Eine Stola für reformierte Pfarrerinnen und Pfarrer?!

Jetzt erhältlich - in allen liturgischen Farben - eine Stola mit dem Logo der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen

"Sieht richtig klasse aus!", Hans-Georg Ulrichs, Studierendenpfarrer in Heidelberg, ist begeistert: "Endlich gibt es eine reformierte Stola."

"Für manche reformierten Puristen mag es sich etwas merkwürdig anhören, aber in vielen unierten Kirchen tragen Kollegen und Kolleginnen eine Stola, und sei es nur beim Abendmahl oder bei Taufen oder bei ökumenischen Gottesdiensten", erklärt Hans-Georg Ulrichs gegenüber reformiert-info seine Freude über die Stola mit dem reformierten Emblem. 

Ulrichs, selbst Mitglied im Moderamen des Reformierten Bundes, hat nach Absprache mit der Geschäftsstelle der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) die "reformierte Stola" in Auftrag gegeben.
Gewandmeisterin Martina Wasmer bietet nun in ihrem Sortiment eine Stola an mit den gestickten Motiven des WCRC (World Communion of Reformed Churches), in allen liturgischen Farben, Material 50% Baumwolle / 35% Viskose / 15% Leinen.

Ansicht und online Bestellung:
http://www.wasmer.de/Shopsystem/product_info.php?info=p504_stola-mit-bestickten-symbolen-des-wcrc.html

Zur Frage, ob die evangelische Stola über dem Talar getragen werden sollte, oder nur über einer Albe angemessen ist, sei auf den WIKIPEDIA-Artikel und die jeweils geltenden Ausführungsbestimmungen des Pfarrerdienstrechts verwiesen:

Stola im Protestantismus

"In der Reformationszeit blieben im Bereich der lutherischen Kirchen die Messgewänder häufig in Gebrauch. Die Messgewänder werden zu den Adiaphora gerechnet. Sie gelten damit nicht als Schrift inkonform, aber auch nicht als heilsnotwendig. Martin Luther trug selbst zu den Abendmahlsfeiern noch Messgewänder, lediglich zur Predigt den schwarzen Rock der damaligen theologischen Universitätsprofessoren. Die Messgewänder wurden erst 1811 durch die Einführung des schwarzen Talares durch eine Kabinettsorder König Friedrich Wilhelm III. in Preußen für Pfarrer in evangelischen Kirchen, Richter, Rabbiner und königliche Beamte abgelegt. Von da an entwickelte er sich zusammen mit dem Beffchen zur regulären Amtstracht. Daher ist der schwarze Talar in vielen lutherischen Kirchen außerhalb Deutschlands als Amtstracht der Geistlichen unbekannt. Selbst in Deutschland setzte er sich nicht flächendeckend durch.

Heute wird die Stola vor allem in den lutherischen Kirchen als Bestandteil der liturgischen Kleidung wiederentdeckt. Denn während der schwarze Talar vor allem den Lehrcharakter betont, hebt die Stola den Aspekt des Feierns hervor. Durch ihre Farbe betont sie darüber hinaus die Farbsymbolik des Kirchenjahres (liturgische Farben) und durchbricht die bisweilen als starr und trist empfundene Ausstrahlung des schwarzen Talares.

Die Stola kann in den meisten Gliedkirchen der EKD mit oder ohne Beffchen zum Talar oder zur Albe getragen werden. In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ist ein Tragen von Beffchen und Stola nicht von den kirchlichen Ordnungen über die liturgischen Gewänder gedeckt. Hingegen kann in der SELK die Stola entweder über der Albe, dem Chorhemd, dem Talar, über oder unter der Kasel getragen werden.

Der richtige Kleidungsstil ist auch unter den Befürworten der Stola umstritten. So gibt es Gruppen, die das Tragen der Stola zusammen mit Beffchen oder das Tragen der Stola zum schwarzen Talar ablehnen, weil es ihrer Meinung nach zu einer Vermischung von evangelischer Amtstracht und liturgischem Gewand führe. Auch die Frage, ob die Stola farblich zum Kirchenjahr passen muss oder ob zum Beispiel auch das grundsätzliche Tragen einer bunten „Regenbogenstola“ möglich ist, ist umstritten und eine Frage des jeweils geltenden Kirchenrechts." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stola_%28Liturgische_Kleidung%29)

Im Pfarrdienstausführungsgesetz der Evangelisch-Reformierten Kirche (ERK) heißt es in Paragraph 18:
"1 Die bei einem Gottesdienst amtierende Pfarrerin oder der amtierende Pfarrer trägt als Amtstracht den in der Evangelisch-reformierten Kirche üblichen oder in der Kirchengemeinde herkömmlichen Talar. 2 Änderungen bedürfen der Beschlussfassung des Kirchenrates/Presbyteriums und des Benehmens mit dem Moderamen der Synode."

