht in Auftrag gegeben worden, dass sie „die theologischen Argumentationsstränge so nachzeichnen soll, dass sie zum eigenen Urteil befähigt.“


Georg Rieger, 10. Januar 2013

Die Debatte um Land und Staat Israel (PDF)

Auf der Suche nach einem Weg zwischen unversöhnlichen Positionen

In einer ausführlichen Argumentationshilfe beschreibt die rheinische Theologin und Islam-Beauftragte des Reformierten Bundes, Dr. Beate Sträter, die bisherige innerkirchliche und politische Auseinandersetzung und bemüht sich um eine sachliche Betrachtung des komplizierten und komplexen Konflikts.
Der Staat Israel ein „Zeichen der Treue Gottes“?

Der rheinische Synodalbeschluss von 1980 „zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ war ein Meilenstein auf dem Weg, theologisch das Verhältnis von Kirche und Israel zu bedenken – unter Einschluss des Staates Israel. Mit der Frage, ob die „Errichtung des Staates Israel“ ein „Zeichen der Treue Gottes“ sei, wie der Synodalbeschluss formuliert, beginnt Klaus Wengst, Inhaber des Lehrstuhls für Neues Testament und Judentumskunde an der Ruhr Universität Bochum, seine „theologische Annäherung an ein schwieriges Thema“.
Nation, Land und Staat Israel in postmoderner jüdischer Philosophie – ein Denkanstoß für christliche Bundestheologie?

David Novak, jüdischer Philosoph in Toronto, Kanada, reflektiert die biblischen Landverheißungen im Sinne traditioneller rabbinischer Auslegung und moderner Philosophie. Sein Fazit: Jüdische Bundestheologie begründet einen modernen Rechtsstaat, in dem Gemeinschaften unterschiedlicher ethnischer Herkunft und Religion zusammen im Land Israel leben.
Von Tobias Kriener

Als "Schüler" Marquardts beleuchtet Kriener dessen Auslegung der biblischen Landverheißung in Bezug auf den heutigen Staat Israel. Er kritisiert das Ausblenden realpolitischer Fakten des 20. Jahrhunderts. Diese seien mit der biblischen Landnahme im Einzelnen nicht zu vergleichen. Kriener selbst plädiert für eine „konsequent uneschatologische Sicht Israels inmitten der Juden in aller Welt und inmitten der Völker der Welt“, die auch das „Heimatrecht“ der Palästinenser umfasse. Zu dieser Sicht habe Marquardt selbst in seiner den Eschatologie-Bänden folgenden „Utopie“ (1997) die Tür geöffnet.
Von Tobias Kriener

In Kritik an der Politik des Staates Israel klingen immer wieder, oftmals subtil, antisemitische Vorurteile an. So ist der Hinweis auf den angeblich „dominierenden Einfluss“ der „jüdischen Lobby“ auf die US-amerikanische Politik eine Variante der antisemitischen Rede von der „jüdischen Weltverschwörung“; und in der Beurteilung einer israelischen Militäraktion als Schlag einer "Vergeltungsreligion" wiederholt sich eine antijudaistische Auslegung des alttestamentlichen Aug’ um Auge, Zahn um Zahn.
Dogmatisch-theologische Einsichten von Friedrich-Wilhelm Marquardt

Das Verhältnis Israels zu seinem Land ist kaum bedacht in christlicher Dogmatik. Anders bei Friedrich-Wilhelm Marquardt, dem 2002 in Berlin verstorbenen Professor für Evangelische Theologie. In seiner Eschatologie lädt Marquardt ein, das jüdische Volk und seinen Staat als "neue Tatsache" wahrzunehmen. Er hält dabei fest: Bis zum jüngsten Gericht „können wir die Geschichte von den Juden und ihrem Land nur als Geburtswehen eines kommenden Neuen begreifen“.
Kirchliche Verlautbarungen aus uniertem und reformiertem Kontext

Eine Dokumentation von Auszügen aus kirchlichen Beschlüssen und theologischen Stellungnahmen der Jahre 1980-2001 der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelisch-reformierten Kirche, der Union Evangelischer Kirchen, der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und des Reformierten Bundes zum Staat Israel
Eine Frage, bei der es ''um die Israeltheologie insgesamt und um ihre Beziehung zur Theologie der Religionen'' geht, so Professor Dr. Reinhold Bernhardt, Basel. Dabei entwirft er eine "erneuerte" Bundestheologie für denTrialog zwischen Juden, Christen und Muslimen.

