Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Guter Gott! / Wir fangen neu an. / Lass uns nicht vergessen, / dass all unserem Beginnen / Dein Wort vorausgeht. / Dein Wort, mit dem Du diese Welt wunderbar und herrlich erschaffen hast / und uns als Menschen in aller Freiheit mitten darin. / Dein Wort, mit dem Du das Leben inmitten des Wütens der Welt erhältst / und uns Weisung, Trost und Hoffnung gibt. / Dein Wort, das uns träumen lässt / von Tagen mit mehr Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt und in unserem Leben. / und einer Zukunft, in der wir Deine Herrlichkeit unverstellt sehen. / So lass uns Dein Wort nun in Klarheit hören / durch Deinen Heiligen Geist. / Erwecke das Vertrauen in uns / und unsere Träume / für den Weg, der vor uns liegt. / Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Gott, wie eine Mutter / bietest du uns Geborgenheit, / wenn wir uns klein und hilflos fühlen. / Aber du nimmst uns auch ernst / als erwachsene Frauen und Männer, / mutest uns Verantwortung zu / für unser Leben / und für die Zukunft unserer Erde. / Wir möchten dich nicht enttäuschen, Gott, / aber oft bleiben wir hinter unseren guten Absichten zurück, / nutzen unsere Gaben nicht sinnvoll, / sondern lassen uns von Bequemlichkeit treiben. / / Vergib uns, Gott, / und belebe uns zum Handeln in deinem Geist, / dem Geist der Besonnenheit, der Kraft und der Liebe.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr unser Gott! Du hast dich erniedrigt, um uns zu erhöhen. / Du wurdest arm, damit wir reich würden. / Du kamst zu uns, damit wir zu dir kämen. Du wurdest ein Mensch wie wir, / um uns aufzunehmen in die Teilnahme an deinem ewigen Leben. / Das Alles aus deiner freien, unverdienten Gnade. / Das Alles in deinem lieben Sohn, unserem Herrn und Heiland Jesus Christus.
Karl Barth (1886-1968)
Herr über Zeit und Ewigkeit, / wir wagen, es alles von Dir zu erhoffen und zu erbitten. / / Lass dieses Jahr ein Jahr des Friedens werden – / auch wenn alles dagegen zu stehen scheint. / / Lass es ein Jahr der Hoffnung werden – / auch wenn wir 1000 Gründen wissen, / die uns die Hoffnung nehmen wollen. / / Lass es ein Jahr werden, / in dem Menschen aufeinander zugehen, / deren Wege sich getrennt haben – / auch wenn wir noch keine Zeichen dafür erkennen. / / Lass es ein Jahr werden, in dem sich Menschen aufrufen lassen, / füreinander dazu sein – / und stärke die Zeichen, die wir dafür schon sehen. / / Lass es ein Jahr Deines Wortes werden, / dass es wieder etwas gilt im Land / und in den Häusern / und in Deiner Kirche – / auch wenn wir allesamt vor Umtriebigkeit taub zu werden drohen. / / Lass es ein Jahr Deiner Nähe sein – / dafür spricht alles, weil Du dafür sprichst. / / Schenk uns Deinen Geist, / dass wir Deine Zeichen recht fassen / und Deine Nähe nicht übersehen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Ewiger Gott, /wir bitten dich, zähle deine Menschen,/zähle die Menschen, die sich vor Gewehren und Bomben verstecken./Zähle die Menschen, die über das Mittelmeer kommen auf der Suche nach einem besseren Leben,/Zähle die Kinder, die nicht zur Schule gehen dürfen./Zähle die, die kein Dach über dem Kopf haben./Du kennst sie alle und leidest, hungerst und frierst mit ihnen.
