'Zu einer kontinuierlichen Reform unserer Kirchen und Gemeinschaften durch Friedens- und Versöhnungsbemühungen verpflichtet'

WGRK: Exekutivausschuss verabschiedete in Zürich Botschaft zur gemeinsamen Friedensarbeit


© WGRK

Der Exekutivausschuss der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen tagte vom 9. bis 15. Mai 2019 in Kappel am Albis, Schweiz, unter dem Motto „Lass dein Licht weiter leuchten: Auf der Suche nach Shalom inmitten des Imperiums.“

In ihrer Rede forderte Präsidentin Najla Kassab die Kommunion auf, „Schalommacher“ zu sein. Generalsekretär Chris Ferguson konzentrierte sich in seinem Bericht auf die Fortschritte bei der Umsetzung des Strategieplans 2018-2024.

Die Mitglieder des Exekutivkomitees nahmen an einer Konferenz zum Thema „Kirche, Staat und Politik: Zusammenarbeit oder Widerspruch?“ teil, feierten Gottesdienst im Großmünster in Zürich, besichtigten die Stadt und erfuhren etwas über Ulrich Zwingli in seinem 500. Jubiläumsjahr (dazu gehörte auch ein Besuch an dem Ort, wo er gestorben ist). WGRK-Amtsträger trafen sich auch zweimal mit schweizerischen Kirchenvertretern.

Das Exekutivkomitee wendete erneut einen Discernment– und Konsensprozess für den größten Teil seiner Geschäfte an, zu denen die Annahme einer offiziellen Botschaft, die Aufnahme neuer Mitglieder und die Berücksichtigung einer ethischen Anlagepolitik und einer Gender-Richtlinie gehörten.

Inspiriert von der geografischen Lage, von den Begegnungen mit führenden Persönlichkeiten der Schweizer Kirche im Gottesdienst und während der Konferenz „Kirche, Staat und Politik: Zusammenarbeit oder Widerspruch?“ sowie durch das Betrachten eines neuen Zwingli-Films verabschiedete der Exekutivausschuss eine Botschaft, die die WGRK „zu einer kontinuierlichen Reform unserer Kirchen und Gemeinschaften durch Friedens- und Versöhnungsbemühungen verpflichtet.“ In der Botschaft heißt es auch: „Als zur Gemeinschaft berufenes und der Gerechtigkeit verpflichtetes Gremium bekräftigen wir unser Engagement, die Gerechtigkeit zu betonen, die zu Frieden, Heilung und Versöhnung führt. [...] Wir rufen unsere Mitgliedskirchen, unsere ökumenischen Partner und alle Glaubensgemeinschaften auf, auf den gerechten Transformationsprozess der Welt hinzuarbeiten. Wie Zwingli uns ermutigt: ‚Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!.‘“ (zum vollen Text der Botschaft)

Der Exekutivausschuss verabschiedete eine verbesserte Politik für ethische Investitionen und forderte gleichzeitig zusätzliche Untersuchungen zu verschiedenen Themen, bevor er über deren Einbeziehung entschied.

Seit ihrem Umzug nach Hannover, Deutschland, konnte die WGRK durch mehrere großzügige Spenden und die fiskalische Absicherung ihrer Ausgaben ihre Reserven in erheblichem Umfang wieder aufbauen. Diese „Reserven“ werden durch eine Vielzahl von Banken in Europa und Nordamerika angelegt.

Während die Anlage der Fonds nach grundlegenden ethischen Investitionskriterien erfolgt ist, hat der Finanzausschuss eine umfassendere Politik entwickelt. Karin Bassler, Expertin für ethisches Investieren, die mit dem Ausschuss zusammenarbeitet, um die Richtlinien zu verbessern, stellte dem Exekutivkomitee die Investitionspolitik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Beispiel vor und skizzierte mehrere Vorschläge zur Prüfung.

Der Exekutivausschuss kam überein, eine umfassendere Investitionspolitik fortzusetzen und forderte den Finanzausschuss auf, mehrere Themen zu untersuchen, die nicht im Konsens vereinbart werden konnten. Zu diesen Themen gehörten gentechnisch veränderte Pflanzen und die Erforschung embryonaler Zellen. Es wurde festgestellt, dass gentechnisch veränderte Pflanzen „die Ernährungssicherheit unter den Bedingungen des Klimawandels gewährleisten, [und] ernährungsphysiologisch verbesserte Erträge liefern“ könnten und dass die Forschung an embryonalen Zellen in vielen Ländern unter strengen Richtlinien und Gesetzen durchgeführt wird“.

Der Exekutivausschuss forderte die Arbeitsgruppe zur Gender-Politik auf, die vorgeschlagenen Richtlinien zur Geschlechterpolitik weiter zu verfeinern. Die Generalversammlung 2017 beauftragte den Exekutivausschuss und das Sekretariat, bis 2019 eine Politik der Geschlechtergerechtigkeit zu entwickeln, die „Fragen der gender-basierten Gewalt in Kirche und Gesellschaft aufzeigt….[und] einen Aktionsplan für die Umsetzung der Politik- und Verantwortlichkeitsmaßstäbe enthält“.

Eine Arbeitsgruppe für Gender-Politik nahm 2018 ihre Arbeit auf und legte dem Vorstand einen Entwurf für eine Richtlinie zur Prüfung vor. In der Einleitung wird darauf hingewiesen, dass „die Entwicklung einer Politik der Gender-Gerechtigkeit für die WGRK zur Entwicklung der Kirchen der reformierten Tradition gehört. Über die formale Gleichheit hinaus sind wir gefordert, die tieferen Fragen der substantiellen Gleichheit zu untersuchen, d.h. gerechte Ergebnisse zu erzielen und so eine echte Gemeinschaft für alle zu schaffen. Unser anhaltendes Interesse und Engagement für eine transformative Gender-Gerechtigkeit ist fest in der Geschichte und Mission der Kirche verankert. Die Richtlinie zur Gender-Gerechtigkeit wurde geschaffen, um zu verändern, wer wir sind, was wir tun und wie wir handeln.“

Der Richtlinienentwurf enthält Hintergrundinformationen, Visionen, Ziele und Zwecke, die Erfassung von Genderfragen, Grundsätze, Aufforderungen zum Handeln sowohl für die WGRK als auch für ihre Mitgliedskirchen ebenso wie eine Umsetzungsstrategie.

Im Discernment-Prozess brachten die Mitglieder des Exekutivausschusses genügend Fragen auf, um zu dem Schluss zu kommen, dass der WGRK am besten damit gedient wäre, dass die Arbeitsgruppe für Genderpolitik ihre Arbeit an dem Dokument fortsetzt, mit dem Ziel, es auf seiner Sitzung im Jahr 2020 anzunehmen.

Neue Mitglieder

Der Exekutivausschuss nahm die folgenden Kirchen als Vollmitglieder in die Gemeinschaft auf:

  • Comunión Mexicana de Iglesias Reformadas y Presbiterianas (Mexikanische Gemeinschaft der reformierten und presbyterianischen Kirchen)
  • Iglesia Morava de Cuba (Brüdergemeine von Kuba)
  • Baraka Presbyterianische Kirche in Palästina
  • Evangelical Church Association (Indien)

Darüber hinaus wurde das Trinity Theological Seminary, Ghana, als assoziiertes Mitglied aufgenommen.

Der Exekutivausschuss durfte die großzügige Gastfreundschaft der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich und des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds in Anspruch nehmen. Seine Sitzung im Jahr 2020 wird in Südafrika stattfinden.


Isabel Metzger

RNA. Gottfried Locher wurde am 22. Juni in Grand Rapids, Michigan, als «Schatzmeister» für den Exekutivausschuss der am 18. Juni neu gegründeten Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) nominiert, wie es in einer Mitteilung der Weltgemeinschaft heisst. Locher ist gewählter Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) ab 2011.

Reformierte Nachrichten, 22. Juni 2010
Heute Morgen (22./23. Juni 2010) hat der Nominierungsausschuss der Vereinigenden Generalversammlung in Grand Rapids, Michigan, die vier europäischen Kandidaten für den Exekutivausschuss der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) nominiert, unter ihnen Peter Bukowski, Moderator des Reformierten Bundes.

Barbara Schenck

WCRC: Ein Gottesdienst feiert die neue Einheit

Yvonne Delk: ''Wir sind Leute, die im Geist und durch den Geist vereint sind''
Grand Rapids. Beinahe 3000 reformierte Christen kamen am Sonntag im Calvin-College in Grand Rapids, Michigan, zum Festgottesdienst anlaesslich der Geburt der Weltgemeinschaft reformierter Kirchen (WCRC) zusammen, die nun 80 Millionen Christen in 108 Laendern verbindet.

Jerry van Marter, Grand Rapids; Uebersetzung: Stefan Maser
«Einheit feiern» – mit diesem Motto zelebrierte die Vereinigende Generalversammlung der am Freitag frisch gegründeten «Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen» (WRK) in einem feierlichen Gottesdienst am Sonntagnachmittag in Grand Rapids, Michigan, ihre Entstehung bzw. die Überwindung der bisherigen Trennung in zwei reformierte Verbände.

WGRK: Keine Einheit ohne Gerechtigkeit

Von Jan-Gerd Heetderks, VGV-Korrespondent
„Die Kirche lebt nicht für sich, sie existiert nicht in ‚splended isolation’, sondern inmitten einer Welt, die sich nach Gerechtigkeit sehnt, tagtäglich, stündlich, überall. Die Kirche Jesu Christi ist Teil dieser Welt, in der niemand Gerechtigkeit für sich alleine beanspruchen kann, weil eine solche Gerechtigkeit keine wäre, stattdessen vollkommen sinnentleert existierte.“
Mehr als 80 Millionen reformierte Christen in 108 Laendern wurden zusammengeschlossen, als am Freitag der Reformierte Weltbund und der Reformierte Oekumenische Rat ihre Vereinigung zur Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen beschlossen.

Jerry van Marter, Grand Rapids; Uebersetzung: Stefan Maser
Hannover/Leer, 19. Juni 2010 – Die parallel tagenden Generalversammlungen von Reformiertem Weltbund (RWB) und Reformiertem Ökumenischen Rat (RÖR) haben am Freitag, 18. Juni 2010, in Grand Rapids (USA) einstimmig die Vereinigung ihrer beiden Organisationen beschlossen. Unter dem neuen Namen Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) ist ein Zusammenschluss reformierter, presbyterianischer, kongregationalistischer und unierter Kirchen entstanden, zu dem mehr als 80 Millionen Mitglieder aus über 200 Kirchen weltweit gehören.
Im US-amerikanischen Grand Rapids ist heute (15 Uhr Ortszeit; 23 Uhr MESZ) die Generalversammlung des Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen eröffnet worden. Zu der Vollversammlung des weltweit größten Zusammenschlusses evangelischer Christen kamen etwa 1000 Teilnehmer in den Bundesstaat Michigan. Während der Generalversammlung schließt sich der Reformierte Weltbund (RWB) mit dem Reformierten Ökumenischen Rat zur Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) zusammen. Zu der dann neu gegründeten Weltgemeinschaft gehören mehr als 80 Millionen Christen aus mehr als 200 Kirchen weltweit.

ÖRK begrüßt die Entstehung einer neuen Weltgemeinschaft

Olav Fykse Tveit: ''historisches Ereignis für die reformierte Kirchenfamilie und für die Kirche Christi in der ganzen Welt''
Am 18. Juni werden sich der Reformierte Weltbund (RWB) und der Reformierte Ökumenische Rat (REC) unter dem Namen Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) zusammenschließen. Das neue ökumenische Gremium umfasst 227 Mitgliedskirchen, die 80 Millionen Christen in 108 Ländern vertreten.

Pressemitteilung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), 17. Juni 2010

WGRK: Bei Gott ist alles möglich

Setri Nyomi: ''Wir begeben uns in eine neue Zukunft ...''
Grand Rapids, 20. Juni 2010. „Wir sind gerufen in eine unmöglich erscheinende Zukunft, in der wir uns in einem Bund für Gerechtigkeit engagieren - Gerechtigkeit für alle Frauen und Männer, Gerechtigkeit für alle Rassen und Kasten, Gerechtigkeit in der Wirtschaft und Klimagerechtigkeit. Es gibt Kräfte, die erklären, dies sei unmöglich und die versuchen werden, unsere Theologische und spirituelle Entschlossenheit herabzuwürdigen und ideologisch zu brandmarken. Aber wir können nichts anderes tun als auf die ruhige, klare Stimme unseres Hernn Jesus Christus zu hören, der sagt, dass dies für sterbliche Wesen als unmöglich erscheint, aber bei Gott ist alles möglich.“

www.reformedchurches.org