Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gudrun Kuhn, Nürnberg
O Lord, you love us! / Why aren’t we shouting? / We don’t have to earn it! / Why aren’t we singing? / The stone’s rolled away! / Why aren’t we dancing / to your good news music? / Amen.
Ann Weems, Good News Music 1980
16. Januar 2021
Schöpferischer Gott!
Mit dem Licht der zunehmenden Tage…
… stärke in uns die Zuversicht,
dass die Bedrängnisse dieser Wochen sich lösen werden.
… ergreife uns mit dem Mut zum Widerspruch,
wo Unwahrheit und Eigensinn das Zusammenleben vergiften.
… wecke in uns die Achtsamkeit
für die Menschen, die in Einsamkeit, Sorgen und Trauer Trost brauchen.
… erschaffe uns neu im Geist des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe
als Menschen, die von Dir als Licht der Welt Zeugnis geben.
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Du freundlicher Gott,
wir danken dir.
In aller Not hilft deine Gnade.
In aller Angst tröstet dein Wort.
In aller Verzweiflung schenkst du Mut und Zuversicht.
Du starker Gott,
der du mächtig bist
über alle Herrscher und Gewalten
im Himmel und auf Erden,
wir bitten dich:
lass uns allein dir vertrauen;
gib Mut zu Versöhnung und Frieden;
erleuchte, die in deinem Namen reden.
Du barmherziger Gott,
der du die Schwachheit kennst,
den Tod und das Leiden,
wir bitten dich:
für die Einsamen und Alten,
für die Kranken und Sterbenden,
für die Arbeitslosen und die Hungernden,
für die Gefangenen,
für die von Krieg und Katastrophen Bedrohten,
für diese Erde und alle Kreatur:
erhalte das Leben,
errette aus Leiden,
sei gnädig im Sterben.
Du, ewiger Gott,
warst vor aller Zeit,
und du wirst bleiben,
wenn unsere Namen vergessen sind.
Dich loben wir.
Dir danken wir.
Dich beten wir an:
den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist,
Gott jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
RefLit
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Georg Rieger, Nürnberg
Lebendiger Gott, / Du nimmst unserem Sorgen die Mutlosigkeit / und mischst in unsere Trauer Spuren der Hoffnung. // Du enttäuscht uns nicht. // Wir bitten Dich, / nimm uns hinein / in Deine neue Schöpfung, / in Dein Reich der Hoffnung. Amen.
Achim Detmers, Hannover
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
O laß dieses neue Jahr uns ein recht seliges Jahr werden, worinnen wir mögen erleuchtet werden mit dem Licht deiner inwendigen Herzenskenntnis, worinnen wir mögen entzündet werden in deiner reinen Gottesliebe und worinnen wir mögen ermuntert werden, dir, unserem teuersten Heilande, nachzufolgen auf dem schmalen Pfade der Verleugnung unser selbst und aller Dinge.
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
Du hast schon viele Hauptstädte brennen sehen: / das brennende Rom unter Nero / den brennenden Reichstag unter Hitler / und nun das Kapitol unter Trump. //
Ja, lehn’ Dich nur zurück – / wieder ein Machthaber, / der kommt und geht, / nur Du bleibst in Ewigkeit. //
Wo aber bleiben wir / mit unseren Hoffnungen, / die uns am Leben halten, / mit der Zuversicht, / dass sich das Gute durchsetzen kann? //
Du hast die Gebete gehört, / die der Frommen, / die Trump zu ihrem Heiligen erkoren haben, / und die der Abgeordneten unter den Bänken, / die Angst um ihr Leben hatten. //
Und, lässt Dich das kalt? / Wie ein Film, dessen Ende Du schon kennst? / Hast Du Dich gewöhnt an den Hass der Menschen? / Hast Du Dich schon längst abgewendet? / Laufen unsere Gebete ins Leere? / Können sie Dich nicht mal mehr ärgern? //
Eingesperrt im Lockdown, ohnmächtig sehen wir das: / Die Bilder aus Washington. / Wir möchten Psalmen singen in vollbesetzten Kirchen / und Dich erinnern an Deine Verheißungen: //
»Erhebe Dich, schau das Zerstören an. / Sieh, wie der Feind Dein Heiligtum verwüstet. /
Hör, wie er sich mit Stolz und Hochmut brüstet / und rühmt, was seines Armes Macht getan ...« (Ps 74,3)
Achim Detmers, Hannover
Jürgen Kaiser, Berlin
Ich will keine großen Worte machen, Herr.
Es ist wahr, dass ich oft vergesse, dass du da bist.
Es ist wahr, dass ich dich oft erst dann anrufe, wenn es schon fast zu spät ist.
