'Dem Volk zuhören mit Empathie und ohne Gewaltanwendung'

WGRK: Internationale kirchliche Organisationen fordern den kolumbianischen Präsidenten dazu auf Gewaltspirale zu stoppen


Die ACT Alliance, der Ökumenische Rat der Kirchen, der Lutherische Weltbund, die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, die Anglikanische Gemeinschaft, der Weltrat der Methodisten, der Lateinamerikanische Bischofsrat und die Weltvereinigung für Christliche Kommunikation haben in einem Brief vom 18. Mai den kolumbianischen Präsidenten Iván Duque Marquéz aufgefordert, die Spirale der Gewalt zu stoppen, die der Zivilbevölkerung schreckliches Leid zufügt.

"Wir erkenennen an, dass die Regierung mit einer sehr komplexen Situation zu tun hat. Aber wir glauben, dass der Fokus jetzt nicht auf der Unterdrückung der Proteste des Volkes liegen darf, sondern vielmehr darauf, den Stimmen des Volkes mit Empathie und ohne Gewaltanwendung zuzuhören und damit zu beginnen, die Ursachen der Massenmobilisierung des kolumbianischen Volkes ernsthaft anzugehen", heißt es in dem Brief.

Kolumbien befindet sich nun in der dritten Woche der nationalen Proteste. Mehr als 40 Menschen wurden getötet, Hunderte werden vermisst und Tausende wurden als Folge der Sicherheitsmaßnahmen verletzt.

"Wir glauben, dass Sie als Regierungschef die kolumbianischen Behörden dazu aufrufen werden, sich an ihre primäre Verantwortung zu erinnern und diese zu erfüllen, nämlich den Schutz des kolumbianischen Volkes", heißt es in dem Brief. "Wir beten, dass Sie den Aufrufen zu mehr Gewalt und größerer Gewaltanwendung gegen Aktivisten widerstehen und sie zurückweisen werden."

Die Unterzeichner fügten hinzu, dass sie die Situation in Kolumbien weiterhin aufmerksam und mit großer Sorge beobachten und für eine gerechte und friedliche Lösung der aktuellen Krise beten werden, und dass sie sich weiterhin für den Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren als einzigen Weg zu einer solchen Lösung einsetzen.

"Wir sehen Ihrer Antwort entgegen und wünschen Ihnen Gnade und Frieden bei der Erfüllung Ihrer Verantwortung", schließt der Brief.


Quelle: WGRK

Zum Brief (PDF)

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