Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen

Gottesdienst zum zweiten Gebot


Foto: G. Rieger

Magdalene Frettlöh hat alle Teile dieses Gottesdienstes auf das Bilderverbot bezogen. Gehalten wurde er im Rahmen einer reformierten Predigtreihe über die Zehn Gebote in der Antoniterkirche in Köln.

"Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen" (Ex 20,4-6; Dtn 5,8-10)

 

Glockengeläut / Begrüßung / Musik zum Eingang

Votum und Adjutorium

Wir feiern auch diesen Gottesdienst, in dem Gott uns dienen will,
im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistkraft.
Unser Anfang und unsere Hilfe stehen im Namen des Herrn,
Der Himmel und Erde gemacht hat, Die Wort und Treue hält ewiglich
und nicht loslässt das Werk Ihrer Hände.

"Am Tage, da Gott den Menschen schuf, – im Bilde Gottes schuf Gott ihn –
männlich und weiblich schuf Gott sie
und segnete sie und nannte ihren Namen 'Mensch',
am Tage, als sie geschaffen wurden." (1Mose 5,1b-2)

Mit den Worten von Psalm 8 in der Nachdichtung Wilhelm Vischers
stimmen wir ein in das Staunen über den Menschen, geschaffen im Bild Gottes:

Psalmlied: EG 271,1-8

Lesung der Zehn Worte

Wir lassen uns von Gott selbst
auf den Weg der Gerechtigkeit weisen
im Hören auf die Zehn Worte aus 2Mose 20,1-17:

Da sprach Gott alle diese Worte und sagte:
Ich bin der Herr, bin dein Gott, weil ich dich aus dem Land Ägypten,
aus dem Haus der Sklavenarbeit herausgeholt habe.
Nicht wird es für dich andere Gottheiten geben – mir ins Angesicht.
Nicht wirst du dir ein Kultbild machen noch irgendeine Gestalt dessen,
was im Himmel oben, was auf der Erde unten
und was im Wasser unter der Erde ist.
Nicht wirst du dich vor ihnen beugen, noch wirst du für sie arbeiten,
denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott,
nachgehend der Schuld von Vätern oder Eltern bei Kindern, Enkeln und Urenkeln, derer, die mich hassen,
aber Freundlichkeit erweisend der ganzen Verwandtschaft derer,
die mich lieben und meine Gebote bewahren.
Nicht wirst du den Namen des Herrn, deines Gottes, zum Schaden gebrauchen,
denn der Herr wird nicht für unschuldig halten,
wer diesen Namen zum Schaden gebraucht.
Erinnere dich des Sabbattages, um ihn heilig zu halten.
Sechs Tage wirst du arbeiten und all dein Werk verrichten.
Doch der siebte Tag ist Sabbat für den Herrn, deinen Gott,
da wirst du keinerlei Werk verrichten, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, und dein Vieh und deine Fremdlinge,
die sich in deinen Toren aufhalten.
Denn sechs Tage lang hat der Herr den Himmel und die Erde gemacht,
das Meer und alles, was in ihnen ist, und ruhte aus am siebten Tag.
Deshalb hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn geheiligt.
Du wirst deinen Vater und deine Mutter in Ehren halten,
damit auch deine Tage lang werden auf dem Ackerboden,
den der Herr, dein Gott, dir gibt.
Nicht wirst du töten.
Nicht wirst du eine Ehe brechen.
Nicht wirst du stehlen.
Nicht wirst du aussagen gegen deinen Nächsten durch Lügenzeugnis.
Nicht wirst du aus sein auf das Haus deiner Nächsten.
Nicht wirst du aus sein auf die Frau deines Nächsten,
weder auf deren Sklaven oder Sklavin, ihr Rind oder ihren Esel,
noch auf irgendetwas, das deinen Nächsten gehört." [i]

Eingangsgebet mit Sündenbekenntnis

Gott, wir leben in einer Welt voller Bilder,
sie reizen uns, sie überfluten uns, sie haben Macht über uns.
Wir können uns kaum dagegen wehren. Wir wissen aber auch:
"Was uns wirklich wichtig ist, davon lässt sich kein Bild machen." [ii]
Dennoch machen wir uns von vielem unsere eigenen Bilder,
auch von Dir.
Wir werden die Bilder nicht los. Aber müssen wir denn bilderlos leben?
Wir wollen doch sehen und mit offenen Augen verstehen.
Gott, zeige uns, was es heißt, uns kein Bild von Dir zu machen.
Und öffne uns die Augen für das Gottesbild,
das Du selbst gemacht hast: den Menschen –
in all' seiner Verletzlichkeit, in all' seiner Bedürftigkeit, in all' seiner Würde.
Gott, wir wollen Lust an Deinem Gebot haben; es soll uns doch keine Last sein. Amen.

Liedvers: EG 657,2-3

Schriftlesung

Als Menschen aus den Völkern hören wir auf das,
was Gott durch Mose Israel sagen lässt.
Ich lese 5. Mose 4,11-12.15-19:

"Ihr nahtet euch und standet unten am Berg, und der Berg stand in Flammen bis zum Herzen des Himmels: Finsternis, Wolken und Dunkel.
Und es sprach der Herr zu euch mitten aus dem Feuer,
eine Stimme von Worten konntet ihr hören,
doch eine Gestalt konntet ihr nicht sehen – außer einer Stimme. [...]
So hütet nun sehr euer Leben –
ihr habt ja keinerlei Gestalt gesehen an dem Tage,
als der Herr mit euch redete am Horeb aus dem Feuer –,
dass ihr euch nicht verderbt und euch irgendein Bildnis macht,
eine Gestalt eines Bildes, eine Figur männlich oder weiblich,
eine Figur irgendeines Tieres auf dem Land
oder eines gefiederten Vogels, der am Himmel fliegt,
eine Figur irgendeines Gewürms, das auf der Erde kriecht,
oder eine Figur eines Fisches im Wasser unter der Erde.
Oder dass du deine Augen himmelwärts richtest
und die Sonne siehst und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels,
und fällst ab und betest sie an und dienst ihnen ..." [iii]

Psalm

Wir bekennen unser Vertrauen in Gott mit Worten des 115. Psalms:
Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Gewicht
um Deiner Güte willen, um deiner Wahrheit willen.
Warum sollen die Völker sagen: – "Wo ist denn ihr Gott?" –?
Unser Gott ist doch im Himmel, alles, was Ihm gefällt, kann Er tun.
Ihre Götterbilder, Silber und Gold, Machwerk von Menschenhand:
Einen Mund haben sie, aber können nicht reden,
Augen haben sie, aber können nicht sehen.
Ohren haben sie, aber können nicht hören,
eine Nase haben sie, aber können nicht riechen.
Ihre Hände – aber sie können damit nicht tasten;
ihre Füße – aber sie können damit nicht gehen;
nicht tönen können sie mit ihrer Kehle.
Ihnen gleich werden ihre Macher, jeder, der auf sie vertraut.
Israel, vertraue auf den Herrn!
Ihre Hilfe und ihr Schild ist Sie.
Haus Aaron, vertraut auf den Herrn!
Ihre Hilfe und ihr Schild ist Sie
Die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf den Herrn!
Ihre Hilfe und ihr Schild ist Sie.
Der Herr hat unser gedacht; Sie wird segnen:
Segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron,
Segnen die den Herrn fürchten, die Kleinen mit den Großen.
Es möge der Herr euch mehren, euch und eure Kinder.
Gesegnet seid ihr vom Herrn, die Himmel und Erde gemacht hat.
Der Himmel ist ein Himmel für den Herrn,
aber die Erde gab Sie den Menschenkindern.
Nicht die Toten werden Jah loben
und keiner von allen, die in die Stille hinabsteigen.
(Alle:) Wir aber, wir wollen Jah segnen – von nun an und für immer: Hallelu-Jah!

Predigtlied: EG 295, 1-4

Predigt

Die Anmut des Messias Jesus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft der Heiligen Geistkraft sei mit uns allen!

Liebe Gemeinde, ob Sie sich schon gewundert haben? Da haben wir einander eben das im Bibelwort mehrfach gehörte Bilderverbot zugesungen: "Du sollst mich nicht in Bildern fassen. / Wem sollt ich denn vergleichbar sein? / Kannst du dir doch genug sein lassen / an meinem Worte klar und rein" (eg 657,3). Und ich, ich lasse mir augenscheinlich nicht genügen am Wort, sondern habe Ihnen ein Bild mitgebracht. Einige von Ihnen werden es kennen, vor wenigen Wochen vielleicht erst davor gestanden haben, als es hier in Köln in der Ausstellung "Ansichten Christi" zu sehen, fast zu übersehen war mit seinen nur 25,8 x 20 cm. Ein kleines, groß(artig)es Bild, um dem Bilderverbot auf die Spur zu kommen. Wechseln wir mit ihm doch ein paar Blicke!

I.

Während auf vielen zeitgenössischen Bildern der Auferstandene als Lichtgestalt aus dem Grab empor fährt und die Wächter in Angst und Schrecken versetzt, ja sie mit der Wucht seines Glanzes geradezu umwerfend blendet, scheint Adam Elsheimers "Die drei Marien am Grabe Christi" [iv] (um 1603) auf den ersten Blick ein Aufer­stehungsbild ohne Auferstandener zu sein:

Im Mittelpunkt die drei Frauen, von denen jede auf ihre eigene Weise mit dem leeren Grab, dem Fingerzeig und der Botschaft des Engels zurecht zu kommen versucht: Links Maria Magdalena, den Blick noch ganz tief ins Grab gesenkt, den linken Arm jedoch weit ausgestreckt, Weg weisend und wegweisend vom Ort des Todes ins Leben, als wolle sie gleichsam die Bewegung des Auferweckten nachvollziehen, sie mit ihrem eigenen Leib wiederholen, während sie mit der Rechten noch ganz bei sich ist und an sich hält. In der Mitte vielleicht Maria Salome – mit ge­schlossenen Augen und erhobenen Händen. Ob sie die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte oder sie flehend oder gar dankbar zum Himmel erhebt, wir können da nur vermuten. Und die dritte Maria, sie erscheint ganz abwesend, versunken in Trauer, die Gestalt, den Kopf gebeugt, die Hände ineinander verschränkt, den Blick ins Leere gerichtet – fast als stünde sie noch ganz benommen unter dem Kreuz.

So deutlich wir die Gesichter der drei Frauen sehen, so wenig das des Engels. Nicht auf sein Gesicht, sondern auf seine Hände kommt es an. Sie sprechen: Mit dem rechten Zeigefinger ins leere Grab weisend, stützt sich seine Linke auf der weggerückten Grabplatte ab. Diese liegt – neben dem blutbeschmierten Leichentuch – im Vordergrund des Bildes, ragt aus dem unteren Bildrand heraus, kommt auf die Betrachtenden des Bildes gleichsam zu, geht sie buchstäblich an. Auf der Grabplatte steht Markus 16,1-8, die Erzählung, die hier ins Bild gesetzt ist. "Siehe da, der Ort ...!" (Mk 16,6b). Mit seiner Auferstehungsbotschaft weist der Engel die Frauen aufs leere Grab hin und die Betrachter und Betrachterinnen des Bildes auf den Text der Grabplatte. Der sichtbaren Leerstelle im Grab entspricht die nachlesbare Textstelle in der Bibel.

Das Wort der Bibel steht im Bild. Es ist zu sehen, nicht nur zu hören. Es ist zum Bildwort geworden. Und das Bild ist als Lese- und Hörbild bei uns im Wort – in diesem Fall am Ende des Markusevangeliums. Mehr als diesen Bibeltext hatte der Maler Elsheimer auch nicht, um die Auferstehungsbotschaft ins Bild zu setzen. Das Wort steht wie im Text so im Bild. "Die einzige Sicherung, die der Glaube verträgt, ist das Wort Gottes selbst." [v] Das aber kann gemalt werden.

Wort und Bild müssen kein Gegensatz sein, wenn das Bild das Wort der Schrift zeigt, statt etwas ins Bild zu bringen, wovon die Bibel selbst schweigt. Dieses Bild versucht nichts zu begreifen und vergreift sich darum auch nicht an dem, was in der Bibel Geheimnis bleibt. Es bannt kein Ereignis in eine Momentaufnahme, von dessen Folgen und Wirkungen allein die Bibel erzählt.

