Die Geheimnisse des Erfolgs von calvin09: gute Theologie und gemeinsames Handeln

Zum Bericht des Moderators Peter Bukowski auf der Hauptversammlung des Reformierten Bundes

Auf einen „würdigen“ und „ermutigenden“ Auftakt zur Reformationsdekade der EKD hat Peter Bukowski Ende Oktober zurückgeblickt. Auch über kirchlich geprägte Kreise hinaus habe das Calvinjahr den europäischen Reformator Johannes Calvin bekannt gemacht, sagte der Moderator vor der Hauptversammlung des Reformierten Bundes.

Bericht des Moderators zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes 29. bis 31. Oktober in Frankfurt.pdf

Mit Dankbarkeit erinnerte Bukowski vor rund 150 in Frankfurt versammelten Reformierten daran, dass EKD, UEK und der Reformierte Bund gemeinsam das Calvinjahr gestalteten - von der Finanzierung des Calvinbeauftragten bis zum Sonderpostwertzeichen. Angesichts der „guten Erfahrungen gemeinsamen Handelns“ sprach er aber auch „Irritationen“ an wie „die Umbenennung der Reformationsdekade in Lutherdekade“.

Gute Theologie statt niederschwelligem Angebot
„Sich wieder einmal auf Theologie zu besinnen“ nannte Bukowski als eins der Geheimnisse des Erfolgs von calvin09. Das Wirken guter Theologie zog sich wie ein roter Faden durch seinen Bericht:
von der „Arbeit an einem theologischen Thema“, das einer Gemeinschaft von Kirchen „Tiefe“ gibt, wie die europaweite und internationale Zusammenarbeit bei Veranstaltungen im Calvinjahr,
über die Erkenntnis, dass es möglich ist, christliche „Kernthemen“ öffentlich zu kommunizieren, ohne mit einem „niederschwelligen Angebot“ daherzukommen,
hin zur Erfahrung, dass dank eines Netzes reformierter Konvente und Konferenzen, eines Forums wie reformiert-info und dank engagierter theologischer Lehrerinnen und Lehrer Gemeindeglieder sprach- und auskunftsfähig werden,
bis zum Anliegen des „pastoralen Qualitätsmanagements“ im EKD-Reformprozess.

Vom geistlichen Kernbestand der Kirche
Auch „Ökumenefähigkeit“ und „parteiliche Nachfolge“ gehören zu einer Theologie, die sich auf Calvin bezieht. Das Zusammengehen der Evangelischen Kirchen Europas in der GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa) käme Calvin „einem Wunder gleich“, so Bukowski. Auch die bevorstehende Vereinigung der reformierten Weltbünde („World Alliance of Reformed Churches“ und „Reformed Ecumenical Council“) zu einer „Gemeinschaft“ („World Communion of Reformed Churches“), ekklesiologisch verstanden im Sinne einer „versöhnten Verschiedenheit“ wie die Leuenberger Kirchengemeinschaft, begrüßte der Moderator als „verheißungsvolles Programm“.

Mit Blick auf die Finanzkrise und einer „apokalyptisch“ zu nennenden Situation mit Zahlen wie dieser, dass die EU-Mitgliedsstaaten und die USA bereits im Herbst 2008 „für die Rettung maroder Banken und Unternehmen das 40fache der Summe“ bereitstellten, die sie für die „Eindämmung des Klimawandels und die Verringerung der weltweiten Armut“ ausgeben, forderte Bukowski zu tun, was not tut: Anstatt sich „in hermeneutischen Streitigkeiten über den Accratext aufzureiben“ - über die Frage nach dem Begriff „Imperium“ und darüber, ob es bei der Gerechtigkeitsfrage um eine Bekenntnisfrage gehe - sich nun der Frage zuzuwenden, „was zu tun ist“, denn das „Lindern von Not“ gehört zum „geistlichen Kernbestand“ der Kirche.

Bericht des Moderators zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes 29. bis 31. Oktober in Frankfurt.pdf


Barbara Schenck

Der „Fachkreis Ethik“ der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat in der vergangenen Woche in Wien eine Konsultation zum Thema Sterbehilfe durchgeführt. Ziel war die Vorbereitung einer gemeinsamen Position der evangelischen Kirchen in Europa zu fragen der Sterbebegleitung und der Sterbehilfe.

