Camerata Trajectina spielt Märtyrerlieder aus der Reformationszeit

10. September 20:00 Uhr in der Großen Kirche in Emden


Ic seg adieu, vleesch, bloet – Märtyrerlieder aus der Reformationszeit- lautet der Titel des Konzerts, der Besuch ist kostenlos.

Das Ensemble Camerata Trajectina (= Utrechter Musikgesellschaft, gegründet 1974) hat sich einen Namen gemacht mit ihrem unnachlässigen Plädoyer für die niederländische Musik vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit.

Das Programm des Ensembles orientiert sich dabei stets an literarischen, politischen und religiösen Themen oder Personen, wie Hooft, Bredero, Huygens, Vondel, Coornhert, Wilhelm von Oranien, dem Achtzigjährigen Krieg, den konfessionellen Auseinander-setzungen (De Hoer van Babylon, Bavianen en Slijkgeuzen), Menno Simons, dem Totentanz, den Rederijkern und dem Antwerpener Liedbuch. Ein anderer Ansatz ist das Aufspüren des Zusammenhangs zwischen Malkunst und Musik bei Ausstellungen über „Music & Painting in the Golden Age‟, „Jan Steen‟ und „Frans Hals‟.

Das Ensemble wirkte auch an den großen nationalen Gedenkveranstaltungen in den Niederlanden mit ( Unie van Utrecht (1979), Wilhelm von Orianien (1984), Constantin Huygens (1987), Dirk Volkertszoon Coornhert (1990), Friede von Münster (1998) und Vereinigte Ost-Indische Kompagnie (2002).

Für dieses umfangreiche Repertoire hat der künstlerische Leiter, Louis Peter Grijp, Forscher am Meertens Institut und Professor für niederländisches Liedgut an der Universität in Utrecht, viel unbekanntes Material aufgespürt, Stücke rekonstruiert und damit die niederländische Musikgeschichte bereichert.
Viele Konzerte wurden in den Niederlanden und Flandern, aber auch an anderen Orten in Europa, den USA, Mexiko, Kanada, Indonesien und Ghana aufgeführt.

Im Laufe der Zeit hat die Gruppe rund 25 CD´s veröffentlicht. Die Doppel-CD „Antwerps Liedboek‟ wurde 2006 mit dem „Edison Award‟ ausgezeichnet.
Aufsehenerregende Auftritte waren während des Utrechter „Oude Muziek Festival” die erste niederländische Oper „Bacchus, Ceres en Venus‟ von Johan Schenck (2006), „Starters zingende klucht‟ von Lijsje Flepkous (2007) und das Singspiel „De triomferende min van Carolus Hacquart‟ (2012). Eine außergewöhnliche Musikproduktion war auch „De zeven zonden‟ von Hieronymus Bosch (2009).