Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung.

Psalm 20

1. Der HERR vernehme dein Begehren, / so oft du rufst in Not. / Dich wolle Jakobs Gott erhören, / sein Name schützt im Tod. / Er komm aus seinem Heiligtume / mit Hilfe dir entgegen / und zeige sich zu seinem Ruhme / dir nah auf deinen Wegen. / /

2. Wenn du ihm deine Opfer weihest, / seh er dich gnädig an, / dass du ihm wohlgefällig seiest, / der hoch belohnen kann. / Er schenke, was dein Herz begehret, / er wolle dich beraten. / Dein Planen werde ungestöret / zu segensreichen Taten. / /

3. Von deinem Heil wollen wir singen / und jauchzend vor dir stehn. / Der Jubel soll zum Himmel dringen, / HERR, lass den Wunsch geschehn! / Gott hilft in Gnaden seinem Knechte, / und er erhört sein Flehen, / reicht aus dem Himmel seine Rechte, / mit Macht ihn zu erhöhen. / /

4. Der Feind ist stolz auf Ross und Wagen, / doch Gott ist unsre Kraft. / Bald stürzen sie und sind geschlagen, / da er uns Hilfe schafft. / Wir wollen deiner Kraft uns freuen / und in dir überwinden. / O König, wenn wir zu dir schreien, / so lass uns Gnade finden! / / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 73

1. Ja, Israel hat dennoch Gott / zum Trost in aller seiner Not. / O, Gott ist gut den reinen Herzen, / ein Licht in Nacht, ein Trost in Schmerzen, / und doch war ich geglitten fast, / gestrauchelt unter meiner Last, / dass ich mich schon dem Falle nah / und meinen Glauben wanken sah. / /

2. Ich war empört und sah mit Neid / der Stolzen Pracht und Herrlichkeit, / die immerfort in Sünden leben / und immer höher sich erheben. / Nichts hemmet ihren freien Lauf, / selbst Gottes Wort hält sie nicht auf. / Sie tun, was ihnen dünket recht, / und ihre Kraft bleibt ungeschwächt. / /

3. Es spricht ihr Mund in hohem Ton, / als käm’s herab vom Himmelsthron. / Was ihre Zunge sagt auf Erden, / soll gelten und befolget werden. / Und selbst mein Volk, das Gott verehrt, / läuft ihnen nach und wird betört, / kehrt sich von Gott und sucht Genuss / in der Gottlosen Überfluss. / /

4. Wie groß ist der Versuchung Macht! / Fast hätt ich auch wie sie gedacht / und so verurteilt und betrübet, / die Gott als seine Kinder liebet. / So sann ich nach und suchte Licht, / ich suchte, aber fand es nicht, / der Zweifel warf mich hin und her, / das Rätsel blieb, es war zu schwer. / /

5. Doch als ins Heiligtum ich trat / und Gott im Licht und Klarheit bat, / da sah ich staunend, dass sich wendet / der Frevler Glück und plötzlich endet. / Denn ihre Herrlichkeit ist Schaum / und geht vorüber wie ein Traum. / Sind sie gleich Götzen, du, o Gott, / machst sie bald zu der Leute Spott. / /

6. HERR, nun häng ich an dir allein, / ja, ich will immer bei dir sein. / Du lässest meinen Fuß nie gleiten, / greifst meine Rechte, mich zu leiten, / nach deinem, nicht nach meinem Rat. / Du kommst und nimmst früh oder spat, / bin ich bewährt durch Kreuz und Leid, / mich auf in deine Herrlichkeit. / /

7. Wie gäb der ganze Himmel mir / Befriedigung, HERR, außer dir? / Kann ich durch alles Gut auf Erden / auch ohne dich gesättigt werden? / Verschmachtet Leib und Seel in mir, / so hab ich Speis und Trank an dir. / Gott, meines Herzens Trost und Teil, / du bist in Ewigkeit mein Heil. / /

8. Weh dem, der dir die Treue bricht! / Seht, er entgeht nicht dem Gericht, / der einst versprach, nur dir zu leben, / und hat den Götzen sich ergeben. / Gott nah zu bleiben allezeit / ist meine hohe Seligkeit. / Vertrau ich dir, so kann ich ruhn. / O HERR, einst preis ich all dein Tun! / / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 42