Es ist wahr, dass ich nicht immer verstehe, warum du untätig bist,
wenn alles in Bewegung ist in der Welt und in meinem Leben.
Aber du bist da,
und das ist es, was wichtig ist.
Nichts könnte dich von hier losreißen,
nichts könnte uns dir entreißen,
nichts könnte dir die Welt entwinden.
Du bist da, Herr.
Mehr als mein Glaube oder meine Angst oder meine Torheit
ist es das, was zählt.
(nach « Tu es là » aus Alain Arnoux: Passage, Réveil Publications, Lyon 1998, S.54)
Christoph Landré, Berlin
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
O Heiland, reiß die Himmel auf –
Bist du auch eingeschlossen im Lockdown?
Dürfen wir uns dir nicht nähern?
Müssen wir selber eingeschlossen bleiben?
In unserer Angst
In unserer Ratlosigkeit
In unserer Trauer.
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt –
Unser kleiner Glaube reicht nicht einmal aus,
Uns selbst zu trösten.
Was sollen wir anderen sagen,
wenn sie uns nach dir fragen?
In unseren Zweifeln
In unserer Sprachlosigkeit
In unserer Ohnmacht.
O Heiland, aus der Erden spring –
Lass dich sehen, wo wir es nicht vermuten!
Lass dich hören, wo wir nichts mehr hoffen!
Lass dich spüren, wo wir Begegnung scheuen!
Sprich in unser Herz dein „Fürchtet euch nicht!“
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Georg Rieger, Nürnberg
Guter Gott, unsere Zeit steht in deinen Händen. / Wieder ist ein Jahr vergangen. / Wir bringen vor dich, was es uns gebracht hat: / Unsere schönen Erlebnisse, / das Glück, das du uns geschenkt hast, / gelungene Begegnungen, / neue Freunde, / alte Weggefährten, / neugeborene Kinder / und was immer unser Herz froh gemacht hat.
Wir bringen dir auch unsere Traurigkeit, / den Schmerz über das Sterben lieber Menschen, / die Angst vor dem was kommt / und die Unsicherheit, ob wir damit zurechtkommen werden, / auch den Zweifel, ob du denn wirklich alles in deiner Hand hast.
Wir bringen dir unser Versagen und unsere Schuld, / die vielen Gelegenheiten Gutes zu tun, / die wir ungenutzt gelassen haben.
Wem sollten wir unseren Dank bringen / und wem unsere Klage – / wenn nicht dir, dem Herrn aller Herren / und Vater von uns allen / der täglich seine Hand nach uns ausstreckt, / um uns zu tragen, zu heben und zu erretten. / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
2. Januar 2021
Ach Gott,// so viel auf Zahlen geguckt in den letzten Tagen.// Auf Ansteckungszahlen, Sterbezahlen, Impfzahlen. Und versucht, etwas über das neue Jahr zu wissen. Wie wird es Mitte Januar sein? Wie wohl der April? Wie der Sommer? Die Zahlen verraten das nicht.// Treuer Gott, Vater, Bruder, Trösterin,// aber dich will ich bitten: um Genesung für unsere Kranken, um Trost für die Trauernden. Um Einsicht, das wahrscheinlich Notwendige zu tun. Um das richtige Wort im Gespräch. Um gute Ideen für meine Arbeit. Um eine Brücke über einen Graben dann und wann. Dass mein Blick nicht eng wird, sondern reicht bis zu denen, die bitter leiden und auch auf mich und mein Eintreten warten.// Und um einen guten Mut bitte ich. Ich weiß die Zukunft nicht. Aber ich muss den den Weg doch nicht ohne dich gehen.// Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Gott, Ursprung und Ziel unseres Lebens,
wir wünschten,
mit dem neuen Jahr
könnte auf einen Schlag
vieles neu werden:
wir kämen los von schlechten Gewohnheiten,
könnten unseren Ärger hinter uns lassen
und unbeschwert von vorn beginnen.
Aber wir wissen,
wir nehmen die Vergangenheit mit
und müssen uns auch im neuen Jahr
mit vielen alten Problemen abplagen.
Im Namen Jesu bitten wir dich:
Gib uns die Kraft,
das zu verändern,
was möglich ist,
und zu ertragen,
was wir nicht verändern können.
Dazu gib die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
RefLit
Gott, was immer uns bewegt,
im Auf und Ab der Welt -
auf dich vertrauen wir
und bitten dich um alles, was wir brauchen,
für die,
die krank sind und im Sterben liegen,
lass sie Geborgenheit erfahren;
wir bitten dich: erhöre uns!
für die,
die leiden, wie die Welt und wie das Leben ist,
lass sie vertrauen, dass du hilfst;
wir bitten dich: erhöre uns!
für die,
die auf der Flucht sind
vor den Kriegen,
vor den Katastrophen dieser Welt,
lass sie Zuflucht finden;
wir bitten dich: erhöre uns!
für die,
die zu bestimmen haben
in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik,
lenke du ihr Herz und ihren Sinn;
wir bitten dich: erhöre uns!
