Finanzlage und christliche Einheit als Schwerpunkte einer weltweiten Tagung Reformierter Kirchenvertreter

Präsident Jerry Pillay: ''Kirchliche Einheit ist ein zentrales Anliegen unseres Selbstverständnisses als Gemeinschaft von Kirchen''

Kirchliche Einheit, Gerechtigkeit, Frieden und Finanzfragen bilden den Mittelpunkt der Beratungen der am Freitag (10. Mai) in Indonesien eröffneten Jahrestagung des obersten Entscheidungsgremiums einer weltweiten Kirchenorganisation.

Die Mitglieder des Exekutivausschusses der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) tagen vom 10. – 17. Mai in Berastagi, Nordsumatra, um über die Zukunft der Organisation in Zeiten zunehmender Belastungen für die Kirchen zu beraten. Die Besorgnis um die Finanzlage und Unstimmigkeiten unter den Kirchen zu Fragen wie der Zulassung von Frauen zum ordinierten Amt stehen auf der Tagesordnung.

Jerry Pillay, südafrikanischer Pfarrer und Präsident der WGRK, verschwieg den rund 50 Ausschussmitgliedern, Beratern und Stabsmitarbeitenden nicht, dass ihm die Spannungen, die zu Kirchenspaltungen und zur Bildung neuer Kirchen führen, mit Besorgnis erfüllen.

„Kirchliche Einheit ist ein zentrales Anliegen unseres Selbstverständnisses als Gemeinschaft von Kirchen“, sagte Pillay. Wir sind dazu berufen, das, was uns eint, zu stärken, nicht das, was uns trennt.“

Setri Nyomi erläuterte in seinem auf Pillays Ansprache folgenden Rechenschaftsbericht, in welcher Weise die Gemeinschaft Kirchen in ihrer Missionsarbeit, ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und ihren Bemühungen zur Überwindung von Kirchenspaltung begleitet hat. Im vergangenen Jahr traf dies vor allem auf die Situation von Kirchen in Mexiko, Nigeria, Südafrika und Ländern des Nahen Ostens zu.

In seinem Bericht kam Nyomi auch auf die finanziellen Probleme zu sprechen, mit denen die Organisation kämpft. Die Wirtschaftskrise hat ihre Auswirkungen auf den Haushalt der WGRK, da der grösste Teil unserer Einnahmen in Euros bzw. in US-Dollars überwiesen wird, der Sitz der Organisation jedoch in der Schweiz liegt, wo die Lebenshaltungskosten, in Schweizer Franken umgerechnet, recht hoch sind. In den kommenden Tagen dürfte sich der Ausschuss vertieft mit dem Problem der Sicherung der finanziellen Stabilität für die kommenden Jahre befassen.

Der Tag begann mit einer gottesdienstlichen Feier in der gastgebenden Ortskirche, der GBKP Runggun Berastagi Kota. Anlässlich dieses von der Gemeinde und dem WGRK-Exekutivausschuss besuchten Gottesdienstes predigte Pillay über die Bereitschaft der frühen christlichen Gemeinden zur Gastfreundschaft und grosszügigen Hilfe, von denen die Apostelgeschichte im Neuen Testament beispielhaft berichtet.

„Christen und Christinnen teilten miteinander, was sie hatten,“ sagte Pillay zur versammelten Gemeinde.

In Anspielung auf den Ruf der WGRK als Vorreiterin für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit rief Pillay die Christenheit von heute dazu auf, diesem Beispiel nachzueifern.

„Tun wir genug dafür, dass alle Menschen genug zu essen haben? Teilen wir, was wir haben, ausreichend miteinander, wie dies offensichtlich unter den Christen der ersten Generation der Fall war?“ So lautete Pillays Frage.

Der Moderator der Protestantischen Kirche Gereja Batak Karo (GBKP), Pfr. M. P. Barus, hiess die WGRK-Vertreterinnen und Vertreter aus Asien, Afrika, Europa, Lateinamerika, Nordamerika und dem Nahen Osten herzlich willkommen. Er sagte, es sei eine Ehre für seine Kirche, die erste internationale Tagung eines solchen Gremiums in der Region Karo von Nordsumatra zu empfangen.

„Eure Anwesenheit hier unter uns ist von grosser Bedeutung,“ sagte Barus. „Dass Ihr heute mit uns und wiederum am Sonntag mit Ortsgemeinden Gottesdienst feiert, stärkt unsere Gemeinden und signalisiert ihnen, dass es eine weltweite christliche Verbundenheit gibt.“

Die WGRK entstand im Juni 2010 aus einem Zusammenschluss des Reformierten Weltbundes (RWB) und des Reformierten Ökumenischen Rates (REC). Ihre 229 Mitgliedskirchen, die rund 80 Millionen Christinnen und Christen repräsentieren, sind weltweit in Initiativen engagiert, die zur Gerechtigkeit im Bereich der Wirtschaft, der Umwelt und des Zusammenlebens der Geschlechter beitragen. Weiter gehört dazu das missionarische Anliegen und die Zusammenarbeit mit Christen unterschiedlicher Traditionen.

 


Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Medienmitteilung, 14. Mai 2012

GEKE: ''Die Stärke der GEKE liegt in der Zusammenarbeit vor Ort''

Gemeinsame Erklärung zur Sterbehilfe erscheint im kommenden Jahr
Die evangelischen Kirchen werden sich durch die GEKE ihrer selbst bewusst: Ein Interview zur Halbzeit zwischen den Vollversammlungen Budapest 2006 und Florenz 2012 mit Präsident Thomas Wipf und Generalsekretär Michael Bünker im heute (15. Dez.) erschienenen GEKE focus.

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) -Leuenberger Kirchengemeinschaft- Pressemitteilung/Thomas Flügge

GEKE focus 8 (04/2009)

Die Hauszeitschrift der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa
Halbzeit für Europas Evangelische - Ecclesia semper reformanda - La coordination des églises avant le SIDA 2010 - Berliner Bibelwoche 2010 - Neu in der Wiener Geschäftsstelle - Das heiße Eisen im ökumenischen Dialog

United Church of Christ: Kritik an der Aufstockung von US-Truppen in Afghanistan

Rev. Geoffrey A. Black: ''Many are concerned that a strategy relying so heavily on military escalation will not achieve the lasting peace that we are called to seek''
Rev. Geoffrey A. Black, Präsident der United Church of Christ (UCC) hat die geplante Aufstockung der US-Streitkräfte am Hindukusch um 30.000 Soldaten kritisiert. Black forderte einen Strategiewechsel von'''winning the war' to 'finishing the job''' und mehr Anstrengungen darin, die Wurzel von Gewalt, Korruption, Armut und Ungerechtigkeit und zu bekämpfen.

Barbara Schenck
Die Südafrikabeauftragte der Lippischen Landeskirche, Stefanie Rieke-Kochsiek, ist seit September als Pfarrerin in der Gemeinde Melodi-ya-Tshwane tätig und lehrt am Northern Theological Seminary in Pretoria. Mit ihrem Ehemann, dem Arzt Dr. Uli Kochsiek, und ihren beiden Kinder Marius und Onalenna wird sie drei Jahre lang in Südafrika leben und arbeiten. Für reformiert-info berichtet Stefanie Rieke-Kochsiek von ihren ersten Eindrücken aus der Hauptstadt Südafrikas.

Stefanie Rieke-Kochsiek, Pretoria, 20. November 2009

Schweiz: Minarett-Verbot belastet den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Thomas Wipf: Recht auf freie Ausübung des Glaubens darf nicht aufgegeben werden
Das Minarett-Verbot löst keine Probleme, sondern wird neue schaffen. Gegenseitiger Respekt ist Voraussetzung für gelingende Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

ARD-Meldung über Ausgang der Volksabstimmung in der Schweiz
Wien (epdÖ) In der Debatte um Kreuze an öffentlichen Orten hat der evangelische Oberkirchenrat H.B. am Dienstag, 17. November, eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin verwehrt sich das evangelisch-reformierte Leitungsgremium ''gegen jegliche Vereinnahmung seitens der Kreuz-Befürworter''.

Setri Nyomi beim Festkonzert zur Ehre Calvins in Budapest

Calvin prägte in Europa besonders Theologie und Kirche im Karpaten-Becken
(Budapest) – Am Abend des 9. November 2009 hat ein Festkonzert im Palast der Künste in Budapest stattgefunden. Die Festhalle war überfüllt. Der Generalsekretär des Reformierten Weltbundes (Genf), Pfarrer Setri Nyomi war als Ehrgast mit dabei. In seinem Grußwort sagte er: „Ungarn hat eine wunderbare Zukunft”. Er verwies auf den 22. Mai 2009, als in Debrecen eine gemeinsame Verfassung der ungarsprachigen Reformierten verabschiedet und in Kraft gesetzt wurde. Damit entstand die Grenzen grenzübergreifende Ungarisch-Reformierte Kirche.

Reformierter Weltbund: Georges-Lombard-Preis geht an Eun Young Hwang

Korean student wins Lombard Prize for study of Calvin and ecology
A Korean theology student has won the 2009 Lombard Prize for his study of the implications of John Calvin’s theology for the current ecological and economic crisis.

Meldung des Reformierten Weltbundes (WARC), www.warc.jalb.de

SEK: Thomas Wipf für einen Grundkonsens der Religionen

''Die Religionen sollten anerkennen, dass unser Staat auf dem Recht beruht und nicht auf dem Bekenntnis zu einer bestimmten Religion''
Es braucht einen verbindlichen „Grundkonsens über die Voraussetzungen des Zusammenlebens“ zwischen den Religionen, so SEK-Ratspräsident Thomas Wipf während der Abgeordnetenversammlung des Kirchenbundes.

Medienmitteilung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK), Bern, 2. November 2009

Calvin als Ökumeniker in und für Europa

Thomas Wipf über die Perspektive der Reformation der Flüchtlinge und die Vision einer Gemeinschaft mit Christus, aufs Engste verknüpft mit der Gemeinschaft in Europa und weltweit

Barbara Schenck