Sie haben keine Gestalt Gottes gesehen, so hörten wir in der Lesung, aber sie haben Gottes Stimme gesehen. Gottes Wort macht nicht nur von sich hören, es kann sich auch sehen lassen!

II.

Mit einem Bild dem Bilderverbot auf die Spur kommen! So paradox das klingen mag – damit sind wir aber, liebe Gemeinde, in guter, in allerbester Gesellschaft. Denn das Bilderverbot steht in einem Buch, das selbst voller Bilder von Gott ist, Sprach- und Hörbilder, die die Bibel uns vor Auge malt. Und: das Bilderverbot steht in einem Buch, das vom Menschen als Bild Gottes redet. Wir haben dies eingangs des Gottesdienstes mit Worten aus 1Mose 5 erinnert und wir haben mit Psalm 8 von diesem Menschen gesungen. Wie kann das zusammengehen? Das Verbot, sich ein Bild von Gott zu machen, der biblische Bilderreichtum im Reden von Gott und die Bestimmung des Menschen, Bild Gottes zu sein?

Ich möchte heute morgen versuchen, das uns aufgegebene Bilderverbot in dieser biblischen Trias zu verstehen. [vi] Und ich gehe dabei mit unserer reformierten Tradition davon aus, dass das Bilderverbot nicht nur – wie historisch wohl ursprünglich – sich auf dreidimensionale Götterbilder, auf geschnitzte, gehauene, gegossene Figuren bezieht [vii] , sondern auch und gerade auf unsere Sprach- und Denkbilder von Gott. Die reformierte Tradition hat das biblische Bilderverbot reicher und weiter gemacht, als es ursprünglich gemeint war und es als selbständiges Gebot aus dem Schatten des Fremdgötterverbotes herausgeholt. Es ist ihr zu der Grenze und dem Kriterium ihres Redens von Gott geworden. [viii]

Das Bilderverbot steht für ein Reden von Gott ein, das die Freiheit Gottes und des Menschen wahren, das Gott nicht begreifen und damit sich auch am Menschen nicht vergreifen will, das sich Gottes nicht bemächtigen und darum auch über die Mitmenschen nicht verfügen möchte, das sich weder seinen Gott noch seinen Nächsten nach eigenen Entwürfen zurechtmachen mag. Ein Reden von Gott, das sich von Gott selbst sagen lassen will, wer Gott und wer der Mensch ist. "Das Bilderverbot mutet uns zu, Gott als den fremden, unseren Erwartungen an das, was ein Gott ist und zu sein hat, widersprechenden Gott auszuhalten." [ix] Und es mutet uns zu, unsere Mitmenschen nicht zu enteignen, sondern sie in ihrer Andersartigkeit zu achten. Das Bilderverbot ist Gottes Widerspruch gegen unsere selbst gezimmerten Bilder von Gott, in denen wir doch immer nur ein Stück unserer Welt oder gar uns selbst mit Gott und den anderen verwechseln. Gott ist unvergleichlich anders.

"Nicht wirst du dir ein Bild machen ...!" Auf dreierlei Wiese lässt sich dieser Satz, je nach Betonung, lesen:

III.

Die erste Lesart: "Nicht wirst du dir ein Bild machen ...!" Wir Menschen sollen uns kein Bild von Gott machen, weil wir Gott gar nicht selbst von Angesicht zu Angesicht gesehen haben, weil wir nicht wissen, welche Gestalt Gott hat, weil wir nur Gottes Stimme kennen. Es gibt von Gott nichts anderes zu sehen als zu hören. Wollen wir uns dennoch ein Bild von Gott machen, können wir nur das ins Bild setzen, was uns bekannt ist, nämlich Geschöpfliches. Würden wir aber Gott ins Bild eines Geschöpfes setzen, käme es zwangsläufig zur Verwechslung von Schöpferin und Geschöpf. Wir würden das Geschöpf vergötzen und den Schöpfer verhöhnen. Bei jedem Tanz ums goldene Kalb geschieht das, und wo immer wir vor dem in die Knie gehen, was wir selbst gemacht und erreicht haben.

