30 Jahre TelefonSeelsorge (TS) Düren-Heinsberg-Jülich

''Gezeiten von Tag und Nacht''

Die Telefonseelsorge (TS) hatte zur Jubiläumsfeier eingeladen, und Pfarrer Günter Pilger als Vorsitzender des TS-Kuratoriums konnte zahlreiche Gäste im Dürener Papst-Johannes-Haus begrüßen. Der Tagungsort hatte Symbolcharakter: War es doch Papst Johannes XXIII., der in besonderer Weise auch auf die evangelischen Schwestern und Brüder zuging. Also: der ideale Ort, um das Jubiläum einer ökumenischen Einrichtung zu begehen.

Grußworte voller Dank für die Arbeit der TelefonSeelsorge

Ob Pfarrer Rolf-Peter Cremer vom Bistum Aachen oder Superintendent Pfarrer Jens Sannig vom Kirchenkreis Jülich, ob der Landrat des Kreises Düren Wolfgang Spelthahn oder der Dürener Bürgermeister Paul Larue, ob der stellvertretende Landrat des Kreises Heinsberg Wilhelm Paffen oder der Chef der Krefelder TelefonSeelsorge Bernard Dodier, der bundesweite TS-Grüße überbrachte, ob der Jülicher Stellvertretende Bürgermeister Gunia – sie alle hoben das vorbildliche Engagement der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der TS Düren-Heinsberg-Jülich hervor.

54 Ehrenamtliche stellen einen Dienst rund um die Uhr sicher. Sie werden begleitet und unterstützt von der Leiterin Margot Kranz, der Stellvertretenden Leiterin Pfrn. Kirsten Prey, der Bürokraft Monika Rudolf und der Reinigungskraft Hannelore Skupin, die zum 25jährigen Dienstjubiläum beglückwünscht wurde.

TelefonSeelsorge: Dienst „im Vorgarten der Kirche“

Alle Redner betonten, wie wichtig die Arbeit der TS für die Menschen in den beteiligten Kreisen und Städten ist. Die Formulierung von Pfarrer Cremer, TelefonSeelsorge finde gewissermaßen im Vorgarten der Kirche statt, beschreibt treffend, dass das Angebot der TS für viele Anrufende niedrigschwellig ist. Viele Menschen in Notsituationen nutzen eher das anonyme Angebot der TS, als dass sie sich an einen Pfarrer oder eine Pfarrerin wenden.

Superintendent Sannig, der auch die Grüße des Bundesvorsitzenden der TS Dieter Schütte überbrachte, erzählte von seinen Begegnungen mit dem Team der TS. Er schilderte die besondere Atmosphäre zwischen den Mitarbeitenden, die füreinander einstehen, sich um einander kümmern, miteinander reden, um so gemeinsam den verantwortungsvollen und belastenden Dienst am Telefon leisten zu können. Für ihn verwirkliche sich in der TS anschaulich das evangelische Prinzip des „Priestertums aller Gläubigen“.

 M. Kranz, Prälat Schein und Chr. Matenaar

Interviews mit Altgedienten – Eindrücke vom Anfang der TS

Prälat Karl Schein, die ehemalige Leiterin der TS Christa Matenaar sowie zwei altgediente ehrenamtliche Mitarbeitende wurden nach ihren Erfahrungen mit der TS gefragt. Dabei wurde noch einmal deutlich: auch wenn die TelefonSeelsorge, die in den ersten 10 Jahren als katholisches Projekt, dann ökumenisch gestaltet wurde, vom Bistum in Zeiten reichlich vorhandener Finanzmittel großzügig ausgestattet wurde, was sicherlich den Start unterstützte und beflügelte, so waren es immer die Mitarbeitenden, die der Arbeit dieser Einrichtung ihr Gepräge gaben und die Arbeit trugen.

Und dass die Arbeitsatmosphäre und das Miteinander in Ordnung waren und sind, lässt sich nicht zuletzt daran festmachen, dass es Mitarbeitende gibt, die von Anfang an dabei waren und noch dabei sind.

Offener Liturgischer Abend in der Pfarrkirche St. Anna

Zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten und gestärkt durch einen liebevoll gestalteten Imbiss waren die Gäste eingeladen, in der benachbarten Kirche St. Anna einen Offenen Liturgischen Abend zu erleben.

Der Ablauf orientierte sich an den Stunden einer TelefonSeelsorge-Nachtschicht. In Gebeten, Liedern, biblischen Lesungen, Meditation, Ansprache, musikalischen Darbietungen von „Bedo und Freunden“ und einem Stück des „Jungen Theaters Düren“ wurde deutlich, was es heißt, die ganze Nacht lang ein offenes Ohr für Anrufende zu haben und „den Augenblick heilsam zu gestalten“.

Die Nacht bringt Menschen dazu, sich zu öffnen, über ihre Sorgen zu reden.

Die Mitarbeitenden der TS vermitteln ihren Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern am Telefon ein Stück der Geborgenheit und der Nähe, die Gott seinen Menschen zukommen lässt.

Als die Gäste am Ende von Festakt und Liturgischem Abend den Segen Gottes zugesprochen bekamen, kehrten sie mit dem Eindruck nach Hause zurück, Menschen erlebt zu haben und ihnen begegnet zu sein, die einen ganz besonderen Dienst in ganz besonderer Weise tun.


Johannes de Kleine, Kirchenkreis Jülich, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit