Reformierte Ältestenpredigerin kommt beim PREDIGTPREIS in die letzte Runde

Gudrun Kuhn bekommt Silberne Taube für eine in Schwabach gehaltene Predigt

Mit ihrer Predigt über Johannes 6, 1-15 hat sich die Nürnberger Ältestenpredigerin eine Auszeichnung verdient, die vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft gestiftet wird.

Mit der Silbernen Taube werden die Predigten ausgezeichnet, die es bis in die Endausscheidung geschafft haben. Die Hauptpreise werden in den Kategorien "Beste Predigt", "Beste Predigt zu besonderen Anlässen" und für das "Lebenswerk" vergeben.

Dr. Gudrun Kuhn ist Ältestenpredigerin in der Evangelisch-reformierten Gemeinde St. Martha in Nürnberg. In der benachbarten Gemeinde in Schwabach hat sie den größten Anteil der Vertretungsdienste übernommen, nachdem die dortige Pfarrstelle wegen Krankheit und bis zur Wahl des neuen Pfarrers in den letzten Monaten vakant war. Im Juli letzten Jahres hielt Gudrun Kuhn die nun ausgezeichnete Predigt und reichte sie bei der Jury ein.

Die Predigt über die "Speisung der 5000" im Johannesevangelium verbindet Kuhn mit dem Lied "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" (EG 503) von Paul Gerhard und lässt Strophen daraus während der Predigt singen. Zur Auslegung der Geschichte greift sie auf die Methode des "vierfachen Schriftsinns" aus der Alten Kirche zurück und erläutert dieses Vorgehen gut nachvollziehbar. Die Predigt ist durchzogen von Bezugnahmen auf andere biblische Texte, eigene Erlebnisse und Dichtung. Auch die politische Dimension des Bibeltextes wird angesprochen, aber auf sehr dezente und so besonders wirksame Weise.

Der PREDIGTPREIS ist der renommierteste ökumenische Wettbewerb im deutschsprachigen Raum. Der Preis ist vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG gestiftet, dem der EKD-Synodale und Verleger Norman Rentrop vorsteht. Die Auszeichnungen werden von einer Jury vergeben, die mit teils prominenten TheologInnen und Laien aller Konfessionen besetzt ist. Die eingereichten Predigten kommen aus allen der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen (AcK) zugehörigen Kirchen. Ausdrücklich sind auch Laien, die einen Predigtdienst versehen, zur Einreichung ihrer Predigten eingeladen. Die reformierten Pfarrerinnen Sylvia Bukowski und Katrin Oxen gewannen 2005 und 2009 jeweils den Hauptpreis.