Weltweite Reformierte Kirchengemeinschaft legt Prioritäten für 2012-2013 fest

Arbeitsgruppe eingesetzt zur Vorbereitung auf eine Verlegung des Amtssitzes der WGRK in eine weniger teure Stadt

WGRK. Theologische Ausbildung, wirtschaftliche Gerechtigkeit und Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzsituation sind Arbeitsschwerpunkte der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen für 2012-2013. Dies beschloss der Exekutivausschuss der WGRK am Ende seiner in Berastagi, Indonesien abgehaltenen Tagung. Die Beratungen des Ausschusses drehten sich insbesondere um die Finanzlage der Organisation.

„Wir verlassen diesen Tagungsort im Wissen um die Aufgaben, die uns in den kommenden Monaten erwarten. Der einzuschlagende Weg dürfte nicht leicht sein, aber wir sind entschlossen, die finanzielle Zukunft der WGRK zu sichern, um Vision und Ziel des uns von Gott anvertrauten Auftrags in der Welt umzusetzen,” sagte Jerry Pillay, Präsident der WGRK.

Bei diesem Treffen in Nordsumatra wies der neugewählte Generalschatzmeister, Johann Weusmann, gegenüber den Vertretern der Mitgliedskirchen der WGRK darauf hin, dass die finanziellen Schwierigkeiten der WGRK vor allem durch den hohen Wechselkurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro ausgelöst worden seien.

Der offizielle Sitz der WGRK liegt in Genf in der Schweiz, doch der größere Teil der Beitragszahlungen der Mitgliedskirchen zur Deckung der Haushaltskosten erfolgt in Euros. Der zweite besorgniserregende Faktor ist die Tatsache, dass eine Anzahl von Mitgliedskirchen ihren Jahresbeitrag nicht oder nur teilweise entrichten.

Zu den von dem Ausschuss getroffenen Maßnahmen zur Überwindung dieser Problematik gehört die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung auf eine Verlegung des Amtssitzes der WGRK in eine weniger teure Stadt. Zugleich sollen Mittel zur Deckung der Umzugskosten des Sekretariates gesucht werden. Der Ausschuss genehmigte ebenfalls die Einführung einer Berechnungstabelle zur Festlegung fairer Jahresbeiträge zur Deckung des Personalhaushaltes, unter Berücksichtigung der Finanzstärke der Mitglieder.

Weiter verabschiedete der Ausschuss Pläne zur Bildung eines „Stabilisierungsfonds“ mit einer Zielsumme von 10 Millionen CHF für das Jahr 2017. Die Zielsumme der WGRK für das erste Kampagnenjahr beträgt CHF 400'000. Zur Erreichung des Gesamtbetrags wurden zugleich Zielsummen für regionale Mittelbeschaffungen festgelegt.

Stephens Lytch, Präsident des Stiftungsfonds (Endowment Fund) der WGRK, anerkennt, dass sich die WGRK ein ehrgeiziges Mittelbeschaffungsziel gesetzt hat.

„Diese Zielsumme ist eine enorme Herausforderung“, meint Lytch. „Doch ist uns allen bewusst, dass die WGRK ihre Kapazität steigern muss. Der Exekutivausschuss unterstützt einstimmig die Errichtung eines Stabilisierungsfonds und seine Mitglieder haben sich zum persönlichen Einsatz für dessen Schaffung verpflichtet.“

Zu den für 2012-2013 verabschiedeten Programmprioritäten gehört auch eine gemeinsam mit dem Rat für Weltmission (Council for World Mission) und dem Ökumenischen Rat der Kirchen einzuberufende größere internationale Veranstaltung zur Ausarbeitung einer neuen weltweiten „Finanzarchitektur“, die den christlichen Wertvorstellungen von Teilhabe und Gerechtigkeit stärker entspricht als die in der heutigen Wirtschaftspolitik geltenden Werte. Diese Konsultation soll im Oktober in Brasilien stattfinden.

„Zu dieser Versammlung sollen hochkarätige Persönlichkeiten eingeladen werden, um Alternativen zum heutigen Wirtschafts- und Finanzsystem zu entwickeln und zu formulieren, denn unser heutiges System kann den Bedürfnissen der Gesamtbevölkerung der Erde und der Zukunft von Gottes Schöpfung nicht gerecht werden,“ sagt Dora Arce-Valentin, Leiterin des Büros für Gerechtigkeit und Partnerschaft der WGRK.

Der Ausschuss beschloss auch Pläne für eine Weiterbildungsveranstaltung für Theologiestudentinnen und –studenten wie für frisch ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer im Jahr 2014 in Lateinamerika. Das sog. Global Institute for Theology (GIT) bietet jungen Menschen eine Gelegenheit zu ökumenischer Weiterbildung auf weltweiter Ebene. Veranstaltungen dieser Art fanden bereits in Afrika und Nordamerika statt, und im Juni ist Indonesien diesjähriges Veranstaltungsland des GIT.

Bas Plaisier, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Theologie, Gemeinschaft (kirchliche Einheit) und Mission, sagt dazu: „Das GIT setzt sich das Engagement junger Leute für eine Vertiefung ihrer reformierten Identität und ihres theologischen Bewusstseins angesichts von Aktualitätsfragen wie Spannungsfeldern unter den Religionen, Wirtschaftsdruck und anhaltenden Spaltungstendenzen unter kirchlichen Denominationen zum Ziel.“

Die WGRK sucht auch nach jungen Theologinnen und Theologen zur Teilnahme an bilateralen Dialogen mit anderen Konfessionen wie den Pfingstkirchen oder der Römisch-katholischen Kirche.

„Es erscheint uns besonders wichtig, dass junge Menschen Gelegenheit finden, sich an diesen Gesprächen zu beteiligen. Auf diese Weise trägt die WGRK dazu bei, eine neue Generation von kirchenverantwortlicher Personen heranzubilden,“ sagt der zurzeit in Hongkong tätige  holländische Theologe.

Und schließlich verabschiedete der Exekutivausschuss Pläne für den Suchprozess nach einem neuen Generalsekretär oder einer neuen Generalsekretärin, der oder die die Nachfolge von Setri Nyomi, dessen Mandat im April 2014 ausläuft, antreten soll.

Die Kirchen der WGRK zählen rund 80 Millionen Mitglieder in 108 Ländern. Sie treten überall in der Welt zugunsten von Initiativen im Sinn von Wirtschafts-, Klima,- und Gendergerechtigkeit ein, desgleichen für die Mission und Zusammenarbeit von Christen und Christinnen unterschiedlicher Tradition.


Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Pressemeldung, 18. Mai 2012

Hewlett-Packard: Vorzeigeunternehmen bei Arbeitsrechten

Ein Erfolg der Kampagne «High Tech - No Rights?»
RNA (24.9.09). Chinesische Nichtregierungsorganisationen (NGO) konnten in Zulieferbetrieben des Computerunternehmens Hewlett-Packard erstmals ein Bildungsprogramm zu Arbeitsrechten durchführen. Das Programm war eine direkte Folge der Kampagne «High Tech - No Rights?» der beiden Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer.

Pressemitteilung: RNA, 24. September 2009
Die Baptist Union of Great Britain, die Metodist Church und die United Reformed Church fordern gemeinsam ihre Gemeinden auf, den 20. September 2009 als Peacemaking Sunday zu feiern. Dazu wurde eine gemeinsame Liturgie erstellt (auch als PDF zum Download).

Barbara Schenck

WARC/Global Dialogue on the Accra Confession

Strong emphasis on need for action by Christians against economic and ecological injustice
Setri Nyomi: ''We cannot ignore the millions of victims of injustice and the consequences of human devastation upon the Earth.''

Barbara Schenck

Niederlande: Balkenende: ''The church is a haven. You can recharge there''

Premierminister Balkenende würdigt neue Möglichkeit, den Glauben mit der Zeitschrift ''glossy'' zu zeigen
Friday afternoon (11. September 2009) Prime Minister Balkende received the ‘glossy’ newspaper “We believe” from the hands of Dr. A.J. Plaisier, secretary general of the Protestant Church in the Netherlands.

Barbara Schenck

Evangelische Nachrichten aus Tschechien

Nachrichten aus der EKBB auf Deutsch und Englisch
Bulletin der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB), der Diakonie der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Karlsuniversität als PDF auf www.srcce.cz

Barbara Schenck

Presbyterian Church of Wales: Rückzug der britischen Truppen aus Afghanistan gefordert

Moderator Rev Haydn Thomas: Terrorismus mit Terrorismus zu beantworten ist keine Antwort
''In his final address as Moderator, the Rev Haydn Thomas will tell the Church’s General Assembly that Prime Minister Gordon Brown should return to his roots as son of the manse by basing his foreign policy on Christian principles'', meldete Christian Today am 8. September 2009.

Barbara Schenck

Globaler Dialog in Südafrika: Krise als Chance für eine Bewegung für soziale Gerechtigkeit

Mohau Pheko: current crisis is ''a spectacular failure'' of the current system
(WARC) The global financial crisis is a golden opportunity for a movement for economic justice according to a South African businesswoman and political economist.

Barbara Schenck

Vollversammlung des ÖRK 2013 in Korea: Chance für Dialog mit Evangelikalen und Pfingstkirchen

''Beitrag für die friedliche Aussöhnung und Wiedervereinigung'' des geteilten Koreas
Der am 31. August vom Zentralausschuss beschlossene Veranstaltungsort für die nächste Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in der südkoreanischen Hafenstadt Busan im Jahr 2013 bietet nach Ansicht des Vorsitzenden des internationalen Ausschusses des Nationalen Kirchenrats in Korea (NCCK), Pfarrer Dr. Jong-Wha Park, besondere Chancen für einen verstärkten Dialog mit den evangelikalen und Pfingstkirchen in Korea.

Ökumenischer Rat der Kirchen - Nachrichten, 1. September 2009

Internationale Konsultation Südafrika: Reformierte Kirchen analysieren Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise

Vizepräsident Weusmann (ERK) erinnert an ständigen Dialog zwischen Kirchen in Deutschland und Südafrika
(WARC/RWB, 2. September 2009). Eine Zusammenkunft von reformierten Kirchen weltweit beginnt diese Woche in Johannesburg, Südafrika; im Zentrum der Debatten wird die Rolle stehen, die die Kirchen bei dem Ruf nach wirtschaftlicher Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt zu spielen haben.

Pressemitteilung des Reformierten Weltbundes

Internationale Calvin-Konferenz in Budapest

Ein Bericht von Lajos Békefy
Europäische Wissenschaftler haben sich in Budapest zu einem internationalen Calvin-Symposium getroffen. Die Fachtagung mit über 200 Vorlesungen fand statt im Rahmen der Jahresversammlung des Kollegium der Doktoren der Reformierten Kirche Ungarns vom 24. bis 28 August 2009.

Dr. Lajos Békefy
<< < 271 - 279 (279)