'Von Widerständen nicht entmutigen lassen'

EKM: Ricklef Münnich erhält Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdischen Dialog


Screenshot des Projekts „ahavta+“

Der Werner-Sylten-Preis zeichnet Projekte aus, die die Selbstverpflichtung der Landeskirche umsetzen, jeder Form von Antisemitismus zu widersprechen.

Ricklef Münnich (69) wird mit dem Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdischen Dialog der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des Tora-Lerntages am 24. Januar in Halle (Saale). Der evangelische Pfarrer im Ruhestand, der heute in Niedersachsen lebt, erhält den mit 1.000 Euro dotierten Preis für sein langjähriges Engagement für den christlich-jüdischen Dialog in Thüringen.

Der diesjährige Tora-Lerntag des Beirates der EKM für christlich-jüdischen Dialog bezieht sich auf die Genesis, das Eingangsportal der Bibel. Rabbiner Daniel Fabian und Prof. Benjamin Ziemer beziehen sich mit Vorträgen und Workshops auf Aspekte der sogenannten Urgeschichte. Anmeldungen sind noch möglich über janine.midkiff@ekmd.de.

„Ricklef Münnich hat sich mit unermüdlichem Engagement für den christlich-jüdischen Dialog eingesetzt und es verstanden, Brücken zu bauen. Er hat sich von Widerständen nicht entmutigen lassen und kontinuierlich Beziehungen geknüpft und ausgebaut. Auch über den Ruhestand hinaus ist er im christlich-jüdischen Dialog engagiert, organisiert Vorträge, Reisen, Dialogveranstaltungen. Seine vertrauensvollen Beziehungen zu Rabbinern ermöglichen einen fundierten Austausch und einen tiefergehenden Dialog“, begründet die Jury die Preisverleihung.

Ricklef Münnich habe den Dialog und die Kenntnis über das Judentum auf vielen Ebenen der Landeskirche gefördert und mitgestaltet. So habe er den Beirat für christlich-jüdischen Dialog mit aufgebaut und das Format des Tora-Lerntages maßgeblich mitbestimmt. Auch das Wort der EKM zu „Martin Luther: Erbe und Auftrag“ habe er intensiv mitgestaltet. Vorgeschlagen wurde Münnich aus den Reihen der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Ricklef Münnich hat als Studentenpfarrer in Weimar, Landesjugendpfarrer in Eisenach und Gemeindepfarrer in Erfurt gearbeitet. Viele Jahre war er Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen und Vorsitzender des Fördervereins für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen. Er ist weiterhin sehr engagiert und schreibt unter anderem über das Judentum, das Volk und den Staat Israel sowie über das christlich-jüdische Verhältnis.

So erscheint von ihm jeden Freitag ein "Wort zum Schabbat" und jeden Sonntag das Magazin „ahavta+“ mit tieferreichenden Beiträgen und Analysen. Aus aktuellem Anlass organisiert er die Videoreihe "Israel inside" mit Stimmen aus Israel. Seit Mitte Oktober gibt es die WhatsApp-Gruppe "Israel at War – Daily Updates" mit täglichen Beiträgen von ihm.

Auch über den christlich-jüdischen Dialog hinaus hat sich Münnich gesellschaftlich engagiert. So organisierte er 1994 eine Demonstration gegen Menschenrechtsverletzungen in China beim Staatsbesuch des chinesischen Ministerpräsidenten Li Peng in Weimar und unterstützte die Planung zum Bau einer Moschee in Erfurt-Marbach.


Quelle: EKM