Denken und Handeln für Gerechtigkeit

Buchpräsentation von Martina Wasserloos-Strunk

Menschen aus verschiedenen europäischen Gebieten habe sie gebeten, aufzuschreiben, welche theologischen Fragen sie bewegen, und wie sie als reformierte Christen für Gerechtigkeit arbeiten, beschreibt Martina Wasserloos-Strunk den Anfang eines Buches. Der Sammelband "Denken und Handeln für Gerechtigkeit", die gerade erschienene deutsche Übersetzung und aktualisierte Auflage des Bandes "Europe Covenanting for Justice", hat die Herausgeberin Wasserloos-Strunk der Hauptversammlung des Reformierten Bundes am 1. Oktober in Emden präsentiert.

Im Zuge des in Accra 2004 benannten und bekannten Bundes für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit machten sich Reformierte auf den Weg "die Strukturen der globalisierten Welt" gerechter zu gestalten, "auf dass alle das Leben in Fülle haben!" (Joh 10,10). Aus dem Prozess des "Covenanting for Justice" in Europa trug Martina Wasserloos-Strunk in Zusammenarbeit mit Martin Engels eine Fülle an Beiträgen aus Theorie und Praxis zusammen. Als Beispiele seien genannt:
Theoretische Reflektionen rund um den Gottesdienst - zur Homiletik (Peter Bukowski) und zur Liturgie des Abendmahls (Lindsay Schluter), ergänzt durch Material für Kindergottesdienst und Jugendkreis aus den Niederlanden,
Gedanken zur Theologie der Hoffnung in Zeiten der Globalisierung (Jacobus Maarten van 't Kruis),
Überlegungen zu den Prinzipien globaler Klima- und Steuergerechtigkeit (Christoph Stückelberger), vereint mit Berichten von Projekten, die Zeugnis geben für "ermutigende Taten der Gerechtigkeit" (Bukowski), wie das Globalisierungsprojekt der Uniting Reformed Church in Southern Africa und der Evangelisch-reformierten Kirche in Deutschland, das Projekt von EKD und der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder gegen Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung von Frauen und Missbrauch von Kindern in der Deutsch-Tschechischen Grenzregion, der Widerstand der Waldenser Kirche gegen die Abschiebung Asylsuchender und das Projekt gegen Kinderarmut der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Imperium - die Macht "herrenloser Gewalten"
Heftig umstritten war unter Reformierten der Begriff des Imperiums in der Erklärung von Accra. Im Dialog der Kirchen miteinander wurde der Begriff weiter entwickelt. Aus der Bennennung "einer bestimmten Region - etwa Europa und Nordamerika" in der Erklärung von Accra weiter wurde das Imperium zur Bezeichnung einer "Zusammenballung wirtschaftlicher, kultureller, politischer und militärischer Macht" als "Geist und Wirklichkeit einer 'herrenlosen Gewalt', von Menschenhand geschaffen", wie die Uniting Reformed Church in Southern Africa und die Evangelisch-reformierte Kirche in Deutschland gemeinsam erklären. Wer nachlesen möchte, wie es zu diesem Prozess kam, findet in dem Sammelband mehrere Texte rund um das "Imperium".
Im Vorwort beschreibt Bischof Gustáv Bölcski das "Imperium" mit den Worten eines Ministers in Ungarn: "Wenn es ein Imperium gibt, ist es im Grunde genommen in den Herzen der Bürgerinnen und Bürger der entwickelten und reichen Länder zu finden. Tausende von Zöllnern des Konsumdenkens können nur deshalb erfolgreich sein, weil es Millionen jener gibt, die vom Konsum abhängig sind." In diesem Sinne habe die Reformierte Kirche in Ungarn "den neoliberalen Kapitalismus als solch eine Struktursünde" erkannt und auch die eigene Sünde bekannt, "Teil der Konsumkultur zu sein".

Der Band "Denken und Handeln für Gerechtigkeit" will daran erinnern "Es soll keine ungerechte Gemeinschaft in Christus geben!" und zeigt, was Menschen ihrerseits für ein Leben in mehr Gerechtigkeit tun.

Ich bin gekommen, dass sie alle das Leben in Fülle haben (Joh 10,10)
Denken und Handeln für Gerechtigkeit,

hrsg. von Martina Wasserloos-Strunk
in Zusammenarbeit mit Martin Engels
im Auftrag der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen in Europa
foedus-verlag Hannover 2011
ISBN 3-938180-24-2

Das Buch kostet 9,95 Euro und kann über die Geschäftstselle des Reformierten Bundes bestellt werden:

Reformierter Bund in Deutschland
Knochenhauerstr. 42
D-30159 Hannover
Telefon:
+49 (0)511 473 99 374 (Zentrale, Doris Ege)
e-mail: info@reformierter-bund.de


Barbara Schenck, 3. Oktober 2011

'Gebet und Politik gehören zusammen'

Video-Interview mit Dagmar Pruin (Präsidentin von Brot für die Welt)
Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 gestaltete sie gemeinsam mit James Bhagwan (Generalsekretär der Pazifischen Kirchenkonferenz) ein Politisches Abendgebet - ganz in der Tradition Dorothee Sölles.

'Reform ist historische Schande'

Video-Interview mit Julian Pahlke (Bundestagsabgeordneter, B90/Grüne)
Im Juni 2023 einigte sich die EU auf einen Kompromiss: Das Asylrecht soll verschärft werden. Pahlke kritisiert den Beschluss - und fordert stattdessen eine bessere Integration von Geflüchteten.

Hunderte besuchten Programm zu Klimaschutz, Flüchtlingspolitik und Friedensethik

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RB

'Das Bemühen um Frieden ist JETZT wichtig'

Reformierter Bund: Fünf Fragen an Moderator Bernd Becker zum Kirchentag 2023
„Jetzt ist die Zeit“, lautet das Motto des DEKT 2023. Bernd Becker findet: Die frohe Botschaft vom Gott der Liebe zu verkünden ist heute nötiger denn je.

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'Populism totally contradicts the Christian approach'

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The two students will be our guests at our Kirchentag workshop "Populism and Endangered Democracy". In our interview they explained to us why the Bible can be an important tool to assess populism and political extremism.

RB
Beim Kirchentag 2023 ist der Theologe zu Gast beim Reformierten Bund in Sankt Martha, mit dem Workshop "Friedensethik nach der 'Zeitenwende'" - vorab sprach er mit uns darüber, wie sich der Friedensdiskurs seit dem Ukrainekrieg gewandelt hat.

RB
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RB

ARD-Ostergottesdienst mit Bernd Becker

Moderator des Reformierten Bundes predigte am Ostermontag in Dortmund
Mit dabei waren außerdem Pfarrerin Susanne Karmeier und Pfarrer Christian Höfener-Wolf.

RB

Ein quellennahes Zeitkolorit der Schweizer Reformation

Schweizerin Judith Engeler wird mit Goeters-Preis ausgezeichnet
Die Theologin untersucht in ihrer Studie das Erste Helvetische Bekenntnis von 1536.

Hans-Georg Ulrichs

'Es ist eine Schande'

Reformierter Bund: Bernd Becker zum Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffs gehören Zerstörung, Gewalt und Tod immer noch zum Alltag der Menschen in der Ukraine. Bernd Becker, Moderator des Reformierten Bundes, sagte in einer persönlichen Stellungnahme, er sei bis heute „schockiert“.

RB
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