Schweiz: Minarett-Verbot belastet den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Thomas Wipf: Recht auf freie Ausübung des Glaubens darf nicht aufgegeben werden

Das Minarett-Verbot löst keine Probleme, sondern wird neue schaffen. Gegenseitiger Respekt ist Voraussetzung für gelingende Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Zustimmung zur Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ belastet den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Minarett-Verbot löst keine Probleme, sondern wird neue schaffen. Entsprechend bedauert der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) den Ausgang der heutigen Abstimmung.

Der SEK erachtet den heutigen Abstimmungsentscheid zur Minarett-Initiative als eine Belastung für die Freiheitsrechte: „Es darf nicht sein, dass religiöse Minderheiten jetzt damit rechnen müssen, ungleich behandelt zu werden“, so Thomas Wipf, Präsident des Rates SEK. „Die allgemeine Geltung der Menschenrechte, insbesondere das Recht auf freie Ausübung des Glaubens, sind Errungenschaften, die nicht aufgegeben werden dürfen“.

Die evangelischen Kirchen nehmen die Befürchtungen eines Teiles der Bevölkerung vor den Folgen der Pluralisierung der Gesellschaft ernst. Die Religionsgemeinschaften sind jetzt in besonderer Weise gefordert, ihren Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben zu leisten. Sie können vorleben, dass ein gelingendes Miteinander in der Schweiz heute möglich ist. Darum rufen die evangelischen Kirchen die Muslime auf, ihre Organisation transparent zu gestalten und sich im Rahmen unseres Rechtsstaates aktiv am gesellschaftlichen Miteinander zu beteiligen.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht aus dem festen Willen, trotz der Unterschiede von Sprache, Religion und Kultur in Frieden zusammenzuleben. Der gegenseitige Respekt vor dem Anderen ist eine entscheidende Voraussetzung für den Dialog und für gelingende Integration. Wipf: „Den evangelischen Kirchen geht es um das ernsthafte Ringen um die Sache, nicht um den Kampf der Kulturen“.

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK, Medienmitteilung, Bern, 29. November 2009

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Schweizerischer Rat der Religionen (SCR)
Medienmitteilung
Bern, 29. November 2009

Rat der Religionen: Bemühungen um Integration verstärken!

Die Annahme der Minarettinitiative zeigt nach Auffassung des Schweizerischen Rats der Religionen eine verbreitete Verunsicherung in der Bevölkerung. Die Bemühungen im Bereich der Integration müssen auf allen Seiten verstärkt werden. Der SCR setzt sich für konkrete Massnahmen ein.

Der Schweizerische Rat der Religionen bedauert die Annahme der Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“. Damit ist kein Problem gelöst. Der Entscheid des Schweizer Stimmvolks darf aber nicht als generelle antiislamische Haltung instrumentalisiert werden; er ist vielmehr Ausdruck einer breiten gesellschaftlichen Verunsicherung. Juden, Christen und Muslime müssen sich in Zusammenarbeit mit allen anderen gesellschaftlichen Gruppen noch entschiedener für die die Respektierung der Freiheitsrechte, für den Dialog mit der muslimischen Bevölkerung und für den Weg der Integration einsetzen. Dies sind Werte, die die Schweiz stark machen.

Aktive Integrationspolitik fordert die Kräfte aller. Von Seiten der politischen, religiösen und zivilgesellschaftlichen Institutionen sollten Zuziehende aus anderen Religionen und Kulturen vermehrt willkommen geheissen, über die Gebräuche und Regeln in unserem Land informiert und auf dem Weg der Integration begleitet werden.

Der Schweizerische Rat der Religionen ruft alle dazu auf, sich auf die schweizerische Werte- und Rechtsordnung sowie auf die freiheitliche Gesellschaft einzulassen. Der SCR lädt die islamischen Gemeinschaften ein, bei der Bildung ihrer Strukturen z.B. auf die Erfahrungen der christlichen Kirchen oder der jüdischen Gemeinden zurückzugreifen.

Der Respekt vor den jeweiligen Überzeugungen der Anderen ist die Voraussetzung für den Umgang mit Differenzen und das friedliche Zusammenleben. Der Schweizerische Rat der Religionen will den Dialog zu Fragen der gemeinsamen Werte- und Rechtsordnung weiterhin führen und auf allen Ebenen fördern.

Der Schweizerische Rat der Religionen SCR wurde am 15. Mai 2006 gegründet und setzt sich aus leitenden Persönlichkeiten der Schweizer Bischofskonferenz, des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, der Christkatholischen Kirche der Schweiz, der orthodoxen Kirchen der Schweiz (vertreten durch das Oekumenische Patriarchat), des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes und Islamischer Organisationen der Schweiz zusammen. Er will einen Beitrag zur Vertrauensbildung unter den Religionsgemeinschaften und zur Förderung des religiösen Friedens leisten. Zurzeit steht der Rat der Religionen unter dem Vorsitz von Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK.

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Islamische Verbände bedauern Minarettverbot

RNA/30.11.2009. Den Initianten sei es leider gelungen, mit ihrer verzerrenden Propaganda bei einer Mehrheit der Stimmenden Ängste zu mobilisieren, die nichts mit dem Islam in der Schweiz zu tun hätten. «Denn die hier lebenden Muslime bekennen sich zur Schweizer Verfassung und Rechtsordnung.» Dies schreiben in einer gemeinsamen Stellungnahme Farhad Afshar, Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz, und Hisham Maizer, Präsident der Föderation Islamischer Dachverbände der Schweiz.

Das Befremden der Schweizer Muslime sei gross, dass nun ihre Verfassungsrechte verletzt werden sollten. Viele hätten das Gefühl, dass ihr Glaube und ihre Daseinsberechtigung in der Schweiz infrage gestellt seien. «Die muslimischen Verbände stehen trotz allem zur Schweiz und ihren Institutionen», steht aber in der Stellungnahme. «Dankbar nehmen sie zur Kenntnis, dass der Bundesrat, das Parlament, die meisten Parteien und unsere Schwesterreligionen Judentum und Christentum sich für das Grundrecht der Religionsfreiheit und den Schutz der Minderheit eingesetzt und die Minarettverbotsinitiative abgelehnt haben.»

Die muslimischen Verbände haben erkannt, dass mit dem Ja vom Sonntag ihre Verantwortung noch gewachsen ist, auf legitime Befürchtungen in der Schweizer Bevölkerung einzugehen und zu antworten. «Wir müssen unsere Öffentlichkeitsarbeit verstärken, um Missverständnissen und Vorurteilen über den Islam und die Muslime zu begegnen.» Afshar und Maizer laden darum alle Kreise ein, mit den Muslimen nach konstruktiven Lösungen für ein friedliches Zusammenleben zu suchen.

The work of Baptists, Methodists and members of the United Reformed Church in the field of social justice has been given fresh impetus, with new work priorities and the appointment of a new leader for the Joint Public Issues Team.

03.10.2008 URC/UMC/BUGB / GEKE-Internet-Newsletter, 8. Oktober 2008

A significant moment for reconciliation of Reformed church groups

New global Protestant body will help overcome 'history of separation'
The creation of the 80 million-member World Communion of Reformed Churches (WCRC) marks an opportunity “to reinvigorate Reformed witness” in a fractured world, says one of the architects of the union.

Barbara Schenck

Treffen von Reformiertem Weltbund (WARC) und Reformiertem Ökumenischen Rat (REC)

WARC and REC governing bodies meet for the first time in Utrecht
Members of the governing bodies of the World Alliance of Reformed Churches (WARC) and the Reformed Ecumenical Council (REC) will meet in joint sessions for the first time from 6 to 10 October in Utrecht.

Quelle: Homepage WARC

Grußwort Calvins zur Lutherdekade

Eine Entdeckung von WARC und SEK
In einem jüngst entdeckten Brief grüßt der Schweizer Reformator Johannes Calvin seinen deutschen Kollegen Martin Luther zu dessen am 21. September beginnenden Dekade.

Meldung auf der Homepage des Reformierten Weltbundes und des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), 19. September 2008
Ein Treffen zwischen dem Reformierten Weltbund (RWB) und dem Disciples Ecumenical Consultative Council (DECC), das im Juli in der Disciples of Christ Historical Society in Nashville, Tennessee, stattfand, sollte den Weg ebnen für eine engere Beziehung zwischen den beiden Organisationen und die Gespräche fortsetzen über „die Entwicklung einer umfassenden Partnerschaft mit dem Ziel der sichtbaren Einheit der Kirche.“

Barbara Schenck

Engage the powers of destruction, churches urged by international feminist theologians

Patricia Sheerattan-Bisnauth, WARC: ''Resistance to empire is growing and women are very much in the forefront.''
An international group of feminist theologians has issued a dramatic call to churches to engage the world’s destructive powers, stating it is crucial to hear feminist thinking in the debate on theological issues raised by empire.

Barbara Schenck

Ein Schritt, ökumenische Partnerschaft zu vertiefen

Der Reformierte Weltbund (WARC) und das Disciples Ecumenical Consultative Council (DECC) trafen sich in Nashville, Tennessee
Geneva (ENI). Two global bodies grouping Protestant Christians, the World Alliance of Reformed Churches and the Disciples Ecumenical Consultative Council, say they are looking to establish a closer relationship.

Barbara Schenck

Clifton Kirkpatricks Amtszeit als Generalsekretär der Presbyterian Church (USA) endete

Kirkpatrick retires after guiding US Presbyterians for 12 years
''I really believe there is no better way of being Christian than to be a Presbyterian'', so der amtierende Präsident des Reformierten Weltbundes (WARC) in einem Interview zu Beginn seines ''Ruhestandes'' als ''leader of the Presbyterian Church (U.S.A.)''.

Barbara Schenck

Nachrufe auf Lukas Vischer

Zum Tod eines großen Ökumenikers
Am 11. März verstarb der Schweizer Theologe Lukas Vischer, einer der bedeutendsten Reformierten und Ökumeniker des 20. Jahrhunderts.

Barbara Schenck

Nordamerikanische Kirchen sind Gastgeber der vereinigenden Generalversammlung

Thema der Versammlung: ''Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens''
Nordamerikanische Kirchen werden gemeinsam die vereinigende Generalversammlung ausrichten, an der die neue Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WCRC) gegründet werden soll.