Flutkatastrophe in Pakistan: Reformierte Kirche ruft zu Spenden auf

Diakonie Katastrophenhilfe seit 2005 in Pakistan im Einsatz

Die Evangelisch-reformierte Kirche ruft zu Spenden für die Menschen in Pakistan auf. Im Spendenaufruf schreibt Kirchenpräsident Jann Schmidt, dass die Flutkatastrophe ein nicht mehr vorstellbares Ausmaß angenommen habe. „Es steht zu befürchten, dass die Zahl der Toten sprunghaft ansteigen wird, wenn den Betroffenen nicht schnell geholfen und so die Ausbreitung von Seuchen verhindert wird.“

Das Diakonische Werk bittet daher um Spenden für die Diakonie Katastrophenhilfe. Diese sei seit dem schweren Erdbeben von 2005 permanent in Pakistan engagiert, so Diakoniepastor Dietmar Arends, und arbeite dort eng mit Partnerorganisationen zusammen. Schon in den ersten Tagen nach den Überflutungen habe die Soforthilfe begonnen. In den Provinzen Charsadda und Nowsherra sei für Tausende Menschen die Trinkwasserversorgung sicher gestellt worden,  Notunterkünfte seien errichtet und warme Mahlzeiten verteilt worden. „Diese Arbeit muss weiter gehen und noch viel größere Teile der Bevölkerung erreichen“, bittet Arends. Auch der Wiederaufbau müsse schnell in den Blick genommen werden, damit die Menschen noch vor dem Winter wieder ein festes Dach über dem Kopf haben.

„All das benötigt viel Geld“, so Kirchenpräsident Schmidt. Bereits in der vergangenen Woche habe die Diakonie-Katastrophenhilfe 800.000 Euro an Spenden erhalten. Dennoch benötige die Hilfsorganisation noch mehr Unterstützung. Die Diakonie-Katastrophehilfe gewährleiste, dass die Hilfeleistungen in keiner Weise von der politischen Lage betroffen seien. Der Spendenaufruf richtet sich auch an die Kirchengemeinden mit der Bitte, in den Gottesdiensten für die Opfer der Katastrophe zu sammeln.

Spendenkonto:

Gesamtdiakoniekasse (Stichwort Pakistan),
Konto-Nr. 907 006 bei der Sparkasse LeerWittmund (BLZ 285 500 00)


Ulf Preuß, Pressesprecher, Evangelisch-reformierte Kirche, 17. August 2010
Aus dem Katastrophengebiet berichtet Rainer Lang, Diakonie Katastrophenhilfe

Said Nazer sitzt wie versteinert vor seinem Zelt. Der 50 Jahre alte Vater von vier Kindern kann immer noch nicht fassen, was passiert ist. Innerhalb von fünf Minuten ist das Wasser in dem Dorf im Nordwesten Pakistans auf etwa vier Meter angeschwollen, erinnert sich Mujahid Gul. „Wir sind froh, dass wir mit dem Leben davon gekommen sind“, fügt der junge Mann neben ihm hinzu und lässt seinen Blick über seinen Heimatort schweifen oder über das, was davon übriggeblieben ist.