Fester Grund unter den Füßen

''450 Jahre Heidelberger Katechismus' in Detmold zu sehen

Kreis Lippe/Detmold. Die Ausstellung „450 Jahre Heidelberger Katechismus“ ist von heute an (2. bis 13. November) im Landeskirchenamt in Detmold zu sehen. Das Bekenntnis- und Lehrbuch spielt im Gemeindeleben evangelisch-reformierter Kirchengemeinden eine große Rolle. Eröffnet wurde die Ausstellung für Lippe am Reformationstag, Mittwoch, 31. Oktober, zusammen mit dem Jahresthema für 2013, „Reformation und Toleranz“.

„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“ Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann predigte über die bekannte erste Frage im Heidelberger Katechismus. „Passt das eigentlich zueinander – die Idee der Toleranz und die erste Frage des Heidelberger Katechismus? Ich meine, das passt gut zusammen, denn tolerant kann nur sein, wer weiß, wohin er gehört.“ Christen wüssten das: „Wir gehören mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben nicht uns, sondern unserem getreuen Heiland Jesus Christus“. Diese Gewissheit gebe festen Grund unter den Füßen.

Handelt es sich beim Heidelberger Katechismus um ein „tolerantes Bekenntnis“? Dieser Frage stellte sich Pfarrer Jörg Schmidt, Generalsekretär der Reformierten Bundes in seiner Eröffnungsrede: „Toleranz ist sicher nicht das erste Stichwort, das bei einer Erinnerung des Heidelberger eine Rolle spielt“.  Es müsse  auch die Frage erlaubt sein, ob Toleranz, so wie wir sie heute verstehen, auf die Zeit der Reformation  angewendet werden könne: „Ich kann mir Toleranz gut erlauben, zumindest im Bereich Religion. Gewöhnlich hängt davon für mich nichts ab, und ich gehe kaum ein Risiko ein,  jedenfalls nicht für mein Leib und Leben und in der Regel nicht einmal für gesellschaftlichen Einfluss oder politische Macht.“  Das sei in der Reformationszeit anders gewesen, „das ist, wie wir gegenwärtig mit einem gewissen Erschrecken merken, auch in anderen soziokulturellen Zusammenhängen anders.“  Wer von den sich heraus bildenden reformatorischen „Flügeln“ Toleranz erwarte, müsse wissen, dass eine so handelnde Gruppe sich damals mit großer Wahrscheinlichkeit aufgegeben hätte.

Dennoch: Im Evangelium der ganzen Bibel, auf das sich Bekenntnisse und Katechismen gründeten, sei eine deutliche Perspektive, „über die Selbst-Bindung Gottes an das Volk Israel hinaus, auf Fremde sich auch positiv zu beziehen.“  Zugespitzt könne man formulieren: “Nur das ist ein angemessenes und darum richtiges Bekenntnis, in dem sich dieses biblische Zeugnis wieder findet und Bahn bricht.“ 

Im Heidelberger Katechismus gebe es Facetten der Toleranz. So sei es ein  ehrenwerter Versuch gewesen, die verschiedenen reformatorischen Richtungen in einem Lehrbuch zusammen zu bringen. Und verschiedene Aussagen, zum Beispiel bezüglich der Nächstenliebe, dem Wohl des Nächsten und Bedürftigen gegenüber, erfüllten das heutige Verständnis von Toleranz. 

Ausstellung „450 Jahre Heidelberger Katechismus“: Landeskirchenamt Detmold, Leopoldstr. 27,  2. bis 13. November, Mo 8.30 -16 Uhr, Di-Do 9-16 Uhr, Fr 8.30-12.30 Uhr.

Dr. Martin Dutzmann, Pfarrer Jörg Schmidt (Reformierter Bund) und
Dr. Werner Weinholt, Beauftragter der Lippischen Landeskirche für das Jahresthema
Reformation und Toleranz (von links).


Pressemeldung der LL, 1. November 2012
12 Tafeln mit Informationen über Entstehung, Inhalt und Wirkung

Der Reformierte Bund bietet zum Jubiläumsjahr eine Wanderausstellung zum Heidelberger Katechismus an. Auf 12 transportablen Rollup-Tafeln wird über Entstehung, Inhalt und Wirkung des Katechismus informiert.
Einige Hinweise zur ''Toleranz'' des Heidelberger Katechismus, zugleich eine perspektivische Einführung in die Ausstellung ''450 Jahre Heidelberger Katechismus – Entstehung, Inhalt, Wirkung''

Am Reformationstag 2012 hat Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes, zur Eröffnung der Wanderausstellung "450 Jahre Heidelberger Katechismus" nach dem Stichwort "Toleranz" in diesem Bekenntnis aus dem 16. Jahrhundert gesucht. Neben "Zügen der Intoleranz" fand er "Aussagen, die für ein positiv gestaltetes Miteinander grundlegend sind" und somit „Toleranz“ positiv zu füllen vermögen. - Der Vortrag in seiner schriftlichen Fassung auf reformiert-info:

Der „Fachkreis Ethik“ der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat in der vergangenen Woche in Wien eine Konsultation zum Thema Sterbehilfe durchgeführt. Ziel war die Vorbereitung einer gemeinsamen Position der evangelischen Kirchen in Europa zu fragen der Sterbebegleitung und der Sterbehilfe.

Wien/Bern, 20. Oktober 2008, Thomas Flügge (Pressesprecher)
Der Schatzmeister des Reformierten Bundes, Dr. Arno Schilberg berichtet über die Finanzsituation des Reformierten Bundes und die „Calvin-Stiftung zur Förderung des Reformierten Protestantismus“.

Dr. Arno Schilberg, Detmold

''Wenn der Herr will, werden wir leben und dies und das tun.''

Eine Bibelarbeit zu Jakobus 4,13-15 (16-5,6). Von Peter Bukowski
„Bring Leben ins Leben“ – das Motto des 2. ökumenischen Kirchentags in Lippe am 16./17. Mai 2008 meditiert Peter Bukowski mit den Worten des Jakobus. Das Motto wird konkret, richtet sich gegen die „unheimliche Macht des Mammon“ und mahnt, den „Lebensstil der Geiz- und Giergesellschaft“ nicht zu übernehmen.

Peter Bukowski, Moderator des Reformierten Bundes

Entwicklungen im Reformierten Bund

Einige Hinweise zum Stand in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Reformierten Bundes. Von Jörg Schmidt
Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle des Reformierten Bundes in Hannover, arbeitet Pfarrer Jörg Schmidt als Generalsekretär des Bundes. Mit seiner Wahl hat das Moderamen eine Akzentverlagerung der Arbeit des Bundes beschlossen. Vor dem Jahr 2009 mit den verschiedenen Ereignissen zu „calvin09“ liegt nun ein Zwischenbericht des Generalsekretärs über die Arbeit im Bund vor.

Jörg Schmidt, Generalsekretär

Globalisierung ist kein Schicksal - eine andere Welt ist möglich

Bericht zur Accra-Nacharbeit des Reformierten Bundes in Deutschland. Von Martina Wasserloos-Strunk
Der Reformierte Bund ist seit 2002 Mitglied bei ATTAC, dem Netzwerk, das sich selbst versteht als „Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise“. Martina Wasserloos-Strunk vertritt als Delegierte den RB bei ATTAC. Diese Arbeit ist Teil der Ausführung der Beschlüsse der Generalversammlung des Reformierten Weltbundes 2004 in Accra.

Martina Wasserloos-Strunk
Ein Überblick über den Stand der Planung: Ausstellungen, Tagungen, Bücher …

Jörg Schmidt

Achim Detmers ist Calvin-Beauftragter

Eine Projektstelle zum Calvinjahr 2009
„Calvinjahr 2009“ heißt die neue Projektstelle des Reformierten Bundes. Dr. Achim Detmers betreut sie ab Februar 2008.

Barbara Schenck

„Gerechte Sprache“

Vom Anspruch neuerer Bibelübersetzungen
Auf seiner Sitzung vom 12./13. Oktober hat das Moderamen des Reformierten Bundes beschlossen, sich mit dem Anspruch neuerer Bibelübersetzungen auseinanderzusetzen, in „gerechter Sprache“ verfasst zu sein.

Schmidt

Ökumene mit Leben füllen

Peter Bukowski plädiert für einen ökumenischen Realismus
In einem Gespräch mit dem Journalisten Rüdiger Durth (Berlin) plädierte der Moderator des Reformierten Bundes für einen „ökumenischen Realismus“.

Calvinjahr 2009

Planungen zum Jubiläumsjahr
Am 10. Juli 2009 jährt sich der Geburtstag Johannes Calvins zum 500. Mal. Dieses Datum ist für den Reformierten Bund – in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland – Anlass, im Jahr 2009 nachdrücklich auf diesen Reformator und die von ihm ausgehenden Wirkungen aufmerksam zu machen: mit etlichen Veranstaltungen, mit verschiedenen Aktionen, mit neu erstellten Materialien für die Gemeindearbeit, mit Internet-Informationen und anderem mehr.

Jörg Schmidt
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