Schweiz / SEK: Globalisiert reformiert

Wipf: ''Gemeinschaft sein ohne hierarchische Struktur''

«In Grand Rapids fällt ein historischer Entscheid: Aus der weltweiten Allianz der Reformierten wird eine theologisch fundierte Gemeinschaft», sagte Thomas Wipf, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK, an der Tagung der Schweizer Reformierten vom 27. Mai 2010. Damit haben sie sich auf den Gründungsakt der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WRK vom 18. bis 27. Juni 2010 in Grand Rapids (Michigan, USA) vorbereitet.

Im WRK vereinen sich die 80 Millionen reformierten Christen, um sich in der globalisierten Weltwirtschaft geeint für Gerechtigkeit einzusetzen und um im ökumenischen Dialog mit einer reformierten Stimme zu sprechen. Die Schweizer Delegation ist massgebend an der Gründung des WRK beteiligt.

«Gemeinschaft sein ohne hierarchische Struktur hat zur Folge, dass weltweit kein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl da ist. In Grand Rapids fällt ein historischer Entscheid: Aus der weltweiten Allianz der Reformierten wird eine theologisch fundierte Gemeinschaft.» Mit diesen Worten hat der Präsident der Schweizer Reformierten, SEK-Ratspräsident Thomas Wipf, die Tagung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK und der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn am 27. Mai 2010 in Bern eröffnet. Dort haben sich die Reformierten der Schweiz auf die historische Gründung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WRK von Mitte Juni in Grand Rapids (USA) vorbereitet. Unter den Leitworten «Einheit, Gemeinschaft, Gerechtigkeit» diskutierten Thomas Wipf, der Generalsekretär des Reformierten Weltbundes RWB, Setri Nyomi sowie der RWB-Vizepräsident, Berner Synodalrat und SEK-Präsidentschaftskandidat Gottfried W. Locher und die Ethikerin Puleng LenkaBula, Präsidiumsmitglied des Südafrikanischen Kirchenrates und Afrika-Konsulentin des RWB über die weiteren Schritte nach der festlichen Gründung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WRK vom 18. bis 27. Juni 2010. Puleng LenkaBula betonte, dass der Dialog mit anderen Religionen intensiviert werden müsse, während Gottfried Locher die Einführung demokratischer Prozesse als Aufgabe des WRK nannte.

Eine Stimme in der globalen Marktwirtschaft
Die Gründung der WRK ist Ergebnis einer gemeinsamen Vision, auf die sich der RWB und der Reformierte Ökumenische Rat REC vor rund fünf Jahren einigten. In der Folge wurde unter Mitarbeit der Schweizer Reformierten eine Verfassung erstellt. RWB-Generalsekretär Setri Nyomi formulierte die Vision der Gerechtigkeit so: «Wenn das Wirtschaftsystem weltweit Millionen von Menschen leiden lässt, darf nirgends auf der Welt geschwiegen werden. Der Einsatz für Gerechtigkeit steht im Zentrum unseres Auftrages.»

Notwendiger Schritt in der Ökumene
Die zweite Vision betrifft die Einheit: «Als Weltbund waren wir als Allianz organisiert. Das Wort kommt aus dem militärischen Vokabular. Es beinhaltet den Willen, zusammenzugehen, aber auch das Unbehagen, das nationale Bewusstsein aufzugeben. Jetzt aber verwenden wir das Wort ‹Communio›, Gemeinschaft: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. Wir sind eins», sagte Nyomi. André Birmelé, Professor am Ökumenischen Institut in Strassburg, bezeichnet die neue Weltgemeinschaft WRK als «notwendigen Schritt in der derzeitigen ökumenischen Situation.»
Zu einer Gemeinschaft gehöre auch, dass es unterschiedliche Meinungen gebe, insbesondere zu ethischen Fragen, betonte Nyomi. Dass solche Auseinandersetzungen nicht zur Spaltung führen müssen, führte die Politologin Martina Wasserloss-Strunk aus, Präsidiumsmitglied Reformierter Bund Deutschland: «Im Globalisierungsprojekt haben wir erlebt, dass „Augenhöhe“ das entscheidende Kriterium für das gemeinsame Denken, Handeln und Streiten ist.» Der Zusammenschluss des Reformierten Weltbundes RWB und des Reformierten Ökumenischen Rates REC zur Weltgemeinschaft ist deshalb ein erfolgreiches Beispiel des reformierten Dialoges.


Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK, Medienmitteilung, Bern, 28.5.2010
''Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens''

Fünf Bibelarbeiten zur Vorbereitung auf die gemeinsame Generalversammlung des Reformierten Weltbundes (RWB) und des Reformierten Ökumenischen Rates (REC) zur Bildung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) in Grand Rapids, Michigan, USA vom 18. bis 27. Juni 2010. Als PDF zum Download auf www.reformedchurches.org

Finanzieller Druck

WGRK: Martina Wasserloos-Strunk reiste nach Ungarn und Transkarpatien
Der Ukrainekrieg hat auch für andere europäische Länder Folgen: Die Präsidentin der WGRK Europa sprach mit Kirchenvertretern über die Bedeutung internationaler Solidarität.

Quelle: WGRK

10 Euro für die reformierte Familie weltweit

WGRK: Interims-Generalsekretär Setri Nyomi lädt zu Spenden ein
Ziel sei es die Finanzen der WGRK wieder in Ordnung zu bringen - um ihrer "Berufung als eine Gemeinschaft, die sich für Gerechtigkeit einsetzt, gerecht werden zu können".

Quelle: WGRK

Inspiration der Hoffnung

Zum Tod von Jürgen Moltmann
Moltmann war einer der ersten globalen Theologen. Schon früh in seiner Karriere beschäftigte er sich mit Theologen aus der damals so genannten „Dritten Welt“.

Phil Tanis

'Autoritäre Impulse'

WGRK: Exekutivausschuss kritisiert christlichen Nationalismus
Der Exekutivausschuss der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), der vom 18. bis 22. Mai 2024 in West Michigan, USA, zusammengekommen ist, hat seine Mitglieder und Partner zu Gebet, Aktion und Vorbereitung aufgerufen.

Quelle: WGRK

Reformed Identities - A Global Perspective

Address by the Rev. Dr. Setri Nyomi Interim General Secretary of the World Communion of Reformed Churches To the General Assembly of the Reformierter Bund in Germany 25 April 2024

Setri Nyomi

'Reformiert sein bedeutet ökumenisch zu sein'

Reformierter Bund: WGRK-Interimsgeneralsekretär Setri Nyomi betont Vielfalt reformierter Identitäten
Nyomi stellte in seinem Auftaktvortrag zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes in Frage, ob eine Definition reformierter Identitäten weltweit möglich und nötig ist.

RB

'Man sollte Reformiertsein nicht in eine Schublade stecken'

Interview mit Setri Nyomi zur Hauptversammlung des Reformierten Bundes 2024
230 Mitgliedskirchen in mehr als 100 Ländern: Lässt sich eine weltweit gültige Identität der Reformierten innerhalb der Weltgemeinschaft überhaupt festmachen? Setri Nyomi, Interimsgeneralsekretär WGRK bezweifelt das - und fragt sich, ob wir überhaupt eine feste Definition von "Reformiertsein" brauchen.

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Im Kampf gegen die Apartheid

Uniting Reformed Church in Southern Africa feiert ihr 30-jähriges Jubiläum
Rassentrennung galt in Südafrika auch bei den Kirchen. Der Gründung der URCSA war ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus der Apartheid - inspiriert unter anderem durch das Belhar-Bekenntnis.

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'Bewegung jenseits kirchlicher Strukturen'

WGRK: Vorbesprechung der Generalversammlung 2025 in Thailand
Die Teilnehmer*innen sind sich einig: Die Arbeit der Kirchen darf nicht in den Konferenzräumen und in der akademischen Welt bleiben.

Quelle: WGRK

'Wir sind aufgerufen, Gottes Werkzeuge der Veränderung zu sein'

Osterbotschaften 2024 rufen zu Mut und Hoffnung auf
In ihren Osterbotschaften betonten Vertreter der Landeskirchen und der WGRK die Bedeutung von Ostern als Friedensgeschichte - und erinnerten an Konflikte weltweit.

Quellen: WGRK/EKKW/EKiR/ELK-Wue/EKHN/EKM
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