Die Amtstrachtverordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland kennt eine Stola - in den liturgischen Farben - sowohl über der Albe als auch über dem Talar:

"§ 3
Amtstracht
Amtstracht der Dienerinnen und Diener am Wort ist der schwarze Talar mit weißem Beffchen oder weißem Kragen. Dazu kann im Freien ein rundes, flaches Barett aus schwarzem Samtstoff getragen werden.

§ 4
Albe und Stola
( 1 ) Anstelle der Amtstracht nach § 3 können die Dienerinnen und Diener am Wort als Amtstracht eine Mantelalbe (ohne Rollkragen oder Kapuze) aus naturweißem Wollstoff mit einer Stola in der liturgischen Farbe, tragen.
( 2 ) Auch zu der Amtstracht nach § 3 (Talar) kann eine Stola, in der Regel in der liturgischen Farbe, getragen werden.
( 3 ) Die Amtstracht nach Absatz 1 und eine Stola nach Absatz 2 dürfen nur auf Beschluss des Leitungsorgans eingeführt werden; zuvor ist die Gemeinde angemessen zu unterrichten. In dem Beschluss des Leitungsorgans ist festzulegen, bei welchen Gottesdiensten und Amtshandlungen und in welchen Kirchenjahreszeiten von der Amtstracht nach § 3 abgewichen werden darf. § 1 Absatz 3 ist zu beachten.
( 4 ) Bei landeskirchlichen Einrichtungen entscheidet an Stelle des Leitungsorgans nach Absatz 3 die zuständige Abteilung des Landeskirchenamtes.

§ 5
Liturgische Kleidung
( 1 ) Andere Mitglieder einer Kirchengemeinde, die an der Gestaltung von Gottesdiensten oder Amtshandlungen mitwirken, können als liturgische Kleidung eine naturweiße Mantelalbe oder einen Chorrock tragen. Zu der Mantelalbe kann eine Stola, in der Regel in der liturgischen Farbe, getragen werden.
( 2 ) Eine liturgische Kleidung nach Absatz 1 darf nur auf Beschluss des Leitungsorgans eingeführt werden. § 4 Absätze 3 und 4 gelten entsprechend.

§ 6
Stola in liturgischer Farbe
( 1 ) Wird eine Stola in der liturgischen Farbe getragen, so soll verwendet werden

1.
Weiß
für alle Christusfeste (einschließlich der Marientage, des Johannestages und des Michaelistages) und die durch sie geprägten Zeiten;

2.
Rot
für Pfingsten, kirchliche Gedenktage, Tage der Kirche, Konfirmation, Ordination, Einführung, Synode;

3.
Grün
für die ungeprägten Zeiten (Sonntage nach Epiphanias und nach Trinitatis);

4.
Violett
für die Rüstzeiten Advent, Passionszeit, Bitt- und Bußtage.

Die Farbe Schwarz wird bei der Stola nicht verwandt.

( 2 ) Bei Amtshandlungen kann eine weiße Stola oder eine Stola nach der Farbe der Kirchenjahreszeit getragen werden.
( 3 ) Bei der Feier des Heiligen Abendmahls mit Kranken und Gebrechlichen oder in anderen besonderen Fällen kann die Stola auch ohne Amtstracht getragen werden."


bs, 27. April 2012

Ansprache auf der Generealversammlung der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen in Grand Rapids / USA, gehalten am 19. Juni 2010

