Wochenrückblick
2. November 2019
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, Du kennst alle Zeitungen und alle Nachrichten. Und Du hältst die aus. Wir halten die nicht aus. Wir drücken uns vor den Schlagzeilen, die von Wahnsinn und Bösem berichten. Wir spüren die Bedrohung. Aber wir blenden sie aus. Wir halten sie auf Distanz. Wir könnten nichts anders weiterleben. Nur so. / / Vermutlich haben wir Angst nur um uns selbst. / Gib, dass wir uns dafür schämen. Und gib uns die innere Freiheit, die vor Dich zu bringen, die seufzen und leiden. Wir kennen die. Sie sind uns nahe. Menschen, die krank sind. Menschen, die eine böse Nachricht getroffen hat. Menschen, die im Streit leben. Familien, in denen sich Unglück und Not rätselhaft verdichten. Sie wohnen neben uns. Eine Straße weiter. In demselben Viertel. / Im Alltag nehmen wir ihre Not hin. Sie ist uns kaum eines Innehaltens wert. Jetzt aber soll es anders sein. Jetzt bringen wie die Not derer neben uns vor Dich. Höre ihr Seufzen. Und höre unsere Bitte für sie. / Lass uns darin wachsen, dass Dir zu entsprechen, Mitmenschlichkeit ist. Präge uns diesen Maßstab ein und lass ihn uns lieb gewinnen. Wie froh können wir doch sein, dass im Wirrwarr der Welt der Weg zu Dir so nahe ist. Lass uns diesen Weg gehen. Lass uns ihn beschreiten. Noch feiern wir Reformation ohne die neben uns. Vielleicht im nächsten Jahr schon nicht mehr. Wie glücklich wären wir, eine Gemeinde zu sein, die aus dem Glauben, der allein rettet, nicht allein lässt. / Gegen das, was uns niederdrückt, kommen wir nicht an. So hilf uns, dass wir zu denen kommen, die uns brauchen. Und lass sie und uns gesegnet sein. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim