''Nach wie vor Not und Armut''

Landeskirchen verteilen Brot an ukrainische Gemeinden


Brot für ukrainische Gemeinden © Lippe

Landessuperintendent Dietmar Arends besuchte im Februar ungarisch-sprachige reformierte Gemeinden in Transkarpatien (Ukraine). Lippische Landeskirche und Evangelisch-reformierte Kirche unterstützen zusammen mit dem Diakonischen Werk die Gemeindearbeit mit Spenden.

Gleich beim Grenzübertritt begegneten Arends die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen: „Auffallend an der Grenze sind die vielen Hinweise auf die Tätigkeit von USAID. Die Hilfsorganisation hat humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe und Budgethilfe in der Ukraine in großem Umfang geleistet. Nach der Entscheidung Trumps, die Arbeit (vorerst) einzustellen, fällt diese Hilfe wahrscheinlich von einem Tag auf den anderen weg. Dies ist für viele Menschen in der Ukraine eine Katastrophe.“

Der Landessuperintendent besuchte mit Bischof Zan Fabian in der Ukraine das Dorf Wary: „Er zeigte mir die große Zahl leerstehender Häuser. Von ehemals 2.300 Bewohnerinnen und Bewohnern sind noch 800 da. Die restlichen haben zumeist das Land verlassen. Diese Entwicklung betrifft die gesamte Region, die ungarischen Dörfer aber besonders. Als ungarische Staatsbürger können die Menschen ohne weiteres nach Ungarn gehen.“

Die Kirchengemeinde vor Ort unterhält zwei Kindergärten, einen kleinen für Kinder aus Roma-Familien und einen größeren für die Kinder der Gemeinde. Dieser war einmal für 80 Kinder ausgelegt, ist zurzeit jedoch nur zur Hälfte belegt: „Viele Familien leben in großer Armut; von daher sind die regelmäßigen Mahlzeiten, die die Kinder in Kindergarten und Schule erhalten, von großer Bedeutung. In der Kindertagesstätte für Kinder aus Roma-Familien wird zudem eine Hausaufgabenhilfe am Nachmittag angeboten, verbunden mit einer warmen Mahlzeit am Mittag.“

Die materielle Versorgung der Menschen durch die Diakonie in der Region spiele eine große Rolle. Die Bäckerei ist weiterhin in Betrieb. Hier werden pro Jahr etwa 60.000 Brote gebacken und an Bedürftige verteilt. Mehrere Suppenküchen versorgen die Menschen mit warmen Mahlzeiten: „Diese Arbeit hat sich durch den Krieg deutlich verteuert. Da Arbeitskräfte fehlen, können nicht mehr ausreichend Lebensmittel und Getreide für die Bäckerei selbst angebaut werden. Es müssen Lebensmittel hinzugekauft werden.“ Dennoch werden auch regelmäßig Hilfstransporte in frontnahe Regionen im Osten organisiert. Die Hilfsgüter dafür kommen unter anderem aus Deutschland. Dietmar Arends: „Insgesamt hat sich die Stimmung der Menschen gegenüber meinem Besuch 2022 deutlich verschlechtert, es ist oft so etwas wie eine große Traurigkeit wahrzunehmen. ‚Drei Jahre Krieg ist zu viel‘, bringen die Menschen immer wieder zum Ausdruck.“

„Nach wie vor sind viele Menschen in diesen Staaten von Not und Armut betroffen. Die Lage in der Ukraine ist durch den Krieg teilweise katastrophal“, so Pastor Werner Keil, Vorsitzender des Diakonischen Werkes. Aber auch die Situation in den angrenzenden Ländern sei schwierig.
So unterstütze die Kirche konkret ein Diakoniezentrum in Berehowe im Westen der Ukraine, das unter anderem mit einer eigenen Bäckerei die Lebensmittelversorgung sichere. Projekte in Rumänien hülfen Straßenkindern zum Start in ein neues Leben und trügen dazu bei, Sinti und Roma aus der gesellschaftlichen Isolation herauszuholen.

Die Lippische Landeskirche wird auch weiter die Arbeit der reformierten Kirche in der Ukraine aus eigenen Mitteln unterstützen und bittet für die diakonische Arbeit für die von Krieg und Armut betroffenen Menschen in der Ukraine herzlich um weitere Spenden unter:

Spendenkonto bei der Sparkasse Paderborn-Detmold:
DE97 4765 0130 0000 0484 47 – Stichwort „Ukraine“

Auch die Evangelisch-reformierte Kirche bittet mit der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ zusammen mit ihrem Diakonischen Werk um Solidarität mit den Menschen in Osteuropa. Die Spendenaktion wird am Sonntag, dem 9. März 2025, mit Gottesdiensten in allen evangelisch-reformierten Kirchengemeinden eröffnet.

„Nach wie vor sind viele Menschen in diesen Staaten von Not und Armut betroffen. Die Lage in der Ukraine ist durch den Krieg teilweise katastrophal“, so Pastor Werner Keil, Vorsitzender des Diakonischen Werkes. Aber auch die Situation in den angrenzenden Ländern sei schwierig.So unterstütze die Kirche konkret ein Diakoniezentrum in Berehowe im Westen der Ukraine, das unter anderem mit einer eigenen Bäckerei die Lebensmittelversorgung sichere. Projekte in Rumänien hülfen Straßenkindern zum Start in ein neues Leben und trügen dazu bei, Sinti und Roma aus der gesellschaftlichen Isolation herauszuholen.

Spendenkonto: Diakonische Werk der Evangelisch-reformierten Kirche:
IBAN: DE17 2855 0000 0000 9070 06, BIC: BRLADE21LER
Stichwort: Hoffnung für Osteuropa


Quellen: Lippe/ErK