Reformierter Weltbund: Georges-Lombard-Preis 2009 für Essay zu Johannes Calvin

Preisausschreiben: Was würde Calvin dazu sagen? Verantwortlich haushalten angesichts der heutigen Umwelt- und Finanzkrise

Um die 500-Jahresfeier zur Geburt Calvins (10. Juli 1509) gebührend zu begehen, hat der Reformierte Weltbund beschlossen, das Thema des diesjährigen Lombard-Preises dem Genfer Reformator zu widmen. Abgabetermin: 1. September beim WARC (Reformierter Weltbund) via E-Mail.

Wenn es zutrifft, dass der Pantheist Baruch Spinoza ein „gottbegeisterter Philosoph” war, kann man Johannes Calvin durchaus als „schöpfungsbegeisterten Theologen“ bezeichnen. Nach seiner Anschauung sind die wunderbaren Werke der Schöpfung ursprüngliche Träger der Offenbarung der göttlichen Herrlichkeit und Vollkommenheit. Trotz der durch menschliche Sünde verursachten subjektiven Verderbnis dieser offenbarenden Funktion strahlen diese Werke immer noch Gottes Ruhm aus. Was können wir aus Calvins hoher Einschätzung der Herrlichkeit der in der Schöpfung offenbarten Gottesgaben lernen, das uns in unserer eigenen Antwort auf die die Erde bedrohen- de Umweltkrise leiten kann?

Calvin war der erste Theologe, der das Prinzip des verzinsbaren Geldverleihs vertrat und förderte. Papsttreue Gefolgsmänner beschimpften ihn als einen Vertreter der Maxime, “Wucher ist der Balg der Häresie”, und spätere Kritiker, wie Max Weber, bezeichneten ihn und seine Gefolgschaft als Vorreiter des Kapitalismus. Heute sehen wir die Dinge differenzierter, denn wir wissen zum Beispiel, dass Calvins Ansicht durch die finanzielle Krise seiner eigenen Epoche geprägt war. Insbesondere erkannte er, dass der Handels- verkehr eine der Möglichkeiten zur Umverteilung von Gütern in einer Welt ungleicher Güterverteilung darstellte. Er anerkannte auch die Notwendigkeit der Kreditvergabe und -aufnahme zur Gründung neuer Unternehmen – sowohl für die Produktion von Gütern wie zur Schaffung von Arbeitsplätzen für die Flüchtlinge und Besitzlosen. Welche Lektionen lassen sich aus Calvins Werk für ein verantwortliches Management des Finanzwesens in unserer heutigen Welt ziehen?

Alle TheologiestudentInnen und PfarrerInnen, die nicht älter als 35 Jahre sind, sind eingeladen bis spätestens zum 1. September 2009, einen Essay zu dieser Thematik einzureichen.

1. Der Preis für den besten Essay, gemäß Beurteilung durch eine internationale Jury von AkademikerInnen, beträgt US$1,000; der zweite Preis US$600 und der dritte US$400.
2. Der Essay soll ein kritisches Verständnis der die heutige Umwelt- und Finanzkrise betreffenden Probleme zum Ausdruck bringen.
3. Der Essay soll biblische, theologische und spirituelle Perspektiven zum Thema aufzeigen. Außerdem soll er deutlich machen, dass das Thema ein Potenzial besitzt als lebensgrundlegender Sachverhalt Perspektiven interligiöser Solidarität und des Dialogs zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen zu eröffnen.
4. Der Essay soll eine gewisse Vertrautheit mit der reformierten Tradition und Calvins Theologie erkennen lassen und sowohl theologische Vorstellungskraft als auch die Absicht aufzeigen, Bezugspunkte zwischen Theologie und den heutigen Herausforderungen an Bekenntnis und Mission in Kirchen herzustellen.
5. Der Essay kann auf Englisch, Französisch, Spanisch oder Deutsch eingereicht werden.
6. Der Umfang des Essays soll 5,000 bis 6,000 Wörter betragen.
7. Der Essay soll elektronisch im Format Word an die Adresse warc@warc.ch gesendet werden.
8. Der Essay soll von einer Erklärung des Verfassers begleitet sein, die besagt, dass er/sie der Autor des Textes ist.
9. Der Essay soll Referenzen und eine Bibliographie enthalten, aus denen die Quellen und Zitate der Abhandlung klar hervorgehen.

Die Ausschreibung des Lombard-Preises.pdf

Flyer.pdf

Quelle: Internetseite der Universität Zürich, Theologische Fakultät
http://www.theologie.uzh.ch/news/lombardpreis.html

Internetseite des Reformierten Weltbundes (WARC) >>>


Quelle: Internetseite der Universität Zürich, Theologische Fakultät

Die Ausschreibung des Lombard-Preises.pdf

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Eine Broschüre der Evangelisch-reformierten Kirche

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