Meike Waechter, Berlin
zu Psalm 72
Gott, / wir möchten so gern geborgen bleiben / im Trost der Botschaft von Jesu Geburt. / Wir möchten gern glauben, / dass du mit ihm längst den gesandt hast, / der den Elenden Recht spricht, / der den Armen hilft gegen ihre Bedränger, / und der der Welt großen Frieden bringt. / Aber immer wieder schreit uns die Erde / ihr Leid entgegen, / auf viele Fragen wissen wir keine Antwort / und die Menge ungesühnter Verbrechen / stürzt uns in Zweifel. / Gott, sieh unsere Sehnsucht, / nach festerem Glauben, / heile unsere Zerrissenheit / und lass Gerechtigkeit und Frieden / aufblühen und wachsen in unserer Welt. / Herr, erbarm dich über uns.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
„Ach mein herzliebes Jesulein“ – jetzt sind alle wieder gegangen: die Hirten und die Weisen aus dem Morgenland. Und auch ich kann nicht an der Krippe stehenbleiben. Ich muss mit dir erwachsen werden. Hilf mir, mutig in deinen Spuren zu gehen. Hilf mir, meinen Glauben nicht im Gemüt zu feiern, sondern zu leben. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott! / Wandelt wie die Kinder des Lichts, in lauter Güte und Gerechtigkeit und Heiligkeit, sagst Du uns. / Ich will ein Kind sein, ein Kind des Lichtes. Dein Licht bringt Frucht. Lass in deinem Lichte reifen meine Güte und die Gerechtigkeit und deine Heiligkeit. / Die Frucht der Güte, die das Leben freundliche macht, / die Frucht der Gerechtigkeit, die das Leben gut macht. / die Frucht der Heiligkeit, die uns zum ewigen Leben führt. Amen
Jürgen Kaiser, Berlin
Heiliger Gott, / wir möchten so gern geborgen bleiben / im Trost der Botschaft von Jesu Geburt. / Wir möchten gern glauben, / dass du mit ihm längst den gesandt hast, / der den Elenden Recht spricht, / der den Armen hilft gegen ihre Bedränger, / und der der Welt großen Frieden bringt. / Aber immer wieder schreit uns die Erde / ihr Leid entgegen, / auf viele Fragen wissen wir keine Antwort / und die Menge ungesühnter Verbrechen / stürzt uns in Zweifel. / / Gott, sieh unsere Sehnsucht, / nach festerem Glauben, / heile die Wunden deiner Schöpfung / und lass Gerechtigkeit und Frieden / aufblühen und wachsen in unserer Welt. / Herr, erbarme dich über uns.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
O laß dieses neue Jahr uns ein recht seliges Jahr werden, / worinnen wir mögen erleuchtet werden mit dem Licht deiner inwendigen / Herzenskenntnis, worinnen wir mögen entzündet werden in deiner reinen Gottesliebe / und worinnen wir mögen ermuntert werden, dir, unserem teuersten Heilande, nachzufolgen auf dem schmalen Pfade der Verleugnung unser selbst und aller Dinge.
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
Ewiger Gott, lehre uns zählen./Lehre uns, Menschen in Not zu zählen./Und hilf uns, niemanden zu vergessen,/denn jeder Mensch ist ein Geschenk,/von dir wunderbar gebildet im Mutterleib. /Hilf uns, dir zu leben und leite uns auf ewigem Wege./ Amen
Meike Waechter, Berlin
Nicht nur du, Gott, kommst auf uns zu, / sondern auch so vieles Andere im Leben. / Wie können wir das richtig einordnen? / Was fördert uns und was fordert uns? / Was tut uns gut und was überfordert uns? / Wir wollen uns dem stellen, / was wir an Erwartung spüren, / uns aber auch trösten lassen, / dass wir nicht allen Erwartungen / gerecht werden können. / Hilf uns dabei, / indem du bei uns bist / und mit uns gehst.
Georg Rieger, Nürnberg
Du unser Stern, Licht der Welt – Die Weihnachtsbeleuchtung und die Silvesterraketen haben das Dunkel um uns nicht zu erhellen vermocht. Der Friede auf Erden hat die Kriegszonen nicht erreicht. Die Zukunftsangst der Rentnerinnen hat die Christmasshows und Silverstergalas überdauert. Und schon vor Weihnachten haben im reichen Europa Obdachlose gefroren. / / Du unser Stern, Licht der Welt – Die Lieder und Predigten der vergangenen Wochen haben unsere Herzen erreicht, aber unsere Fragen und Zweifel werden wiederkommen, wenn erst die Christbäume entsorgt sind. Noch stehen wir an der Krippe, aber wir haben oft nichts zu bringen oder gar zu schenken. Und die Angst steigt in uns hoch: vor dem Eingeständnis unserer Versäumnisse, vor der Ratlosigkeit für die Zukunft, vor dem Verlust unserer Glaubenssicherheit. / / Du unser Stern, Licht der Welt – Bleibe bei uns, jetzt wo die Feiertage vorüber sind. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Guter Gott! / Wir halten inne, / blicken zurück auf das, was gewesen ist, / was wir gelebt und nicht gelebt haben, / was wir mit unserem Tun erarbeitet und erreicht haben, / was aber auch liegen geblieben ist, unvollendet, nicht zu schaffen. / Wir sehen unsere Wege, unsere Umwege, unsere Irrwege. / Vieles ist dabei, was wir nicht verstehen. / Und dennoch wollen wir es nun so annehmen, / wie es geworden ist. / Bei Dir, dem Schöpfer aller Dinge, können die Dinge ruhen wie sie sind / und können auch wir selbst Ruhe finden. / Innehalten. / Wir blicken auch voraus. / Vieles ist da, was uns besorgt. / In der Welt, in unserem Leben. / Vieles, was uns umtreibt und hetzt. / Gib unseren Plänen und Zielsetzungen Maß, / Schenke uns Gelassenheit gegenüber allen Forderungen, / die andere – oder wir selbst – an uns stellen / und lass uns in allem Deiner Liebe vertrauen, / die höher ist als unsere Vernunft / und in der unsere Herzen und Sinne / auch in dieser Stunde bewahrt sein mögen. / Amen
Simon Froben, Bayreuth
Wieder ist ein Jahr vergangen, himmlischer Vater! / Wir danken dir für deine Barmherzigkeit. / Das neue Jahr steht vor uns mit seinen Forderungen. / Aber wir gehen nicht mit leeren Händen hinein. / Wir nehmen mit uns die Erinnerung / an die bangen Zweifel, die beruhigt wurden, / an den Kummer, der gelindert wurde, / an die Niedergeschlagenheit, aus der wir erhoben wurden / an die Hoffnung, die nicht beschämt wurde. / Das hast Du an uns getan, barmherziger Vater. / In allem Werden und Vergehen bist du doch derselbe gewaltige Gott. (S. Kierkegaard)
Als solcher erweise Dich immer wieder in dieser Welt / Mit Deiner Liebe – wo Hass, Gewalt und Krieg herrschen. / Mit Deinem Frieden – wo Menschen sich zu immer neuen Leistungen, Erwiderungen, Fortschritten genötigt sehen. / Mit Deiner Ruhe, wo Menschen nicht verstehen, nur den eigenen Kräften vertrauen und sich selbst vergötzen. / Mit Deiner Gelassenheit – dass wir alle einfach nur leben als Deine Kinder in Liebe, Frieden und Ruhe – shalom – wie Du es für uns willst. / Wir halten inne, / wir halten Stille / für allen Dank und alle Bitten, / die uns bewegen.
Simon Froben, Bayreuth
Gnädiger Gott, / nur hörend können wir erfassen, / was unseren Augen verborgen bleibt: / das Kind im Stall, / in Windeln gewickelt, / ist dein göttlicher Sohn. / Der Prediger / ohne feste Bleibe / gibt deiner unbegrenzten Gnade Gestalt. / Der Mann am Kreuz / ist der Herr der Welt. / / Du lebendiger Gott: / allen Bildern entziehst du dich, / bist größer, als wir ermessen können, / und machst dich kleiner, / als wir denken. / Lass uns deine Herrlichkeit / in der Menschlichkeit Jesu erkennen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wir danken dir, daß wir wissen dürfen: wir beten nicht umsonst und werden nie umsonst zu dir beten. / Wir danken dir, daß du dein Licht hast aufgehen lassen, / daß es scheint in der Finsternis und daß die Finsternis es nicht überwältigen wird. / Wir danken dir, daß du unser Gott bist und daß wir dein Volk sein dürfen. / Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Ach, wie lange warten wir schon, dass die Tore des Himmels sich öffnen. / Eine gerechte Welt auf Erden wie im Himmel – Wo ist sie zu finden? / Frieden überall – Wo ist er in Sicht? // Ach, wie lange warten wir schon, dass es Güte vom Himmel regnet. / Eine menschenfreundliche Welt auf Erden wie im Himmel – Wann wird sie alle erreichen? / Solidarität mit allen Benachteiligten – Wann wird sie wirklich werden? // Ach, wie lange warten wir schon, dass uns das Licht aus der Höhe erleuchtet. / Eine vernünftige Welt auf Erden wie im Himmel – Wie kann sie alle überzeugen? / Argumente und gute Gedanken statt Lüge und Gewalt – Wie können sie sich durchsetzen? // Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt?
