Qualitätssicherung ist kirchlicher Arbeit angemessen

Peter Bukowski fordert strenge Maßstäbe für die Arbeit mit Menschen

Der Moderator des Reformierten Bundes hat bei der Hauptversammlung des reformierten Dachverbandes für einen offensiven Umgang mit den Chancen eines pastoralen Qualitätsmanagements geworben.

Bukowski nahm den Bericht des Moderamens zum Anlass, das umstrittene Thema eines kirchlichen Qualitätsmanagements anzusprechen. "Die Pfarrerinnen und Pfarrer arbeiten in der Gemeinde am offenen Herzen", sagte er und spielte damit auf die Verletzlichkeit von Menschen an, die in Predigt und Selsorgeangesprochen würden. Verglichen mit anderen Berufen gebe es für Seelsorgerinnen und Seelsorger zu wenig Qualitätssicherung.

Eine Rückmeldung zur eigenen Arbeit diene auch den Betroffenen selbst, führte Bukowski aus. Für viele Amtsinhaber sei es ein Problem nie zu wissen, ob sie ihre Arbeit gut gemacht hätten. "Das baut einen hohen Druck auf", so Bukowski.

Auf Nachfragen sagte Bukowski, dass er das Thema nicht zum ersten Mal anschneide, aber besonders in reformierten Kreisen damit nicht auf viel Verständnis stoße. Das Fehlen verbindlicher und nachprüfbarer Vorgaben und die daraus resultierende Freiheit führe bei manchen Kollegen zu einer "Selbstimmunisierung" gegen jede Einmischung in die Qualität der gemeindlichen Arbeit.

Bukowski verglich den Pfarrberuf mit dem des Arztes oder der Psychotherapeutin und wies darauf hin, wie selbstverständlich in solchen Berufen Fortbildung und Kontrolle sei. Dass sich ein Pfarrer drei Jahre nicht einmal bei einem Pfarrkonvent sehen lassen könne, ohne Konsequenzen befürcheten zu müssen, sei dagegen nicht verständlich. Seelsorge und Verkündigung seien Bereiche, in denen Menschen eine hohe Professionalität erwarten könnten.

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