Absage an Pegida-Demonstrationen

Weihnachtsgeschichte weist weit hinaus über die Grenzen von Volk und Nation


Kirchenpräsident Martin Heimbucher wirft Initiatoren vor, ihren Zielen einen religiösen Anstrich zu geben.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat die „Pegida“-Demonstrationen in mehreren Städten Deutschlands deutlich kritisiert. In seiner Predigt am 4. Januar 2015 in der Großen Kirche in Leer sagte er:

„Eine ideologische Zweiteilung der Welt ist von unseren jüdisch-christlichen Wurzeln her gerade nicht möglich.“ An die Initiatoren der islamfeindlichen Demonstrationen gerichtet betonte er: „Da können sie montags noch so viele Weihnachtslieder singen - die biblische Weihnachtsgeschichte widerspricht ihnen stracks.“

Nach dem Matthäusevangelium seien die ersten, die den Weg nach Bethlehem finden, ausgerechnet Heiden aus dem Morgenland! Die Weihnachtsgeschichte weise von Anfang an weit hinaus über die Grenzen von Volk und Nation. Er verstehe die Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland als eine Hoffnungsgeschichte für das neue Jahr. „Das ‚christliche Abendland‘ - wenn es so etwas denn jemals gab - war niemals national oder regional beschränkt“, so Heimbucher. Es beziehe seine Identität gerade nicht aus der Abgrenzung gegen andere. „Es lebt davon, dass im Zeichen des Gottesfriedens Menschen zusammenfinden.“

Umgekehrt gelte: „Überall, wo in diesen Tagen und Wochen Platz gemacht wird an den reich gedeckten Tischen in Mitteleuropa, überall, wo Menschen willkommen geheißen werden, ohne Rücksicht auf Herkunft und Religion, überall, wo Menschen Zuflucht finden, die hier auf Frieden hoffen und auf Gerechtigkeit, überall dort bricht sich die Hoffnung Bahn, von der das Evangelium erzählt.“

6. Januar 2015
Ulf Preuß, Pressesprecher

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