Wochenrückblick
Ach Herr, / Krieg in Syrien. Und zwischen den Kriegsparteien Geflüchtete, Kinder, Eltern in Gefahr, Kälte, Angst und Schmutz, unversorgt und ohne Ausweg. // Ein Bundesland bei uns, das keine Regierung bekommt, wegen einiger nie dagewesener Tricks, verantwortungslosen Verhaltens trotz ernster Gefahren für die Demokratie, einiger vielleicht guter Grundsätze – und der Unfähigkeit der Demokraten, sich auf einen Weg zu einigen. // Dazu jetzt noch vielfacher Mord, grenzenlose Bosheit in einer Stadt bei uns, mit Rassismus und Hass dahinter, offen verbreitet und bei weitem keine Einzelerscheinung. / Und die eine Nachricht verdrängt und verstellt die andere, fesselt mich, lässt mich auf neue Nachrichten starren und Anderes, Wichtiges wieder vergessen. // Herr, treuer Gott, Vater, Bruder, Trösterin, / sorg du selbst für Klarheit bei mir. Aufmerksamkeit und Einsichten, die ich nicht sofort wieder vergesse, wenn die nächste Nachricht kommt. Klarheit zum Reden, zum Widerspruch, Aufdecken und Benennen. Klarheit und Unbeirrbarkeit auf dem Weg zum eigenen anderen Verhalten. Hilf mir etwas tun und sein gegen die Herrschaft des Schreckens, der Dummheit, der Lüge und des Hasses. // ‚Sammle du selbst unsre Sinne, dass die Seele nicht zerrinne in den Bildern dieser Welt. / Sei du selbst die gute Wache, die im innersten Gemache des Gemütes Ordnung hält.’ / Das bitte ich durch Jesus Christus. Amen
(Die letzten Sätze nach einem Lied von K. F. Harttmann (1743-1815)
Stefan Maser, Kamp-Lintfort