Gott, wir danken dir,
dass du uns hörst
und gibst, was wir brauchen,
durch Christus Jesus. Amen.
Walter Wickihalder, Winterthur, Schweiz
O Gott, du bist unser Morgenstern und unsere Finsternis. / Wie leicht fiel es uns, dich fröhlich zu preisen / in anderen Zeiten. / Wie schwer fällt es uns jetzt, / überzeugt und überzeugend von dir zu reden
Gott, du bist unsere Hoffnung und unsere Verzweiflung. / Wie leicht fiel es uns, dich dankbar zu preisen / In anderen Zeiten. / Wie schwer fällt es uns jetzt, / an dein heilsames Wirken in der Welt zu glauben.
Manchen von uns gelingt es dennoch, / Trost aus der Weihnachtsbotschaft zu gewinnen. / Anderen ist so vieles dunkel geworden, / was in anderen Zeiten hell und klar erschien.
Zeig dich uns – / Wenn wir dich nicht in himmlischen Palästen / ohne Leiden und Ohnmacht suchen, / sondern im hilflosen Kind im Stall, / das in Leiden und Ohnmacht hinein geboren wurde.
Schenk uns – trotz allem, was dagegen spricht – / Freude über deine Nähe / mitten in unserer heillosen Welt. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Ich habe in meinem Leben zwei wichtige Dinge gelernt: dass ich ein großer Sünder bin und daß Christus ein noch größerer Retter ist. (Isaac Newton, geb. am 25.12.1642)
Und wenn ich alle Erkenntnis der Welt hätte –
und hätte den Retter nicht…
So hätte er wohl sagen können
mit dem Apostel Paulus
Er, Isaac Newton
der so viel an Erkenntnis hatte
über das, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Und doch ist es nicht Mathematik mit Differential und Infinitesimal
nicht Gravitation
nicht Optik
nicht Bibelerforschung
nicht Alchemie
(weiß Gott, all das hat ihn umgetrieben).
Nicht das, worauf es im Letzten ankommt.
Es ist der Vater,
der uns durch den Sohn
rettet.
Die Bewegung des Kosmos,
die auf uns zuläuft
Wider alle Vernunft
Quer durch jede Vernunft
„Den aller Welt Kreis nie beschloss,
der liegt in Marien Schoss“
so sprach es ihm Martin Luther nach.
Ich der Sünder
ergreife das.
Muss dazu von keinem tief gestörten Genie wissen.
Nur von mir.
Das reicht.
Von mir tief unten,
der sich das sagen lässt:
Christ der Retter ist da!
Für mich.
Der ich mir das in all den Äußerlichkeiten
und unerträglichen Banalitäten
dieser Tage
sagen lasse:
Er macht das recht.
Er macht mich recht.
Albrecht Thiel, Castrop-Rauxel
Karl Barth (1886-1968)
26. Dezember 2020
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / Du bist in Jesus von Nazareth Mensch geworden. / Du bist uns in Ihm nahe. Hast durch Ihn unser Verderben auf Dich genommen. / Hast uns für Seine Zukunft bestimmt. / Dafür danken wir Dir von Herzen. / Was immer uns an Weihnachten geschenkt wird, / Du selbst bist das größte Geschenk. / Gib uns Stille genug, / dass wir in die Weihnachtsfreude hineinfinden / und durch sie stark werden. / Wir bringen vor Dich die, die uns auf der Seele liegen: / Menschen, deren Herz eng geworden ist wegen der Pandemie. / Menschen, die eine böse Nachricht getroffen hat. / Menschen, die trauern. / Kinder, die Angst haben vor Erwachsenen, die ihnen Böses tun. / Was ist das nur für eine Quäl-Welt! / Und warum haben wir nicht die Kraft, das Böse zu überwinden / durch Gutes? / Wir ahnen, dass wir verstrickter sind, als wir meinen. / Lass uns dennoch Werkzeuge Deines Friedens sein. / Gib, dass die Vernunft Raum gewinnt im Irrsinn, / dass die Lüge entlarvt wird / und die Wahrheit frei macht. / Früher wurden Kriege unterbrochen wegen Weihnachten. / Lass Zerstörung und Selbstzerstörung unterbrochen sein. / Und gib, dass unsere Welt gleichnisfähig bleibt für Dein Reich, das kommt. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
RefLit