Schwerer aber wiegt noch ein anderer Grund: Wir Menschen sollen uns kein Bild von Gott machen, weil sich Gott selbst längst ein Bild von sich gemacht hat, nämlich in der Erschaffung des Menschen als Bild Gottes. Unsere selbstgemachten Gottesbilder verfehlen nicht nur Gott, sie missachten auch unsere Mitmenschen. Gottes­bilderproduktion ist Menschenverachtung. Wo wir meinen, es nötig zu haben, uns ein eigenes Bild von Gott zu machen, übersehen und verkennen wir nämlich, dass uns tagtäglich die Bilder Gottes begegnen, die Gott selbst gemacht hat.

Aber, so höre ich jemanden einwenden, begegnet mir denn wirklich im Drogendealer und den von ihm abhängigen Junkies, in der gnadenlos profitorientierten, geizgeilen Konzernleitung und den von ihr entlassenen Arbeitenden, im Kinderschänder und seinen gequälten Opfern, in den Gewaltregimen und den vor ihnen Flüchtenden, in dem Krankenpfleger, der den Todesengel spielt, und der Chefärztin, die einen fatalen Behandlungsfehler vertuscht, in den Kindersoldaten und der Ladendiebin und nicht zuletzt in mir selbst mit all' meinen Fehlern und Abgründen, in meiner ganzen Armseligkeit – begegnet mir überall da das Bild Gottes? So kann Gott doch nicht sein!

In der Tat, so ist Gott nicht. Aber dass die menschlichen Gottesbilder, fremd- oder selbstverschuldet, verzeichnet und verzerrt, verletzt und entstellt sind – bis zur Unkenntlichkeit, das heißt nicht, dass irgendein Mensch in den Augen Gottes aufgehört hat, Bild Gottes und damit hochgeschätzt und wert geachtet zu sein. Aber uns sind die Augen gehalten. Eben darum wurde Gott selbst Mensch, damit wir wieder mit Augen sehen und mit Händen greifen können, wer der Mensch ist, den Gott im Bild Gottes geschaffen hat. Darum nennt das Neue Testament den auferweckten Gekreuzigten die Ikone Gottes. In Jesus von Nazareth hat sich Gott auf alle Verzerrungen und Entstellungen der Bilder Gottes eingelassen, hat sie am eigenen Leib erlitten und sich ihnen bis zum Tod ausgesetzt, um in der Auferweckung des Gekreuzigten jenen Menschen auferstehen zu lassen, aus dessen Antlitz unverhüllt der Glanz Gottes erstrahlt.

Hier können wir erkennen, wer Gott ist und wie Gott sich wahres Menschsein gedacht hat. Was der eine von sich sagt, kann für alle Menschen Wirklichkeit sein: "Wer mich sieht, sieht den Vater." Wir alle können als Bilder Gottes Gott in dieser Welt verkörpern und Ihr/ihr so Gewicht geben. Gott kennt unser großes Bedürfnis nach Sinn und Sinnlichkeit, nach Sichtbarkeit, nach Berührung. Wir wollen Gott sehen, spüren, riechen und schmecken können. Die Unsichtbarkeit eines Gottes im Himmel macht uns zu schaffen. "Wo ist denn euer Gott?" Gott kommt diesem Be­dürfnis entgegen – in Jesus und in jedem unserer Mitmenschen.

Gott geht in Ihren Bildern nicht auf, Gott ist immer noch mehr und anders, als jedes Bild, das Sie und von sich gibt, aber Gott bindet sich an Seine Bilder, lässt sich in ihnen finden, berühren, betreffen, angehen ...

Die Gottesbildlichkeit des Menschen steht nicht im Bilderverbot, weil Gott und nicht der Mensch den Menschen zu Gottes Bild geschaffen hat.

IV.

Die zweite Lesart: "Nicht wirst du dir ein Bild machen ...!" Bilder Gottes, die Gott gemacht hat, können menschlicherseits nicht hergestellt werden, sie stellen sich vielmehr ein in zwischenmenschlichen Begegnungen voller Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Wo dagegen Menschen zu Machern von Gottesbildern werden, stürzen sie die Welt ins Chaos, machen die Schöpfung rückgängig. Wer sich seinen eigenen Gott macht – so können wir es in Jes 44,9 lesen –, ist selbst tohu, hat Teil an jenem tohuwabohu der Welt (1Mose 1,2), bevor Gottes schöpferisches Wort sie als Lebensraum einrichtete.

