Aktuelles
Aus den Landeskirchen >>>
Aus den Gemeinden >>>
Aus dem Reformierten Bund >>>
Kolumne >>>
from... - die reformierte App
Newsletter
Wir auf Facebook
Mit wachen Ohren
Fabian Brüder über ein Gedicht von Johanna Schouten-Elsenhout
Johanna Schouten-Elsenhout (1910-1992) ist eine Dichterin aus Surinam – dem Land, das im Blickpunkt des diesjährigen Weltgebetstages steht. Schouten-Elsenhout engagierte sich für die Anerkennung der afro-surinamischen Kultur ebenso wie für die Rechte von Frauen.
Das Gedicht „Frau“ (original: Uma) spricht von einer Stimme, die ruft. Kraftvoll und schön und erhaben. Eine Stimme, nach der manche von uns vielleicht vergeblich ihre Ohren spitzen - weil andere Stimmen den Ton angeben: Stimmen, die gewaltvoll statt kraftvoll sind. Stimmen, die beschönigen statt Beachtenswertes zur Sprache zu bringen. Stimmen, die sich erheben - ohne Gebeugten das Rückgrat stärken zu wollen.
„Gott weckt mir jeden Morgen das Ohr“, heißt es im Jesajabuch. Ein waches Ohr hört mehr als das, was gerade den Ton angibt. Es hört mehr als das Bestimmende und Stimmung Stiftende. Es ist wachsam für die Vielstimmigkeit der Welt. Auf der Suche nach der Stimme, die im Jesajabuch spricht: „Ich will euch trösten, wie euch eine Mutter tröstet.“
Johanna Schouten-Elsenhout schreibt:
nichts ist so erhaben
wie die Stimme
die ruft
im Chaos des Tages
diese Stimme ist schön
sie ist kraftvoll
sie kennt keine Bosheit
selbst wenn Stürme
solche mit sich brächten
frau du bist erhaben
du strahlst
du wankst nicht
inmitten der Kämpfe
des Alltags
Die deutsche Version des Gedichts ist eine Eigenübersetzung. Das Original findet sich hier: http://werkgroepcaraibischeletteren.nl/johanna-schouten-elsenhout-umavrouw/
gr