Ein klares Nein zur christlichen Mission unter Juden hat die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) bereits 1980 formuliert und 2008 noch einmal bekräftigt: Es gibt "keine biblische Legitimation für eine heidenchristliche Judenmission mit dem Ziel der Bekehrung der Juden zu Jesus Christus und zur Taufe". Doch was für Konsequenzen hat diese theologische Erkenntnis einer Kirche, die sich selbst als "missionarische Volkskirche" versteht, für das Gespräch mit dem Islam?
Nahostkonflikt und biblische Landverheißung

EKD. Die Situation im Nahen Osten ist gegenwärtig sowohl aufgrund der politisch instabilen Lage in vielen Staaten wie auch durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen Iran und Israel besonders spannungsgeladen. Gerade viele Christinnen und Christen fragen angesichts dieser Entwicklungen nicht nur nach politischen Lösungswegen, sondern auch nach einem angemessenen Verständnis des Staates Israel und damit verbunden nach einer theologisch verantworteten und zeitgemäßen Deutung biblischer Landverheißungen.

Zur Eröffnung der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und vom Reformierten Bund konzipierten Ausstellung zum Calvinjahr am 11. Januar in Hannover sprach der Generalsekretär des Reformierten Bundes, Pfrarrer Jörg Schmidt, über Calvins Werk als ''Trost-Theologie für die versammelte Gemeinde''.

Pfr. Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes

End the Violence in Gaza

''The rockets from Gaza aimed at Israeli communities are destructive and the suicide bombing incidents cannot be condoned ... We strongly condemn the air and ground assaults from the Israeli Defense Forces leading to senseless deaths ...'' (Reformierter Weltbund)

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes (WARC), 7. Januar 2009

''Die Theologie Calvins ist Theologie für Vertriebene, für Flüchtlinge, für Bedrohte''

Generalsekretär Jörg Schmidt eröffnet die Calvin-Wanderausstellung in Hannover
Auf reformiert-info die Ansprache im Wortlaut

Barbara Schenck

Calvin neu gelesen

Eine Rezension von Jörg Schmidt
In zeitzeichen, Januar 2009 bespricht Generalsekretär Jörg Schmidt das Buch von Klaas Huizing: Johannes Calvin - und was vom Reformator übrig bleibt. Online auf http://zeitzeichen.skileon.de/

Barbara Schenck

die reformierten.upd@te 08.4

Das reformierte Quartalsmagazin – herausgegeben im Auftrag des Reformierten Bundes – 8. Jahrgang 2008, Nr. 4 – Dezember 2008 - jetzt online als PDF auf www.reformiert-info.de

Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes in Deutschland

Neues Logo für Europas Protestanten

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) mit neuem Logo und Internetauftritt
Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat einen neuen graphischen Auftritt. Zentrales Element ist ein neues Logo, das gemeinsam mit der Berner Agentur „Büro + Webdesign“ entworfen wurde.

Thomas Flügge, Pressesprecher, Wien, 15. Dezember 2008 (bearb.)

Bibel übersetzen

Auf der Suche nach einer ''gerechten Sprache''
Neun Beiträge, die in die Charakteristika verschiedener Bibelübersetzungen, besonders der „Bibel in gerechter Sprache“ (BigS) und der „Neuen Zürcher Bibel“ (NZB), einführen. Von Michael Weinrich, Rainer Albertz, Georg Plasger, Jochen Denker, Magdalene L. Frettlöh, Klaus Haacker, Holger Domas, Ilka Werner und Karl Friedrich Ulrichs. Zum Download als PDF

Bibel übersetzen. Auf der Suche nach einer ''gerechten Sprache''.pdf

Predigtpreis für Paolo Riccas ''Sprachwitz''

Waldenser-Theologe Paolo Ricca erhält Predigtpreis 2008
Bonn. Professor Dr. Paolo Ricca ist mit dem ''Predigtpreises'' des Verlags für die Deutsche Wirtschaft AG (Bonn) für sein Lebenswerk geehrt worden. Der 1936 geborene reformierte Theologe lehrte Kirchengeschichte und Praktische Theologie an der Waldenserfakultät in Rom.

Pfr. Dr. Andreas Flick, Celle

''Das Gesamtkonzept der Pfarrerausbildung steht zur Diskussion''

Gemeinsame Standards in den evang. Kirchen Europas nötig
Der Copräsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Prof. Michael Beintker, spricht in der gemeinsamen Konsultation der GEKE und der EKD zur „Ausbildung zum ordinationsgebundenen Amt“ in Berlin.

Thomas Flügge (Pressesprecher GEKE), Berlin, 21. November 2008

Schöne reformierte Kirche - ein neues Projekt des Reformierten Bundes

16./17. November 2008 Tagung in der Französisch-reformierten Gemeinde Potsdam - die Tagung musste abgesagt werden
Reformierte Kirchen in ihrer Schönheit bekannter machen und aus reformierter Sicht über die Gestaltung von Kirchenräumen nachdenken, das will ein neues Projekt des Reformierten Bundes: „Schöne reformierte Kirche“. Auf einer Tagung in Potsdam wird das Projekt vorgestellt. Als Referent spricht Dr. Klaus Merten, Berlin über „Kirchenbau der Reformierten“.

Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes