Bibel
Durchgehende Lesung biblischer Bücher
Bibel
Matthäus 26,67-68
Dann spuckten sie ihm ins Gesicht, misshandelten ihn, schlugen mit Stöcken auf ihn ein und schrien voll Hohn: «Grosser Prophet und Gesalbter! Verkündige uns: Wer hat dich geschlagen?»
Übersetzung Walter Jens 1972
Matthäus 26,63b-66
Aber der Grosse Priester sagte zu ihm: «Beim lebendigen Gott! Ich beschwöre dich: Sag uns: Bist du der Messias, Gottes Sohn?» Jesus antwortete ihm: «Das hast du gesagt. Ich aber sage euch, ihr werdet sehen: Von nun an sitzt der Menschensohn zur Rechten Gottes, der die Macht hat, und kommt auf den Wolken des Himmels.» Da zerriss der Grosse Priester sein Gewand und sagte: «Nun brauchen wir keine Zeugen mehr: Das war Gotteslästerung! Ihr habt es alle gehört. Sagt, worauf ihr erkennt!» «Schuldig», sagten sie, «er soll sterben!»
Übersetzung Walter Jens 1972
Matthäus 26,59-63a
Weil die Grossen Priester und der Hohe Rat Jesus zum Tode verurteilen wollten, suchten sie nach falschen Aussagen, die gegen ihn sprachen. Doch obgleich viele Lügenzeugen auftraten, fanden sie keine Schuld, die die Todesstrafe verdiente. Zuletzt aber kamen zwei Männer und sagten: «Er hat behauptet: Es steht in meiner Macht, Gottes Tempel niederzureissen und ihn in drei Tagen wieder aufzubauen!» Da stand der Grosse Priester auf und sagte zu Jesus: «Sie beschuldigen dich! Willst du nicht antworten?» Doch Jesus schwieg.
Übersetzung Walter Jens 1972
Matthäus 26,56b-58
Dann wurde er in Fesseln zum Grossen Priester Kaiphas gebracht, wo sich die Schriftausleger und Mächtigen versammelten. Seine Schüler aber liessen ihn allein und liefen davon. Nur Petrus folgte ihm, von weitem, bis zum Hof des Grossen Priesters und setzte sich dort unter die Knechte, denn er wollte sehen, wie es ausgehen würde.
Übersetzung Walter Jens 1972
Matthäus 26,51-56a
Einer von seinen Begleitern aber zückte das Schwert, schlug auf den Knecht des Grossen Priesters ein und hieb ihm ein Ohr ab «Steck dein Schwert wieder ein», sagte Jesus zu ihm, «denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert fallen. Oder meinst du, mein Vater hülfe mir nicht, wenn ich ihn riefe? Mehr als zwölf Legionen Engel würde er schicken! Es muss geschehen: Sonst wird sich die Schrift nicht erfüllen.» Dann sagte er zu den Männern, die ihn umringten: «Mit Schwertern und Knüppeln! Ausgeschwärmt, als gälte es, einen Räuber zu fassen! Bin ich ein Räuber? Sass ich nicht Tag für Tag bei euch im Tempel und lehrte – und niemand von euch hat mir etwas getan? Aber dies alles ist geschehen, damit sich die Schriften der Propheten erfüllen.»
Übersetzung Walter Jens 1972
Matthäus 26,36-50
Jesus aber ging weiter und kam mit seinen Schülern zu einem Stück Land, das Gethsemane heisst: «Dort will ich beten», sagte er zu seinen Schülern, «bleibt hier und wartet auf mich.» Dann nahm er Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich: Traurigkeit hatte ihn ergriffen, und er war in grosser Angst. «Meine Seele ist betrübt», sagte er, «und das Herz will mir brechen. Wartet hier und wacht mit mir zusammen.» Er ging ein wenig weiter, fiel nieder, legte sein Gesicht auf die Erde und betete: «Mein Vater, wenn es möglich ist, lass den Becher an mir vorbeigehen. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst, soll es geschehen!»
Dann ging er zu seinen Schülern zurück und fand sie schlafend: «Petrus!», sagte er, «nicht eine einzige Stunde konntet ihr mit mir wachen? Steht auf und betet, damit ihr der Versuchung entgeht! Denn der Geist ist bereit, aber der Leib hat keine Kraft.» Dann ging er wiederum fort und betete: «Mein Vater, wenn dieser Becher nicht vorbeigehen kann, und ich ihn austrinken muss, dann soll dein Wille geschehen.»
Darauf ging er abermals zu seinen Schülern zurück, und wieder fand er sie schlafend: Ihre Augenlider waren schwer. Da verliess Jesus sie zum dritten Mal und sprach das gleiche Gebet wie zuvor.
Dann kehrte er zu seinen Schülern zurück: «Schlaftrunkene», sagte er, «wie ruhig ihr seid, und die Stunde ist da! Derr Menschensohn wird ausgeliefert, die Gottlosen fassen ihn an. Kommt, steht auf! Seht: Schon ist er da, der mich ausliefern wird.» Und während er noch sprach, kam Judas, einer seiner zwölf Schüler, mit einer grossen Menschenmenge, die von den Grossen Priestern und Mächtigen ausgesandt worden war, bewaffnet mit Schwertern und Knüppeln. Judas, der ihn auslieferte, hatte ein Zeichen mit ihnen verabredet und sagte: «Wen ich küssen werde: der ist es! Den nehmt gefangen!»
Dann ging er auf Jesus zu, sagte: «Sei gegrüsst, Rabbi!» und küsste ihn. Jesus antwortete ihm: «Du bist mein Schüler: Tu, wozu du gekommen bist.» Dann traten die Männer vor, ergriffen ihn und nahmen ihn fest.
Übersetzung Walter Jens 1972
Matthäus 26,32-35
«Doch ich werde auferweckt werden, und dann gehe ich euch nach Galiläa voraus.» Da sagte Petrus zu ihm: «Auch wenn alle zu Fall kommen: Ich verlasse dich nicht.» Doch Jesus antwortete ihm: «Ich sage dir, und das ist wahr: Noch in dieser Nacht, bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.» Da sagte Petrus: «Und wenn ich mit dir sterben muss: Ich verleugne dich nicht», und die anderen Schüler sagten dasselbe.
Übersetzung Walter Jens 1972