Reformierte Konferenz Bergisches Land
Herausgefordert, das reformierte Bekenntnis zu vertreten
Zur Situation der Reformierten im Bergischen Land schreibt Günter Twardella:
Abschied vom Selbstverständlichen
Am Anfang kamen die Konferenzteilnehmer aus den reformierten Gemeinden Barmens, Elberfelds und der Umgebung. Mit den verschiedenen Vereinigungen des vergangenen Jahrhunderts in Barmen und Elberfeld ist nicht nur die Zeit der großen und bedeutenden Bekenntnisgemeinden im Tal der Wupper zu Ende gegangen. Mit dem Ende der Zugehörigkeit zum reformierten (oder lutherischen) Bekenntnis hat das Wissen um die Ausdrucksformen des Glaubens in Gottesdienst, Lehre und Leben abgenommen und bei einem Wechsel des Wohnorts geht in der Regel ein Restbestand reformeirter Selbstverständlichkeit verloren. Wo die Bezeichnung der Gemeinde als "reformiert" aufgegeben wurde, sehen Gemeinden - oft allen voran Pastorinnen und Pastoren - keinen Anlass, eine spezielle Bekenntnisbindung zu erhalten. Es ist nachdenkenswert und sagt etwas aus über den Wert der äußeren Gestalt einer Gemeinde, wenn aus Radevormwald und Ronsdorf, wo man die Bezeichnung "evangelisch-reformiert" beibehalten hat, wie aus der Niederländisch-reformierten Gemeinde in Elberfeld die eifrigsten Teilnehmer zu unseren Konferenzen kommen. Und wer aus uniertem Umfeld zu uns gelangt, ist in der Regel nicht einfach "selbstverständlich reformiert", sondern bewusst und mit Neugier und Aufmerksamkeit offen für Theologie aus reformierter Sicht." (Aus dem Bericht für die Hauptversammlung des Reformierten Bundes 2007).
Die Reformierte Konferenz lädt zweimal im Jahr zu Vorträgen und Möglichkeiten zum Gespräch ein. An diesen Veranstaltungen nehmen 60 bis 80 Interessierte teil.
Kontakt:
Pfr. Dr. Jochen Denker
Kurfürstenstr. 6
42369 Wuppertal
Tel.: 0202/46 70 158
Email: denker@reformiert-ronsdorf.de
Zum Thema "Johannes Calvin als Ausleger der Psalmen" referiert Matthias Freudenberg.
Dem „kurzschlüssigen Atheismus“ eines Richard Dawkins zum Trotz verweist Link auf den biblischen Gott. In der Tat eigne sich dieser nicht als „Lückenbüßer“, wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoße. Vielmehr sei die Welt als Schöpfung hineingenommen in eine Wahrheit, die sie „jederzeit mehr sein lässt als bloße Natur“. Gott als das „Ursprungsgeheimnis der Welt“ (Link) offenbart sich, so Calvin, „im ganzen Gebäude der Welt“.
Die Reformierte Konferenz Bergisches Land führt eine Konferenz zum Calvinjahr durch und hat Prof. Dr. Arie de Reuver, em., von der Universität Utrecht als Referenten eingeladen.
Mannigfache und glänzende Reichtümer entdeckt Calvin in den Psalmen. Die Lieder und Gebete Israels sind für den Reformator ein Schatz, der dem Aufbau der Kirche dient. Calvin selbst identifiziert sich mit König David, geht an seiner Seite der Gottesrede auf den Grund, blickt in die Abgründe menschlichen Lebens und findet in dem nachdenklichen Dichter ein Vorbild.