'Kirche.Zukunft.Gestalten' - Friedensarbeit zum Ukrainekrieg

Badische Landesynode diskutiert über Friedensethik


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Im Rahmen eines Studientages der badischen Landeskirche (23.-27. Oktober) werden sich die Synodalen mit dem Thema Friedensethik beschäftigen und hierzu ein neues Positionspapier verabschieden. Auch die Themen Klimaschutz und neue Gemeindeformen stehen auf dem Programm.

„Das Thema Frieden hat in den Beratungen der badischen Landessynode schon lange eine wichtige Rolle eingenommen“, erläutert Synodalpräsident Axel Wermke (Ubstadt). So hatte die Landessynode im Jahr 2013 einen friedensethischen Beschluss erarbeitet, der in der Diskussion vieler anderer Landeskirchen aufgegriffen wurde. Zudem wurde an der Evangelischen Hochschule in Freiburg ein Friedensinstitut eingerichtet, das sich mit Formen der Friedensarbeit und Einflussmöglichkeiten auf die Politik und das kirchliche Handeln beschäftigt. „Aufgrund des Krieges in der Ukraine und mehrerer, auch kritischer Anfragen an das Friedenspapier nimmt die Synode die Thematik nun wieder auf“, sagt Wermke. Dabei sollen Kritiker wie Befürworter des Papiers zu Wort kommen und die Diskussion in eine erneute Erklärung der Landessynode münden lassen.

Im Zusammenhang den Herausforderungen durch die abnehmende Zahl von Kirchenmitgliedern und Kirchensteuermitteln hatten die Synodalen auf den zurückliegenden Tagungen verschiedene Regelungen im Rahmen des Strategieprozesses „Kirche.Zukunft.Gestalten“ auf den Weg gebracht. „Nun gilt es, die gesetzlichen Grundlagen zu sichern und auch auf Anfragen aus den Gemeinden einzugehen“, erklärt Wermke.

Außerdem beschäftigt sich die Synode mit einem Gesetz zu neuen Gemeindeformen. Neben den klassischen Ortgemeinden soll dieses Gesetz die Möglichkeiten eröffnen, weitere Formen gemeindlicher Arbeit im Rahmen der kirchlichen Strukturen zu gestalten, in denen Menschen auf bisher ungewohnte Weise miteinander eine christliche Gemeinde bilden. Dabei ist auch möglich, dass Mitglieder anderer Kirchen oder Menschen, die keine Kirchenmitglieder sind, in solchen Gemeinden mitwirken. Zugleich erlauben diese neuen Gemeindeformen auch Gemeinden anderer Sprache und Herkunft, sich unter dem Dach der Landeskirche anzusiedeln.
 
Der Eröffnungsgottesdienst und alle Plenumssitzungen sind öffentlich und werden unter www.ekiba.de/landessynode/herbsttagung2022 übertragen. Dort finden Sie auch weitere Informationen zur Herbsttagung der Landessynode und den vorläufigen Zeitplan.