1. Wie der Hirsch bei schwülem Wetter / schmachtend nach der Quelle schreit, / also schreit zu dir, mein Retter, / meine Seel in Druck und Leid. / Ja, nach Gott nur dürstet mich; / Lebensquell, wo find ich dich? / O wann werd ich vor dir stehen / und dein herrlich Antlitz sehen? / /

2. Tränen sind bei Nacht und Tage / meine Speise, da der Spott / tief mich kränket mit der Frage: / »Wo ist nun in Not dein Gott?« / HERR, ich leide, weil ich seh, / dass ich nicht wie früher geh / unter Dank und Jubelchören, / dich in Zion zu verehren. / /

3. Seele, wie so sehr betrübet, / wie ist dir in mir so bang? / Harr auf Gott, der jetzt dich übet, / harr auf ihn, es währt nicht lang, / dann entspringt aus Druck und Leid / Freud und große Herrlichkeit. / Ich will meinen Heiland loben, / ewig werd mein Gott erhoben! / /

4. Wenn ich merk auf Gottes Güte, / die er jeden Tag mir zeigt, / das erhebet mein Gemüte, / unter meiner Last gebeugt. / Oft besing ich in der Nacht / seine Liebe, seine Macht, / und ich bete nicht vergebens / zu dem Gotte meines Lebens. / /

5. O mein Gott, mein Fels, wie lange / willst du denn vergessen mich? / Macht mir doch mein Feind so bange, / und voll Leid und Schmerz bin ich. / Mir bereitet’s Qual und Pein, / wenn die Spötter täglich schrein: / Wo ist Gott, auf den du bautest, / dem du allezeit vertrautest? / /

6. Seele, wie so sehr betrübet, / wie ist dir in mir so bang? / Harr auf Gott, der jetzt dich übet, / harr auf ihn, es währt nicht lang, / dann entspringt aus Druck und Leid / Freud und große Herrlichkeit. / Ich will meinen Heiland loben, / ewig werd mein Gott erhoben! / / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Johann Crüger 1658


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 130

1. Aus meines Jammers Tiefe / ruf ich, o Gott, zu dir. / Du halfst, wenn sonst ich riefe. / Mein Heil, hilf jetzt auch mir! / Mein König, hör mein Klagen, / nimm meine Bitten an. / Lass mich doch nicht verzagen, / da Gnade retten kann. / /

2. Ach rechnest du die Sünden / dem Übertreter zu, / wer kann dann Rettung finden? / Wer zürnet, HERR, wie du? / Allein du kannst vergeben, / du tilgest alle Schuld, / dass wir hinfort dir leben / und preisen deine Huld. / /

3. Ich hoff auf dein Erbarmen, / und meine Seele harrt. / O Gott, du hast den Armen / dich oft geoffenbart. / Ach bleib mir nicht verborgen! / Des Nachts ersehne ich / dem Wächter gleich den Morgen. / Wann zeigt der Morgen dich? / /

4. Harrt auf den HERRN, ihr Frommen! / Bei ihm ist Gnad und Huld. / Das Heil wird von ihm kommen. / Harrt seiner mit Geduld! / Er wird von allem Bösen, / von Sünd und Jammer hier / sein Israel erlösen. / Das tu er auch an mir. / /
Melodie: Straßburg 1539 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 95

1. Auf, singt dem HERRN, singt seinem Ruhm, / der seinem Volk und Eigentum / sich als ein Fels und Heiland zeiget! / Kommt vor sein Angesicht mit Dank / und einem jauchzenden Gesang, / da er sich huldreich zu uns neiget! / /

2. Der HERR ist hoch und groß an Kraft, / ein König, der die Kön’ge schafft / und in den Staub darnieder leget. / Seht seine Hand, sie hält und deckt / den Schatz, der tief im Abgrund steckt, / und was der Berge Gipfel träget. / /

3. Sein ist das Meer, sein ist das Land, / sie zeigen ihres Schöpfers Hand. / Seht, was wir sind, hat er gegeben. / Kommt, lasst zu unserm Gott uns ziehn, / vor ihm anbetend niederknien / und unsern Schöpfer hoch erheben! / /

4. Er, der uns schuf, ist unser Gott, / wir sind, weil er es so gebot, / sein Volk und Schafe seiner Weide. / Hört ihn, da er noch heute spricht: / »Verhärtet eure Herzen nicht!« / Ja, ihm gehorchen bringet Freude! / /
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 61

Listen to my cry, and hear me, / Be Thou near me; / O my I God, heed Thou my plaint; / From the ends of earth I call Thee; / Woes befall me, / And my heart is weak and faint. / / Lead Thou me, for I abide Thee; / Come and guide me / To the rock for me too high; / Thou my refuge, great in power, / Art my tower / When the enemy is nigh. / / Keep me in Thy tent forever! / Leave me never! / Of Thy faithfulness I sing. / Oh, to be where Thou me shieldest, / Where Thou yieldest / Me the shelter of Thy wings! / / Thou hast heard all that I vowed Thee / And endowed me / With the heritage of those / Who revere Thy Name and glory / And before Thee / In Thy steadfast love repose. / / May the king’s life, by Thee strengthened, / LORD, be lengthened; / Of his reign no end be known. / Bless, O God, all his endeavor; / May he ever / Sit before Thee on his throne. / / Be, O God of truth and splendor, / His Defender; / Make Thy steadfast love his stay! / So will I, Thy Name professing, / For Thy blessing / Pay my vows day after day. / / W. van der Kamp, 1967


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 148

1. Singt Halleluja nah und fern! / Erhebet Gott, des Himmels Herrn! / Ihr, die ihr in der Höhe wohnt, / wo er selbst majestätisch thront, / lobt ihn, ihr Engel, gebt ihm Ehre, / lobt ihn, ihr alle seine Heere! / Zeugt, Sonne, Mond, von Gottes Pracht, / ihr Sterne, preiset seine Macht! / / 2. Ihr Wolken an dem Firmament, / preist ihn, wenn seine Stimm euch nennt / du Regen in der Himmelsluft, / preis ihn, wenn seine Stimme ruft! / Was er gebietet, muss geschehen, / lasst uns mit Danken zu ihm gehen. / Sein Wort erhält euch ewiglich, / er lenkt euch unabänderlich. / / 3. Du, Erde, gib dem HERRN die Ehr! / Ihr Wunder, die er schuf im Meer, / Blitz, Hagel, Nebel, Schnee, lobsingt! / Du Sturm, der sein Geheiß vollbringt, / ihr Berge, Hügel, Täler, Felder, / ihr Bäume reich an Frucht, ihr Wälder / von Zedern, Gott hat sich erhöht / in euch, preist seine Majestät. / / 4. Ihr Tiere alle, Vieh und Wild, / die ihr das Land mit Leben füllt, / ihr Vögel unterm Himmelszelt, / wer ist’s, der euch erschafft, erhält? / Ihr Fürsten, Richter, wer regieret? / Wer ist’s, ihr Völker, der euch führet? / Ihr Menschen alle, Kind und Greis, / gebt eurem Gott Lob, Ehr und Preis! / / 5. Seht, seines Namens Herrlichkeit / reicht über Erd und Himmel weit. / Gott ist es, der den Segen gibt, / er stärkt sein Volk, weil er es liebt, / wird alle seine Freund erheben / und sie mit Glanz und Ruhm umgeben, / erhöht sie über Not und Spott. / Jauchzt Halleluja, er ist Gott! / / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 68

1. Erhebet er sich, unser Gott, / seht, wie verstummt der Feinde Spott, / und wie sie vor ihm fliehen. / Sein majestätisch strenger Blick / treibt, die ihn hassen, weit zurück, / zerstreut all ihr Bemühen. / Seht, ihre Herrlichkeit vergeht. / Sie sind wie Rauch im Wind verweht, / umsonst ist ihr Beginnen. / Wie Wachs beim Feuer schmilzt da hin, / so muss der Bösen stolzer Sinn / vor Gottes Blick zerrinnen. / / 2. Die Frommen stehen hier erfreut / bei Gottes hoher Herrlichkeit / vor seinem Angesichte, / voll Freude dringen sie hervor / und hüpfen alle hoch empor, / bestrahlt von seinem Lichte. / Lobsinget Gott, die ihr ihn seht, / lobsinget seiner Majestät, / macht Bahn ihm, der da fähret / mit Hoheit durch die Wüste hin. / HERR ist sein Nam, erhebet ihn, / jauchzt laut, die ihr ihn ehret! / / 3. Der HERR, der dort im Himmel wohnt / und hier im Heiligtume thront, / will unser stets gedenken, / will unsrer Waisen Vater sein, / will unsrer Witwen Richter sein, / und keiner darf sie kränken. / Er ist es, der Verlassne liebt / und ihnen eine Wohnung gibt / nach einer langen Irre. / Er macht sein Volk aus Banden los, / er macht es reich, er macht es groß, / setzt Sünder in die Dürre. / / 4. Du gabst von deinem Thron Befehl, / erlöstest dein Volk Israel, / du stiegst von deinem Sitze, / o Gott, herab ins Rote Meer, / gingst vor uns in der Wüste her / und bliebst an unsrer Spitze. / Da zitterte der Erdenball, / die Himmel bebten überall, / von Furcht vor Gottes Stärke. / Der Sinai verlor den Stolz, / der Fels erzitterte und schmolz. / Seht Gottes Wunderwerke! / / 5. Ob Erd und Himmel vor dir bebt, / vor deiner Macht in Ängsten schwebt, / wohnt doch dein Volk in Frieden. / Du öffnest deine milde Hand, / und Regen tränkt das dürre Land, / stärkt und erquickt die Müden. / HERR, deine Güte wird allein / die Zuflucht deiner Herde sein. / Du selber bist ihr Leben, / brichst ihnen Tag für Tag das Brot / und wirst den Armen in der Not / aus deiner Fülle geben. / / 6. Anbetung, Ehre, Dank und Ruhm / sei unserm Gott im Heiligtum, / der Tag für Tag uns segnet, / dem Gott, der Lasten auf uns legt, / doch uns mit unsern Lasten trägt / und uns mit Huld begegnet. / Sollt ihm, dem HERRN der Herrlichkeit, / dem Gott vollkommner Seligkeit, / nicht Ruhm und Ehr gebühren? / Er kann, er will, er wird in Not / vom Tode selbst und durch den Tod / uns zu dem Leben führen. / / 7. Durch deines Gottes Huld allein / kannst du geführt und sicher sein, / mein Volk, sieh seine Werke! / HERR, führ an uns und unserm Haus / dein Heil, dein Werk in Gnaden aus, / nur du bist unsre Stärke! / Dann sehen Herrscher deinen Ruhm / und werden in dein Heiligtum / dir ihre Gaben bringen, / sich dir, dem wahren Gotte weihn, / in deiner Gnade sich erfreun / und deinen Ruhm besingen. / / 8. Ihr Königreiche in der Welt, / lobsinget Gott, der euch erhält, / lobsinget seiner Ehre! / Sein Himmel steht von Anfang schon, / dort hat er ewig seinen Thron, / fährt über Land und Meere. / Hörts doch, wenn seine Stimm ergeht, / er redet laut mit Majestät, / gebt Ehre ihm und Stärke! / Seht, groß ist Gott in Israel / und mächtig tönet sein Befehl / am Himmel, seinem Werke. / / 9. Gott, machtvoll in dem Heiligtum, / wie königlich strahlt hier dein Ruhm, / wir fallen vor dir nieder. / Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott, / der HERR ist seines Volkes Gott, / und er erhebt uns wieder. / Wie er sein Volk so zärtlich liebt, / den Schwachen Kraft und Stärke gibt! / Kommt, heiligt seinen Namen! / Sein Auge hat uns stets bewacht, / ihm sei Anbetung, Ehr und Macht! / Gelobt sei Gott! Ja, Amen. / / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 27

1. Gott ist mein Licht, die Freude meines Lebens, / er ist mein Heil, der alles mir verschafft. / Mir graut vor nichts, man drohet mir vergebens. / Wen fürcht ich denn? Der HERR ist meine Kraft. / Und wenn sich auch ein Heer rings um mich legt, / ja, wenn sich Krieg von allen Seiten regt, / so fürchtet doch mein Herz die Feinde nicht, / denn Gott bleibt mir mein Trost und Zuversicht.

2. Eins bitte ich vom HERRN, er kann es geben, / dies ist mein Herzenswunsch und mein Begehr: / Dass ich allzeit im Haus des HERRN darf leben, / wo ich ihm nah bin. Ja, das wünsch ich sehr. / Bricht bald die Not von allen Seiten ein, / so soll mir, HERR, dein Haus ein Ruhplatz sein. / Du birgst mich gut in deinem innern Zelt / und schützest mich vor aller Wut der Welt.

3. Sieh, wie dein Wort mein ganzes Herz beweget, / das Gnadenwort: Kommt, sucht mein Angesicht! / Du hast nach dir die Sehnsucht selbst erreget. / Von Herzen such ich, HERR, dein Angesicht. / Dich suche ich, verbirg dich nicht vor mir, / verstoß im Zorn nicht deinen Knecht von dir, / verlass mich nicht, stets ward mir Hilf zuteil, / zieh deine Hand nicht ab, o Gott, mein Heil!

4. Wenn Vater auch und Mutter mich verlassen, / so nimmt mich Gott doch mit Erbarmen an. / HERR, lehre du mich deine Wege fassen / und leite mich auf deiner rechten Bahn. / Dann sieht der Feind, dass du mich selber führst, / als Herr der Welt auch über ihn regierst. / Gib mich nicht preis der Feinde Übermut, / der Rachsucht und der falschen Zeugen Wut!

5. Ich glaube noch, dass ich im Land des Lebens, / die Herrlichkeit des HERRN einst werde sehn. / O wer ihm traut, der trauet nicht vergebens, / sonst müsste ich im Leiden untergehn. / Ich hoffe auf den HERRN, der ewig liebt, / der Lebenskraft und Herzensstärkung gibt. / Ich bin gewiss, das Heil ist nicht mehr fern. / Sei unverzagt und hoffe auf den HERRN! 
Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 62

1. In Gott ist meine Seele still, / ich weiß, dass er mir helfen will, / er ist mein Hort, auf den ich traue. / Er ist mein Heil, mein Schutz, mein Licht, / beim stärksten Stoße wank ich nicht, / weil ich auf einen Felsen baue. 

2. Wie lange schreit und rennt ihr an / gemeinsam gegen einen Mann, / wollt nur auf mein Verderben sinnen? / Sie geben nichts als Lügen kund. / Sie segnen laut mit ihrem Mund / und fluchen tief im Herzen innen.

3. Schweig, meine Seele, Gott nur still, / denn nichts geschieht, was er nicht will. / Ich hoff auf ihn und werd ihm danken. / Mein Fels und Zuversicht ist er / und eine Festung um mich her, / mich stürzt kein Feind, nie werd ich wanken. 

4. Mein Heil, mein Ruhm ist Gott der HERR, / mein Fels und Kraft und meine Ehr, / Du, Volk, vertrau auf seine Werke! / Hebt Freude dich und beugt dich Schmerz, / schütt vor ihm aus dein ganzes Herz: / Gott ist uns Zuversicht und Stärke. 

5. Die Menschen alle sind ein Hauch, / es werden auf der Waage auch / die Großen allesamt gewogen. / Ein Hauch drückt ihre Schal empor. / Stellst du dir Heil von ihnen vor, / so siehst du dich gewiss betrogen. 

6. Auf Macht und ungerechtes Gut / stützt niemals euren Lebensmut, / denn Unrecht bringt nur ins Verderben. / Wächst euch Besitz und Reichtum zu, / so sucht darin nicht eure Ruh. / Sie trösten nicht bei eurem Sterben. 

7. Gott sprach ein Wort, ich hab’s gehört, / Erfahrung hat mir’s oft bewährt: / Nur bei dem HERRN ist Macht und Stärke! / Doch auch die Gnade ist bei dir, / und du gibst allen so wie mir / einst Lohn nach eines jeden Werke. 
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: nach Matthias Jorissen 1793

 

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Dick Sanderman
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