Sabine Dreßler, Pfarrerin, Evangelisch-reformierte Gemeinde Braunschweig
‚Der Handel mit Frauen und Kindern ist eine heutige Form der Sklaverei und eine schlimme Verletzung der grundlegenden Menschenrechte von Frauen und Kindern.’ Das sagt Mr.Sudipta Singh, Direktor der kirchlichen Programme von der Church of North India in dem Workshop über Trafficking (Menschenhandel). Seine Kirche ist seit 7 Jahren engagiert in der Arbeit Trafficking (Menschenhandel) zu bekämpfen.
WRK/GEKE - Der Nominierungsausschuss der Vereinigenden Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WGRK hat gestern den Südafrikaner Jerry Pillay für das Amt des ersten Präsidenten der WRK vorgeschlagen. Pillay ist Generalsekretär der Vereinigten Presbyterianischen Kirche in Südafrika.
Den Dienstag widmete die Vereinigende Generalversammlung der neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) ganz den amerikanischen Ureinwohnern und ihrer von den christlichen Kirchen wesentlich mitgeprägten Leidensgeschichte. Repräsentanten der Stämme der «drei Feuer», die in der Region Grand Rapids, Michigan, ansässig sind, empfingen die religiösen Führer der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen im Zentrum von Grand Rapids, im Ah-Nab-Awen Park mit einem rituellen Pow Wow. Der Anlass ist ein Zeichen für den hohen Stellenwert, den die reformierten Kirchen dem Respekt vor der Kultur indigener Völker und den Ureinwohnern beimessen – speziell in Ländern, die kolonialisiert wurden und heute noch unter den Folgen der wirtschaftlichen Dominanz der Industrieländer leiden.
Heute Morgen (22./23. Juni 2010) hat der Nominierungsausschuss der Vereinigenden Generalversammlung in Grand Rapids, Michigan, die vier europäischen Kandidaten für den Exekutivausschuss der am Freitag neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) nominiert. Sie kommen aus Deutschland, Irland, Niederlande und Schweiz. Die 22 Mitglieder des neuen Exekutivausschusses werden am Donnerstag von den 400 Delegierten gewählt. An der Spitze sollen neu zwei Afrikaner stehen.

www.reformedchurches.org
Das Feiern ist vorbei, jetzt beginnt die inhaltliche aber auch weniger spektakuläre Arbeit in den sechs Ausschüssen und neun Sektions-Arbeitsgruppen der Vereinigenden Generalversammlung in Grand Rapids. In der Sektion „Christliche Einheit und ökumenisches Engagement“ versammelten sich ca. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Calvin College, deutlich weniger als die 80, die man erwartet hatte. Der Exekutivsekretär für Theologie und Gemeinschaft, Douwe Visser, führte in das Thema ein: mit der biblischen Grundlage in den Worten Jesu und einem Überblick über den interkonfessionellen Dialog mit Anglikanern, Lutheranern, Pfingstkirchen, Katholiken usw.

WGRK: Goooooooooooaaaaaaaaaaaaaaaaal !!!!!!!!!!!!

Reformierte im Fußballfieber - ein Stimmungsbericht jenseits der Sitzungen in Grand Rapids. Von Jan-Gerd Heetderks
Enthusiastische Brasilianer und Chilenen, verzweifelte Engländer und Italiener, enttäuschte Deutsche, Süd-Afrikaner und Franzosen, lächelnde Niederländer und Süd-Koreaner, begeisterte Schweizer (auf jeden Fall bis gestern) … Nein, ich schreibe nicht über die Auswirkung des ersten Berichtes des Nominierungs-Ausschusses, sondern über die Fussballweltmeisterschaft. Und wenn in der Halle auf einmal ein Aufschrei zu hören ist, ist das nicht wegen umgekipptem heissen Kaffe, sondern weil Kamerun ein Tor geschossen hat.

Jan-Gerd Heetderks
RNA. Gottfried Locher wurde am 22. Juni in Grand Rapids, Michigan, als «Schatzmeister» für den Exekutivausschuss der am 18. Juni neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) nominiert, wie es in einer Mitteilung der Weltgemeinschaft heisst. Locher ist gewählter Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) ab 2011.

Reformierte Nachrichten, 22. Juni 2010
Heute Morgen (22./23. Juni 2010) hat der Nominierungsausschuss der Vereinigenden Generalversammlung in Grand Rapids, Michigan, die vier europäischen Kandidaten für den Exekutivausschuss der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) nominiert, unter ihnen Peter Bukowski, Moderator des Reformierten Bundes.

Barbara Schenck

WCRC: Ein Gottesdienst feiert die neue Einheit

Yvonne Delk: ''Wir sind Leute, die im Geist und durch den Geist vereint sind''
Grand Rapids. Beinahe 3000 reformierte Christen kamen am Sonntag im Calvin-College in Grand Rapids, Michigan, zum Festgottesdienst anlaesslich der Geburt der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WCRC) zusammen, die nun 80 Millionen Christen in 108 Laendern verbindet.

Jerry van Marter, Grand Rapids; Uebersetzung: Stefan Maser