'Wir wollen eine EU der Menschenrechte'

AGDF ruft vor den EU-Wahlen zur Großdemo auf


© Pixabay

Ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus mehr als 60 Organisationen und Initiativen plant für den 19. Mai Großdemonstrationen in sieben Städten Deutschlands.

Eine Woche vor der Europawahl wollen Zehntausende Menschen unter dem Motto "Ein Europa für Alle - Deine Stimme gegen Nationalismus!" für eine EU der Menschenrechte, Demokratie, sozialen Gerechtigkeit und des ökologischen Wandels auf die Straße gehen. Die Europawahl am 26. Mai 2019 sei eine Richtungsentscheidung über die Zukunft der Europäischen Union, heißt es im Aufruf des Bündnisses. Denn Nationalisten und Rechtsextreme hofften darauf, mit weit mehr Abgeordneten als bisher ins Europaparlament einzuziehen. Alle seien gefragt, den Vormarsch der Nationalisten zu verhindern, so das Bündnis. Die Demonstrationen in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Köln, München und Stuttgart werben deshalb für eine hohe Wahlbeteiligung demokratisch gesinnter Bürgerinnen und Bürger. Zeitgleich werden in mehreren europäischen Ländern Demonstrationen zum selben Thema stattfinden.

"Wir brauchen eine EU, die verstärkt Krisenprävention und gewaltfreie Konflikttransformation fördert, anstatt ihre Grenzen mit Gewalt abzuschotten und Staaten militärisch zu "ertüchtigen", um vor Krieg, Armut und Unrecht fliehende Menschen fernzuhalten", sagt Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer. "Wir wollen eine EU der Menschenrechte. Statt die Festung Europa immer weiter auszubauen, brauchen wir sichere Fluchtwege und ein Recht auf Asyl", sagt Laura Kettel, Aktivistin der internationalen Bewegung Seebrücke. "Wir stehen für ein Europa der Vielfalt und Solidarität."

Ein vereintes Europa müsse sich auch gemeinsamen sozialpolitischen Zielen verschreiben. "Wir brauchen eine positive Vision einer Gemeinschaft, in der der Mensch und nicht die Wirtschaft im Mittelpunkt steht und alle Menschen frei von Existenzängsten leben können", sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. In Zeiten nationaler Alleingänge sei es wichtiger denn je, sich als solidarische Gesellschaft für ein Europa einzusetzen, fasst Maritta Strasser, Bundesgeschäftsführerin der NaturFreunde Deutschlands zusammen. "Europa muss eine Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel und das weltweite Artensterben übernehmen. Wir in Europa können den Weg aufzeigen, wie ein gutes Leben für alle Menschen mit einem langfristig bewohnbar bleibenden Planeten vereinbar ist.


Quelle: AGDF