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, Ewiger, / aus den Träumen der Nacht komme ich zu dir und will sehen, ob du nicht bessere Träume für mich hast. Enttäusche mich nicht. / Tue heute an mir und an vielen anderen, was du kannst und versprochen hast: / Trockne Tränen, heile Wunden, mache Münder voll Lachens. Lass die Saat deines Wortes aufgehen und gib uns Freude zur Ernte, Trost zur Nahrung, Hoffnung zur Stärkung. / Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, du Heil aller Menschen, wie gerne möchten wir uns fallen lassen in den Trost der Weihnachtsbotschaft, in die Freude an deiner Geburt. Wir möchten uns dir öffnen, wir sehnen uns danach, dass du in unser Leben trittst und vieles anders wird bei uns. Aber es fällt uns so schwer, zur Ruhe zu kommen und dir und deinem Wort Raum zu geben. Wir sehen, was alles noch getan werden müsste, und sind am Ende oft mehr erschöpft als erfüllt durch das, was wir von der Adventszeit erhofft haben. / Schenke uns in der Zeit deines Ankommens Ruhe und Konzentration auf das Wesentliche, das richtig Maß und dass wir die Anderen um uns herum mit im Blick behalten. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
Ich habe in meinem Leben zwei wichtige Dinge gelernt: dass ich ein großer Sünder bin und daß Christus ein noch größerer Retter ist. (Isaac Newton, geb. am 25.12.1642)
Und wenn ich alle Erkenntnis der Welt hätte – / und hätte den Retter nicht… / So hätte er wohl sagen können / mit dem Apostel Paulus / Er, Isaac Newton / der so viel an Erkenntnis hatte / über das, was die Welt im Innersten zusammenhält. / /
Und doch ist es nicht Mathematik mit Differential und Infinitesimal / nicht Gravitation / nicht Optik / nicht Bibelerforschung / nicht Alchemie / (weiß Gott, all das hat ihn umgetrieben). / Nicht das, worauf es im Letzten ankommt. / /
Es ist der Vater, / der uns durch den Sohn / rettet. / Die Bewegung des Kosmos, / die auf uns zuläuft / / Wider alle Vernunft / Quer durch jede Vernunft / / „Den aller Welt Kreis nie beschloss, / der liegt in Marien Schoss“ / so sprach es ihm Martin Luther nach. / /
Ich der Sünder / ergreife das. / Muss dazu von keinem tief gestörten Genie wissen. / Nur von mir. / Das reicht. / Von mir tief unten, / der sich das sagen lässt: / /
Christ der Retter ist da! / /
Für mich. / Der ich mir das in all den Äußerlichkeiten / und unerträglichen Banalitäten / dieser Tage / sagen lasse: / /
Er macht das recht. / Er macht mich recht.
Albrecht Thiel, Castrop-Rauxel
Heiliger Gott, / wie sehr sehnen wir uns / nach einer heilen Welt, / in der kein Streit mehr herrscht / und alle Angst zur Ruhe kommt. / Wie sehr wünschen wir uns, / dass wenigstens heute, am Heiligen Abend, / sich diese Sehnsucht einmal erfüllt / und wir in Frieden miteinander / die Geburt deines Sohnes feiern können. / / Aber wir wissen, / selbst wenn unsere eigene Weihnachtswelt heil ist, / geht woanders das Leiden weiter, / herrschen auch heute Hunger, / Angst und Gewalt. / An vielen Orten fehlt der Frieden, / den die Engel verkündet haben. / / Gott, / gebiete den Gewalttätern Einhalt, / weise menschliche Gier in Grenzen, / heile die Wunden deiner Schöpfung / im Geist deines Sohnes / durch Liebe und Sanftmut.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4,4-5)
Es ist eine Freude, dich nahe zu wissen, Gott. Nahe an meinen Gedanken, nahe neben mir auf meinen Wegen, nahe bei meinen Fragen und Sorgen. Ich danke dir, für deine Nähe und freue mich. Du bist bei mir. Amen
Meike Waechter, Berlin
Herr, nun lässest du uns auch dies Jahr dem Licht, der Feier und der Freude des Weihnachtstages entgegengehen, der uns das Größte, was es gibt, vor Augen stellt: / Deine Liebe, mit der du die Welt so geliebt hast, daß du deinen einzigen Sohn / dahingabst, damit wir alle an ihn glauben und also nicht verlorengehen, / sondern das ewige Leben haben möchten.
Karl Barth (1886-1968)
Herr, Ewiger, Gerechter, / dein Lob im Munde, deinen Namen auf der Seele, deine Freude auf dem Angesicht, so will ich heute vor dir leben. Lass Engel sich um mich lagern, damit ich nicht darbe, damit ich keinen Mangel leiden muss, nicht am Brot, das aus deiner Erde kommt, nicht am Wasser, das aus ihren Quellen sprudelt, nicht am Wort, das aus deinem Munde geht. / Deinen Namen auf der Seele, deine Freude auf dem Angesicht, so will ich dich rühmen und deine Rechte halten. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin