Gewalt gegen Christen in Orissa

Ein Bericht von der Synode der Kirche von Nordindien (CNI). Von Anto Akkara

Die Kirche von Nordindien (CNI), die gegenwärtig die schwersten Zeiten ihrer Geschichte durchmacht und deren Mitglieder zahlreich verfolgt werden, hat auf ihrer Synodaltagung vom 17.bis 21. Oktober in Pathankot im Bundesstaat Punjab ihre Einheit demonstriert. Die CNI ist Mitglied im Reformierten Weltbund.

Die Tagung wurde mit einer Schweigeminute eröffnet und die über 400 Delegierten aus den 26 CNI-Diözesen gedachten der Opfer der Gewaltaktionen gegen Christen im ostindischen Bundesstaat Orissa. Drei CNI-Diözesen liegen in Orissa.
In der Diözese Phulbani, Hauptstadt des Distrikts Kandhamal, der zum Zentrum der Gewalt gegen Christen geworden ist, sind die meisten kirchlichen Gebäude der CNI zerstört worden.

Zur Kirche von Nordindien gehören auf einer Fläche, die drei Viertel des indischen Territoriums ausmacht, verschiedene ethnische wie auch Sprachengruppen. Die Kirche wurde 1970 durch den Zusammenschluss von sechs Kirchen gebildet, darunter Baptisten, Anglikaner, Methodisten, Kirche der Brüder sowie Jünger Christi. Die Kirche ist Mitglied im Reformierten Weltbund und unterhält Partnerschaften zu reformierten Kirchen weltweit [Anm. Red.].
Die ersten Redner auf der Synodaltagung waren Christen aus Orissa.

Opfer melden sich zu Wort
"Ich habe um Gnade gefleht und sie haben mir mit einem Beil in den Nacken geschlagen. Ich habe geschrien und sie haben wieder auf mich eingeschlagen und mich dann in einer Blutlache liegen lassen. Meine Frau hat mich gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Im Krankenhaus wollte man mich nach ein paar Tagen nicht mehr kostenlos behandeln. Ich musste den Schmuck meiner Frau und zwei Ziegen verkaufen, um gerettet zu werden", berichtete Gonda Diggal aus dem Dorf Barakhama in der Diözese Phulbani.
"Und warum? Nur weil ich an Jesus glaube. Ist das etwa ein Verbrechen?", fragte Diggal.
Priya Ranjan Pradhan aus Baliguda erzählte den anderen Kirchenmitgliedern, wie sein Haus geplündert wurde. Wie andere aus seinem Dorf wurde er aus seinem Haus gejagt und bedroht, damit er sich zum Hinduismus bekehrte.
Pfarrer Enos Das Pradhan, der Generalsekretär der Kirche von Nordindien, beklagte, dass mehrere indische Bundesstaaten im Namen der Religionsfreiheit Anti-Bekehrungsgesetze verabschiedet hätten. Allerdings sei die Wiederbekehrung zum Hinduismus von diesen Gesetzen ausgenommen mit der Begründung, "Wiederbekehrung ist wie Heimkommen".

"Gott ist unsere Stärke"
Bischof Bijay Kumar Nayak aus der Diözese Phulbani richtete einen Aufruf an alle Christen und Christinnen in der Welt: "Gott und das Gebet machen uns starkt. Bitte, betet für uns."
Bischof Nayak berichtete, dass mindestens sechs CNI-Mitglieder, darunter Thomas Nayak, Mitglied des Exekutivausschusses der Diözese, unter den 54 Christen sind, die in Kandhamal von hinduistischen Fundamentalisten getötet wurden.
Thomas Nayak, der 46-jährige Leiter des Studentenwohnheims, das die CNI auf dem Gelände einer Missionsschule mit 300 Studierenden betreibt, fiel in dem Dorf Gudrikia am 27. August einem Mob in die Hände und wurde ermordet, sagte der Bischof.
Er berichtete weiter, dass seit Ende August 20 der insgesamt 32 ordinierten CNI-Pastoren/innen und 48 Presbyter/innen, die in dem Unruhedistrikt Kandhamal arbeiten, auf der Flucht seien, da die hinduistischen Fundamentalisten gezielt Pastoren verfolgten, um "das Fundament des christlichen Lebens zu zerschlagen".
"Durch den Willen Gottes wird der Frieden die Gewalt überwinden", schrieb der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pfarrer Dr. Samuel Kobia, auf eine "Friedensleinwand", auf der die kirchlichen Verantwortungsträger und Delegierten ihre Angst und Besorgnis angesichts der fortgesetzten Gewalt gegen die christliche Minderheit in Orissa und anderen Teilen des Landes zum Ausdruck brachten.
Kobia hielt sich vom 16. bis 18. Oktober auf Einladung der Kirche von Nordindien im Land auf und schloss damit eine Besuchsrunde bei allen acht ÖRK-Mitgliedskirchen auf dem Subkontinent ab. Im Februar 2007 hatte er Kirchen im südlichen Teil des Landes besucht.

Vielfalt und Veränderung
In seiner Ansprache als einer der Hauptredner auf der CNI-Synode erklärte Kobia am Freitag: "Gewalt unter Bevölkerungsgruppen und die anhaltende Armut überschatten das Bild Indiens in anderen Teilen der Welt. Dem muss entgegengetreten werden. Ein Land, dessen Reichtum seine Vielfalt ist, in dem es hochgebildete Menschen gibt und das eine starke wirtschaftliche Basis hat, könnte der Welt zeigen, wie positive Veränderungen herbeigeführt werden können."
In einer Audienz bei Premierminister Singh am 18. Oktober äußerte Kobia seine "tiefe Besorgnis" über die Gewaltausbrüche und wurde über die Maßnahmen informiert, die die Bundesregierung zur Unterstützung der Opfer ergreifen will.
Am selben Tag traf Kobia mit den sechs Bischöfen der Methodistischen Kirche in Indien zusammen, die von Bischof Tharanath Sagar angeführt wurden, der auch den Vorsitz des Nationalen Kirchenrates von Indien innehat.
Die CNI-Synode in Pathankot appellierte "an die Bundesregierung und die bundesstaatlichen Regierungen, zu gewährleisten, dass religiösen Minderheiten wie muslimischen, christlichen, Sikh- und anderen Glaubensgemeinschaften" ihr verfassungsmäßiges "Recht, ihren Glauben 'auszuüben, zu predigen und zu verbreiten’", nicht vorenthalten wird.
Die Synode wählte auch einen neuen Vorsitzenden, Bischof Purely Lyngdoh von der Diözese Nordostindien.

ÖRK-Feature von Anto Akkara, freiberuflicher Journalist aus Bangalore, Indien. Akkara arbeitet zur Zeit als Korrespondent für den Ökumenischen Nachrichtendienst (ENI).

Weitere Informationen über den Besuch des ÖRK-Generalsekretärs in Indien:
http://www.oikoumene.org/de/nachrichten/news-management/a/ger/article/1722/quotdas-christentum-ist.html
ÖRK-Mitgliedskirchen in Indien (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=4670&L=2
CNI-Website (auf Englisch):
http://www.cnisynod.org
Weitere Informationen zur CNI auf www.reformiert-online.de:
http://www.reformiert-online.net/adressen/detail.php?id=132&lg=de


Barbara Schenck

The work of Baptists, Methodists and members of the United Reformed Church in the field of social justice has been given fresh impetus, with new work priorities and the appointment of a new leader for the Joint Public Issues Team.

03.10.2008 URC/UMC/BUGB / GEKE-Internet-Newsletter, 8. Oktober 2008

A significant moment for reconciliation of Reformed church groups

New global Protestant body will help overcome 'history of separation'
The creation of the 80 million-member World Communion of Reformed Churches (WCRC) marks an opportunity “to reinvigorate Reformed witness” in a fractured world, says one of the architects of the union.

Barbara Schenck

Treffen von Reformiertem Weltbund (WARC) und Reformiertem Ökumenischen Rat (REC)

WARC and REC governing bodies meet for the first time in Utrecht
Members of the governing bodies of the World Alliance of Reformed Churches (WARC) and the Reformed Ecumenical Council (REC) will meet in joint sessions for the first time from 6 to 10 October in Utrecht.

Quelle: Homepage WARC

Grußwort Calvins zur Lutherdekade

Eine Entdeckung von WARC und SEK
In einem jüngst entdeckten Brief grüßt der Schweizer Reformator Johannes Calvin seinen deutschen Kollegen Martin Luther zu dessen am 21. September beginnenden Dekade.

Meldung auf der Homepage des Reformierten Weltbundes und des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), 19. September 2008
Ein Treffen zwischen dem Reformierten Weltbund (RWB) und dem Disciples Ecumenical Consultative Council (DECC), das im Juli in der Disciples of Christ Historical Society in Nashville, Tennessee, stattfand, sollte den Weg ebnen für eine engere Beziehung zwischen den beiden Organisationen und die Gespräche fortsetzen über „die Entwicklung einer umfassenden Partnerschaft mit dem Ziel der sichtbaren Einheit der Kirche.“

Barbara Schenck

Engage the powers of destruction, churches urged by international feminist theologians

Patricia Sheerattan-Bisnauth, WARC: ''Resistance to empire is growing and women are very much in the forefront.''
An international group of feminist theologians has issued a dramatic call to churches to engage the world’s destructive powers, stating it is crucial to hear feminist thinking in the debate on theological issues raised by empire.

Barbara Schenck

Ein Schritt, ökumenische Partnerschaft zu vertiefen

Der Reformierte Weltbund (WARC) und das Disciples Ecumenical Consultative Council (DECC) trafen sich in Nashville, Tennessee
Geneva (ENI). Two global bodies grouping Protestant Christians, the World Alliance of Reformed Churches and the Disciples Ecumenical Consultative Council, say they are looking to establish a closer relationship.

Barbara Schenck

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''I really believe there is no better way of being Christian than to be a Presbyterian'', so der amtierende Präsident des Reformierten Weltbundes (WARC) in einem Interview zu Beginn seines ''Ruhestandes'' als ''leader of the Presbyterian Church (U.S.A.)''.

Barbara Schenck

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