Wien/Bern, 20. Oktober 2008, Thomas Flügge (Pressesprecher)
Der Schatzmeister des Reformierten Bundes, Dr. Arno Schilberg berichtet über die Finanzsituation des Reformierten Bundes und die „Calvin-Stiftung zur Förderung des Reformierten Protestantismus“.

Dr. Arno Schilberg, Detmold

''Wenn der Herr will, werden wir leben und dies und das tun.''

Eine Bibelarbeit zu Jakobus 4,13-15 (16-5,6). Von Peter Bukowski
„Bring Leben ins Leben“ – das Motto des 2. ökumenischen Kirchentags in Lippe am 16./17. Mai 2008 meditiert Peter Bukowski mit den Worten des Jakobus. Das Motto wird konkret, richtet sich gegen die „unheimliche Macht des Mammon“ und mahnt, den „Lebensstil der Geiz- und Giergesellschaft“ nicht zu übernehmen.

Peter Bukowski, Moderator des Reformierten Bundes

Entwicklungen im Reformierten Bund

Einige Hinweise zum Stand in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Reformierten Bundes. Von Jörg Schmidt
Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle des Reformierten Bundes in Hannover, arbeitet Pfarrer Jörg Schmidt als Generalsekretär des Bundes. Mit seiner Wahl hat das Moderamen eine Akzentverlagerung der Arbeit des Bundes beschlossen. Vor dem Jahr 2009 mit den verschiedenen Ereignissen zu „calvin09“ liegt nun ein Zwischenbericht des Generalsekretärs über die Arbeit im Bund vor.

Jörg Schmidt, Generalsekretär

Globalisierung ist kein Schicksal - eine andere Welt ist möglich

Bericht zur Accra-Nacharbeit des Reformierten Bundes in Deutschland. Von Martina Wasserloos-Strunk
Der Reformierte Bund ist seit 2002 Mitglied bei ATTAC, dem Netzwerk, das sich selbst versteht als „Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise“. Martina Wasserloos-Strunk vertritt als Delegierte den RB bei ATTAC. Diese Arbeit ist Teil der Ausführung der Beschlüsse der Generalversammlung des Reformierten Weltbundes 2004 in Accra.

Martina Wasserloos-Strunk
Ein Überblick über den Stand der Planung: Ausstellungen, Tagungen, Bücher …

Jörg Schmidt

Achim Detmers ist Calvin-Beauftragter

Eine Projektstelle zum Calvinjahr 2009
„Calvinjahr 2009“ heißt die neue Projektstelle des Reformierten Bundes. Dr. Achim Detmers betreut sie ab Februar 2008.

Barbara Schenck

„Gerechte Sprache“

Vom Anspruch neuerer Bibelübersetzungen
Auf seiner Sitzung vom 12./13. Oktober hat das Moderamen des Reformierten Bundes beschlossen, sich mit dem Anspruch neuerer Bibelübersetzungen auseinanderzusetzen, in „gerechter Sprache“ verfasst zu sein.

Schmidt

Ökumene mit Leben füllen

Peter Bukowski plädiert für einen ökumenischen Realismus
In einem Gespräch mit dem Journalisten Rüdiger Durth (Berlin) plädierte der Moderator des Reformierten Bundes für einen „ökumenischen Realismus“.

Calvinjahr 2009

Planungen zum Jubiläumsjahr
Am 10. Juli 2009 jährt sich der Geburtstag Johannes Calvins zum 500. Mal. Dieses Datum ist für den Reformierten Bund – in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland – Anlass, im Jahr 2009 nachdrücklich auf diesen Reformator und die von ihm ausgehenden Wirkungen aufmerksam zu machen: mit etlichen Veranstaltungen, mit verschiedenen Aktionen, mit neu erstellten Materialien für die Gemeindearbeit, mit Internet-Informationen und anderem mehr.

Jörg Schmidt
<< < 371 - 376 (376)