Archiv des Reformierten Bundes geordnet und gut nutzbar

Jürgen Reuter erstellte eine Ordnung für die Archivalien und ein (online) Findbuch

Wie war das noch genau mit dem Nein gegen jedes Ja zu Massenvernichtungswaffen? Wie hat der Reformierte Bund auf den Herrschaftsanspruch des nationalsozialistischen Staates reagiert? Was waren die Themen des Bundes nach dem Krieg? Die Archivalien des Reformierten Bundes geben Antwort: mit Fakten aus Protokollen der Moderamenssitzungen und mit Briefen, aus denen sich Geschichten erzählen lassen.

Seit Ende der 60er Jahre werden die Archivalien im Keller des Kirchenamts der Lippischen Landeskirche gelagert. Im Jahr 2010 begann Pfarrer i.R. Jürgen Reuter, Ordnung in die für Forschende kaum nutzbare Unordnung von Papierstapeln zu bringen. Zwei Jahre später präsentiert Reuter das Resultat seiner Arbeit: ein Abteil im Archivraum mit neu geordneten Archivalien, dank Findbuch gut nutzbar.

Jürgen Reuter, ehemals Domprediger in Halle a.d. Saale, pflegte 45 Jahre das Archiv des reformierten Kirchenkreises in der Kirchenprovinz Sachsen. Der Vorschlag des Generalsekretärs Jörg Schmidt, die in Detmold gelagerten Archivalien des Reformierten Bundes zu ordnen, reizte den "Ruheständler". Vor ihm lag jedoch ein riesiger Berg ungeordneter und zum Teil noch geklammerter und in Ordnern eingehefteter Papiere.

Anders als für kirchliche Organisationen wie Gemeinden, Landeskirchen und Werke gibt es für den Reformierten Bund keine vorgeschriebene Ordnung fürs Archiv. Jeder "Aktenhersteller", sei's Moderator oder Generalsekretär oder Sekretärin habe eine je eigene Ordnung gehabt, erzählt Reuter. Nötig sei es also zuerst gewesen, eine "neue umfassende Ordnung" zu erstellen. Dies fiel dem erfahrenen "Archivaren" nicht schwer. Zeitlich aufwändig hingegen sei es gewesen, so Reuter, alle Aktenstücke in einem thematisch geordneten Verzeichnis, dem Findbuch, mit einer Signatur und neuer Nummerierung zu notieren. Danach musste auch noch jede Akte ein Etikett bekommen mit Angaben über Inhalt, Zeit und den Zahlen von Signatur und laufender Nummer. Die schwierigste und komplizierteste Aufgabe war jedoch, berichtet Reuter, "die einzelnen Aktenstücke aus ihrer alten Lage zu nehmen, zu 'entmetallisieren' und nach der neuen Ordnung in Kartons einzuordnen."

Vor der Menge der anliegenden Arbeit, hatte Maja Schneider, Archivarin im Lippischen Landeskirchenamt, den aus Naumburg angereisten Pensionär gewarnt. Sie wusste, wovon sie sprach, hatte sie doch selbst bereits einen Teil der Archivalien aufgenommen und lagerfähig gemacht. Nun ist die Leiterin des Archivs froh, dass auch dieser Teil im Bestand des Archivs in der Leopoldstraße geordnet und gut zugänglich ist.

Nach getaner Arbeit der Neuordnung des Archivs des Reformierten Bundes bleibt Jürgen Reuter der Wunsch,
"dass sich viele Interessierte melden, und Akteneinsicht nehmen für ihre Arbeiten."
Und denen, die das Stöbern in Akten, das Erforschen von Geschichte und Geschichten um ihrer selbst willen lieben, sowie allen, die überzegt sind, auch für die Reformierten in Deutschland gilt: "Zukunft braucht Herkunft"... bleibt der Dank an Jürgen Reuter.

Eine gekürzte Fassung des Berichts von Jürgen Reuter im PDF (Juli 2012)

Zur Information:

Demnächst wird das Findbuch für die Archivalien des Reformeirten Bundes online zugänglich sein.
Wer den Bestand in Detmold einsehen möchte, wird gebeten, sich an Generalsekretär Jörg Schmidt zu wenden:
Tel.: +49 (0)511 473 99 375
Fax:  +49 (0)511 473 99 428
E-mail: info@reformierter-bund.de

Sowie an das Archiv in Detmold:

Leitung: Maja Schneider
Leopoldstraße 27
32756 Detmold
Tel.: 05231/976-803
Fax: 05231/976-850
E-Mail: archiv@lippische-landeskirche.de
 
Öffnungszeiten:
Mo. 9.15 - 13.00 Uhr
Di. - Fr. 8.00 - 13.00 Uhr
Mo./Di./Mi 13.30 - 16.30 Uhr
und nach Vereinbarung

Der Schatzmeister des Reformierten Bundes, Dr. Arno Schilberg berichtet über die Finanzsituation des Reformierten Bundes und die „Calvin-Stiftung zur Förderung des Reformierten Protestantismus“.

Dr. Arno Schilberg, Detmold

''Wenn der Herr will, werden wir leben und dies und das tun.''

Eine Bibelarbeit zu Jakobus 4,13-15 (16-5,6). Von Peter Bukowski
„Bring Leben ins Leben“ – das Motto des 2. ökumenischen Kirchentags in Lippe am 16./17. Mai 2008 meditiert Peter Bukowski mit den Worten des Jakobus. Das Motto wird konkret, richtet sich gegen die „unheimliche Macht des Mammon“ und mahnt, den „Lebensstil der Geiz- und Giergesellschaft“ nicht zu übernehmen.

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Der Moderator des Reformierten Bundes, Dr. Peter Bukowski, verteidigt die Charakterisierung des neoliberalen Wirtschaftssystems als "Imperium".

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