'Für Gemeindeleben und Begegnung'

Trauer um Präses Rainer Maus

Die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach trauert um den im Amt verstorbenen Vorsitzenden des Presbyteriums der Französisch-Reformierten Gemeinde Offenbach am Main 1699, Präses Rainer Maus, der am 6. Mai 2019 im Alter von 67 Jahren gestorben ist.

Maus war seit 2009 Presbyter und seit 2010 Präses des Presbyteriums (Gemeindeleitung) seiner Gemeinde, in der er auch getauft, konfirmiert und mit seiner Ehefrau Gabi Maus getraut wurde. Bis zuletzt hat er sich als Presbyter und Präses der Französisch-Reformierten Gemeinde Offenbach für das Gemeindeleben in der barocken Kirche, im Pfarr- und Gemeindehaus mit dem Garten, eingesetzt. Außerdem für die Renovierung der Walcker-Orgel von 1838, für „Le petit choeur“, in dem er selber mit sang, und für die ökumenische Aktion Soziale Not „Essen und Wärme“.

Er erwarb sich große Verdienste mit der Sorge um die Wiederbesetzung der Pfarrstelle mit Pfarrer Ludwig Schneider-Trotier im Herbst 2012, um die Mitarbeitenden der Gemeinde, wie den Kantor und Organisten Olaf Joksch oder die Gemeindesekretärin Petra Kopp. Maus kümmerte sich um die Verankerung der Gemeinde im Reformierten Konvent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und im Reformierten Bund der EKD. Er verhandelte mit Oberkirchenräten aus Darmstadt über das finanzielle Überleben seiner traditionsreichen Gemeinde. Er führte sie souverän ein in das neue Stadtekanat Frankfurt und Offenbach, sowie in den Evangelischen Regionalverband.

Die Gemeindepartnerschaften mit Marsillargues (Südfrankreich) und Turin (Oberitalien) waren ihm sehr wichtig: Er hat z.B. selbst einmal eine europäische Begegnungsreise nach Frankreich organisiert und vorher nachts mit seiner Frau Gabi Maus Fahrkarten für den TGV online für die Offenbacher Gruppe besorgt. Er verschenkte Gastfreudschaft an den Jugendchor der evangelisch-reformierten Waldenser Kirche Turin und Torre Pellice, der zum Offenbacher Jugendkirchlentag kam.

Wie Freunde empfing Rainer Maus auch den hessen-nassauischen Kirchenäsident Volker Jung, der in Offenbach die Impulspost-Aktion "Toleranz" eröffnete, oder Pröpstin Karin Held als reformiertes Mitglied der Darmstädter Kirchenleitung, den Präses der Kirchensynode von Hessen-Nassau, Ulrich Oelschläger, oder den Nachfolger von Kardinal Lehmann, den neuen katholischen Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf. Auch Rainer Maus' Schulkamerad, der spätere Offenbacher Oberbürgermeister Hosrt Schneider, kam mit einer Delegation von  Denkmalschützern in Maus' Gemeinde. Er freute sich über inklusive Gottesdienste und Gruppen von Menschen mit und ohne Behinderung, sowie über neue Gemeindeglieder, die aus Kongo oder Kamerun stammen.

Nie versäumte Rainer Maus ohne Grund einen Sonntagsgottesdienst in "seiner" Kirche. Wenn er, trotz seiner lebensbedrohlichen Krankheit aus dem Genfer Liedpsalter sang: "Ich sterbe nicht, ich werde leben / durch den, der mich erlöset hat. Ich will die Werke froh erheben, die der Erbarmer für mich tat." (Psalm 118, Strophe 6), dann glaubte er das auch und gewann dadurch seinen Optimismus, er behielt seinen Trost im Leben und im Sterben.


Quelle: EKFO