Antisemitismus keinen Raum geben

Landeskirchen verurteilen Terror-Angriffe der Hamas


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Nach den Angriffen der Hamas auf Israel zeigen sich die Landeskirchen solidarisch mit den Betroffenen und rufen zu Frieden auf. Sie fordern Verbote israelfeindlicher Kundgebungen.

Die Bilder von Krieg und Gewalt in Nahost haben Landeskirchen und Gemeinden in ganz Deutschland schockiert. Eine zivilisatorische Grenze wurde mit dem Überfall der Hamas auf Israel überschritten, heißt es in einem gemeinsamen Statement des Jüdischen Landesverbands und der EKHN. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat ihre Solidarität mit Jüdinnen und Juden sowie dem Staat Israel bekräftigt. Nach einem Spitzengespräch mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen fordern Kirche und Verband in einer gemeinsamen Erklärung, ein Verbot von Kundgebungen, „die die Taten des Terrors auf unseren Straßen bejubeln“. Beide wollten sich verstärkt denen entgegenstellen, „die versuchen, eine Täter-Opfer-Umkehr“ zu betreiben und Israel als den eigentlichen Aggressor darzustellen.

„Wir solidarisieren uns mit den Opfern und ihren Angehörigen, wir beten für die entführten Geiseln und unterstützen Initiativen zu ihrer Befreiung“, heißt es in dem gemeinsamen Statement weiter. Evangelische Kirche und jüdischer Landesverband unterstützen zudem „die demokratischen Parteien und Akteure bei ihrem Bemühen, Israel zu helfen“. Die Terror-Angriffe der Hamas auf Bürgerinnen und Bürger in Israel von Anfang Oktober hätten eine „zivilisatorische Grenze“ überschritten. Der Ruhetag Sabbat und das Freudenfest „Simchat Torah“ (Freude an der Thora) seien dabei „erbarmungslos ausgenutzt“ worden.

EKBO-Bischof Christian Stäblein zeigte sich ein einer Erklärung dankbar "für alle muslimischen Geschwister, die in großer Deutlichkeit und klaren Worten den Terror der Hamas verurteilen": " Gewalt im Namen von Religion ist immer eine Pervertierung der Religion, eine Lästerung Gottes. Die Ausrufe der Terroristen, die beim Morden Gott anrufen, sind in besonderer Weise unerträglich." Er betonte, wie Juden, Muslime und Christen "in einender Friedenssehnsucht miteinander verbunden" seien.

Zugleich äußerte er Sorgen vor Gewalt gegen Juden und Jüdinnen in Deutshland. "Die Sicherheit und Unversehrtheit jüdischen Lebens in Städten, Orten und im ganzen Land ist unsere selbstverständliche Aufgabe und gebotene Pflicht", so Stäblein. "Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns an." Mit den jüdischen Geschwistern zeigte er sich ausdrücklich solidarisch. "Es darf nicht sein, dass Israelfahnen vor deutschen Rathäusern verbrannt und brutale Terrorakte von Terroristen öffentlich gefeiert werden", sagte Stäblein. "Alle Menschen, Gruppen und Organisationen, die die Terrororganisation Hamas in irgendeiner Weise unterstützen, sind zu verurteilen, zu verfolgen und in letzter Konsequenz auch zu verbieten."


Quelle: EKBO/EKHN