Eine Bewegung gegen den Strom: zwei weltweite Kirchennetzwerke schließen sich zusammen

Hauptauftrag der neuen Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen: Einheit der Kirchen und soziales Engagement

Die beiden größten Netzwerke protestantischer Kirchen der reformierten Tradition treffen sich vom 18 bis zum 28. Juni 2010 in Grand Rapids im Nordosten der Vereinigten Staaten; um eine neue Organisation zu bilden. Das drückt einen neuen Stand der Beziehungen zwischen zwei Kirchenfamilien aus, die einst auch voneinander getrennt waren.

„In diesen Zeiten der Trennung und Uneinigkeit in so vielen Lebensbereichen, das kirchliche Leben eingeschlossen, ist es hochbedeutend, das zwei weltweite Kirchengruppen, die in 108 Ländern zu Hause sind und für 80 Millionen Menschen stehen, willens sind, sich auf einer höheren Stufe von Gemeinschaft zu vereinigen als jemals zuvor“, sagt Richard van Houten, Generalsekretär des Reformierten Ökumenischen Rates (REC).

Am 18. Juni wird sich der Reformierte Weltbund (WARC) mit dem REC zusammenschließen, um die „Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (World Communion of Reformed Churches, WCRC)" zu bilden. Etwa 475 Delegierte und fast ebenso viele Beobachter, Gäste und freiwillige Helfer werden sich auf dem Gelände des Calvin College zur vereinigenden Generalversammlung treffen, die den Start der WCRC markiert.

Die beiden Gründungsorganisationen stützen sich auf unterschiedliche, zusammengehörende Traditionen. Die reformierte Bindung an die Bibel ist beiden gemeinsam. Der Reformierte Ökumenische Rat (REC) ist bekannt für seine Betonung des geistlichen Wachstums und die Treue zu den kirchlichen Bekenntnisschriften. Der Reformierte Weltbund WARC ist bekannt für die Betonung der Rassen- und Geschlechtergerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung.

„Der Begriff ‚Communion’ im Namen der neuen Organisation weist auf die neue Stufe der Zusammenarbeit hin“, sagt Setri Nyomi, Generalsekretär der WARC. „Als Gemeinschaft von Kirchen erkennen unsere einen Taufe und unsere Zusammengehörigkeit am Tisch des Herrn ausdrücklich und sind so deutlichere Zeugen und ein besseres Zeichen für eine Alternative in der Welt.“

Hauptauftrag der neuen Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WCRC) wird die Konzentration auf der Einheit der Kirche und soziale Themen sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ihren Platz in Genf in der Schweiz im Ökumenischen Zentrum finden, das auch den Ökumenischen Rat der Kirchen beherbergt. Auch ihm wird die WCRC angehören.

„Gerechtigkeit wird das Herz der WCRC-Arbeit sein“, sagt Judi Fisher von der Uniting Church of Australia. Die Vizepräsidentin der Pazifischen Region des Reformierten Weltbundes (WARC) erklärt, dass die Themen, die Leben und Rechte der indigenen Völker betreffen, auf der Tagesordnung der Generalversammlung einen wichtigen Platz einnehmen werden.

„Auf die Stimme der ersten Nationen der Kontinente zu hören, besonders auf die aus Nordamerika, deren Gäste wir sind, wenn wir uns auf ihrem Land treffen, wird uns herausfordern. Es wird uns helfen, zu verstehen, was Umweltzerstörung und das Erbe der Rassenungerechtigkeit, übrigens auch in kirchlichen Schulen, den Angehörigen der Ersten Nationen in Nordamerika angetan hat“, sagt Judi Fisher.

Höhepunkte des Programms werden sein:

feierliches Eintreffen der Häuptlinge aus dem Staat Michigan mit Trommeln und Worten der Begrüßung am Freitag, 18. Juni, um 14.00 Uhr.

Eröffnung der Generalversammlung, die erste Zusammenkunft der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WCRC) am Freitag, 18. Juni, um 14.15 Uhr

Eröffnungsbeiträge:

Ruth Padilla (Costa Rica), Gedanken aus Lateinamerika
Park Seong-Wong (Korea), Blühendes Leben – sich ein Haus geben
Sabine Dressler-Kromminga (Deutschland), Einheit in Einzigartigkeit und Vielfalt
Ayana Mc Calman (Guyana), Von neuem: Gerechtigkeit!

Samstag, 19. Juni, 10.30 Uhr.
Moderation: Sharon Watkins (Christian Church – Disciples of Christ)

Festgottesdienst zur Gründung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WCRC).
Kindern, den Leitern der Kirche von morgen, wird das Zeichen der neuen Einheit der Reformierten Kirchen überreicht.
Dienstag, 22. Juni, 11.15 Uhr

Vortrag von Richard Twiss, Verteter der amerikanischen Indianer, bekannt für seinen neuen Zugang zu Kultur und Gemeinschaft auf der Grundlage des christlichen Glaubens und indigener Traditionen aus Tanz, Musik und Kunst.
Dienstag, 22. Juni, 11.15 Uhr.

Gottesdienst und Kulturfest mit Vertretern der Ersten Nationen von überall aus den Vereinigten Staaten im Ab-nab-awen Park am Ufer des Grand River.
Dienstag, 22. Juni, 14.30 bis 20.00 Uhr

Wahl des Präsidenten der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen
Donnerstag, 24. Juni, 14.00 – 16.00 Uhr

Arbeit an Antworten der Kirche auf Ungerechtigkeit in der Wirtschaft und durch den Klimawandel, die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Armen der Welt, zu Frauenrechten in der Kirche und Menschenrechten in den bedrängten Regionen der Welt.
Freitag, 25. Juni, und Samstag, 26. Juni

Anne Weirich vom Gastgeberausschuss heißt alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Generalversammlung herzlich willkommen: „Das wird eine großartige Erfahrung für uns, Christen aus der ganzen Welt in unserer Gegen rund um Grand Rapids zu Gast zu haben!“ Am Sonntag, dem 20. Juni, und am Wochenende 26./ 27. Juni werden die Delegierten auch in Gemeinden in der Umgegend zu Gast sein.

Das komplette Programm der Generalversammlung steht hier: www.reformedchurches.org


Kristine Greenaway (WARC), Genf (gekürzt), 7. Juni 2010; Übersetzung: Stefan Maser

Die Generalversammlung des Reformierten Weltgemeinschaft (WGRK) hat auf ihrer Tagung in Grand Rapids/USA die Gemeinsame Erklärung der Evangelisch-reformierten Kirche und der Uniting Reformed Church in Southern Africa (URCSA) zu Fragen wirtschaftlicher und ökologischer Gerechtigkeit als eigene „grundlegende Leitlinien“ angenommen.

Pressemitteilung (bearb.) der Evangelisch-reformierte Kirche, 6. Juli 2010

Hennefeld: Reformierte Weltgemeinschaft gegen ''himmelschreiende Ungerechtigkeiten''

Accra-Erklärung ganz oben auf Tagungsordnung für die nächsten Jahre
Wien, (epd Ö) - "Diese neugegründete Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen hat eindrucksvoll bewiesen, wie viel Potential, Kreativität und Hoffnung in der reformierten Welt vorhanden ist, verbunden mit dem festen Vorsatz, diese Welt hin zu mehr Gerechtigkeit zu verändern." Diese Bilanz zog der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld kurz nach seiner Rückkehr von der Gründungsversammlung der neuen Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, in der nun der Reformierte Weltbund und der Reformierte Ökumenische Rat aufgehen.

WCRC Creates a 'New Thing' for God's People

By Chris Meehan, News editor
In a spirit of unity and cooperation, the newly formed World Communion of Reformed Churches made several decisions, "heard the Gospel of reconciling love," and prepared itself to respond "in joyful hope" to a range of issues in churches and the world, the WCRC said in a final message statement issued Saturday (26 June 2010).
Am Ende der einwöchigen Feiern und Beratungen der neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) verabschiedete am Samstag die Vereinigende Generalversammlung in Grand Rapids, Michigan, Grundsätze und verschiedene Erklärungen. Sie münden in die beiden Schwerpunkte: „zur Gemeinschaft berufen, der Gerechtigkeit verpflichtet“.

WGRK: Zur Gemeinschaft berufen, zur Gerechtigkeit verpflichtet

Erste Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen in Grand Rapids (USA) beendet
Hannover/Leer, 27. Juni 2010 – Mit einem Festgottesdienst ist am gestrigen Samstag die erste Generalversammlung der neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) in Grand Rapids (USA) zu Ende gegangen. Zuvor hatten die etwa 400 Delegierten der 230 Mitgliedskirchen der WGRK mehrere Grundsatzerklärungen verabschiedet. Fast alle Dokumente spiegelten die zwei Schwerpunkte der Tagung: „zur Gemeinschaft berufen, der Gerechtigkeit verpflichtet“.

Locher / WGRK: Gemeinschaft stärken – Dialoge vertiefen

von Frank Worbs, Korrespondent Generalversammlung
Der Newsletter der Generalversammlung in Grand Rapids hat mit Pfarrer Dr. Gottfried Locher, dem neuen Schatzmeister im Exekutivausschuss der WGRK, über die Bedeutung dieser Versammlung und die kommenden Aufgaben der WGRK gesprochen. Gottfried Locher wurde erst vor zwei Wochen zum neuen Präsidenten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds mit zwei Millionen Mitgliedern gewählt.
„Die Bildung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen ist eine Quelle der Inspiration für uns alle, die wir den Aufruf zu Einheit, Mission und zum Eintreten für Gerechtigkeit als einen einzigen, ungeteilten Aufruf ansehen“, erklärte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, am Samstag, 19. Juni, in Grand Rapids, USA.

Pressemeldung des ÖRK, 24. Juni 2010
„Wir waren total überrascht über das vielfältige Engagement der europäischen Kirchen. Und wenn es nur der Einbau einer umweltfreundlichen Heizungsanlage ist: da hat das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ auf der Tagesordnung gestanden!“, meint Martina Wasserloos-Strunk augenzwinkernd. Sie hat im Auftrag des Europäischen Gebietes von WARC das Buch „Europe Covenanting for Justice“ herausgegeben (Bestellung beim Reformierten Bund). Mit Vikar Martin Engels hat sie im vergangenen Jahr Kontakt zu den reformierten Kirchen in Europa aufgenommen.

WGRK: Pillay als Präsident gewählt, Locher Schatzmeister, Bukowski im Exekutivausschuss

Vizepräsidenten: Lu Yueh Wen, Yvette Noble Bloomfield, Bas Plaisier, Helis Barraza Diaz
Das Plenum der Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen hat Präsidium und Exekutivausschuss gewählt. Es wurde über die ungänderte Liste des Nominierungskomitees vom Vortag abgestimmt, meldete Stefan Maser aus Grand Rapids am Donnerstag, 23.27 Uhr.
Ein Südafrikaner wird der neue Präsident der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Am Donnerstag wurde Dr. Jerry Pillay als erster Präsident gewählt. Er ist Pfarrer und Generalsekretär der Uniting Presbyterian Church in Southern Africa. Er hat eine breite ökumenische Erfahrung im eigenen Land aber auch in der internationalen Ökumene.