Und nicht nur die Schöpfung wird rückgängig gemacht, sondern wo Menschen ihre eigenen Gottesbilder herstellen, kehren sie zurück ins Haus der Sklavenarbeit. Warum? Die selbstgemachten Götter werden nicht l'art pour l'art fabriziert, entstehen nicht just for fun. Sondern das haben Idole so an sich, dass wir sie uns zum Vorbild nehmen, ihnen nacheifern und sie möglichst einholen möchte. Indem wir uns ihnen andienen, gleichen wir uns ihnen immer mehr an. Genau das geschieht, so haben wir es mit Ps 115 gelesen, mit denen, die sich ihre eigenen Gottesbilder machen. Ihr Tun fällt auf sie selbst zurück, über Generationen hinweg, wie das Zehnwort es besagt. Das selbstgemachte Gottesbild wirkt auf seine Produzentinnen zurück, bemächtigt sich ihrer und nimmt sie gefangen. Die Macher bedienen ihre leblosen Produkte und werden ihnen dabei immer ähnlicher: sie haben einen Mund, aber verstummen, wenn es darum geht, lauthals für Gerechtigkeit einzutreten; sie haben Augen, aber sind blind für die Not ihrer Mitmenschen; sie haben Ohren, aber sind schwerhörig, wenn sie jemandem ihr Ohr leihen sollen; haben Nasen, doch können ihre Mitmenschen nicht mehr riechen; ihre Hände haben aufgehört behutsam und zupackend zu sein, ihre Füße sind lahm geworden, aus ihrer Kehle kommt nur noch unverständiges, unartikuliertes Röcheln.

Das ist der biblische Realismus: dass die Bilderproduktion Bilderdienst im Sinn hat. Dieser vermeintliche Gottesdienst ist SklavInnenarbeit. Die Bibel entlarvt, dass Menschen vor den selbstgemachten Idolen auf die Knie gehen und sie anbeten und dabei ihre eigene, gottgegebene Quicklebendigkeit verlieren. Sie versklaven sich an die Götter 'Marke Eigenbau' und verspielen so die Freiheit, die ihnen Gott doch gerade mit der Befreiung aus dem Haus der Sklavenarbeit geschenkt hat. Liegt es da nicht nahe, dass gerade im Zusammenhang des Bilderverbots von der Eifersucht Gottes gesprochen wird?! Gott wird schrecklich eifersüchtig, wo Menschen die Freiheit aufgeben, die Er sich so viel hat kosten lassen. Es ist schier unerträglich für Gott, dass sich die, die Sie liebt, in die Abhängigkeit selbstgemachter Götter begeben und dabei ihre Mitmenschen und Mitgeschöpfe in Mitleidenschaft ziehen. Wo Gott nicht mehr Herr sein darf, gewinnt die Herrschaft von Menschen über Menschen erneut an Boden und aus der Bewahrung der Schöpfung wird ihre Ausbeutung. Wer sich Gott nach eigenem Bild gestaltet, wird auch Menschen nach der eigenen Pfeife tanzen lassen. "Wer Gottesbilder macht, wird eines Tages auch Menschenbilder machen" (Dieter Schellong). Können von Menschen gemachte Menschen Bilder Gottes sein? Ich möchte das nur fragen.

"'Was tun Sie', wurde Herr K. gefragt, 'wenn Sie einen Menschen lieben?' 'Ich mache einen Entwurf von ihm' sagte Herr K., 'und sorge dafür, daß er ihm ähnlich wird.' 'Wer? Der Entwurf?' 'Nein', sagte Herr K., 'der Mensch.'" [x]

Das ist Liebe in Zeiten der Selbstvergötzung und damit Verrat an der Liebe. Um eben dies geht es auch in der dritten Lesart des Bilderverbots:

V.

"Nicht wirst du dir ein Bild machen ...!" Wenn jeder Mensch, wenn alles, was Menschenantlitz trägt, Bild Gottes ist, gibt es so viele Bilder Gottes wie es Menschen gibt. Darum kann weder ein Bild allein noch ein einseitiges Bild Gott gerecht werden. Darum spreche ich auch in diesem Gottesdienst von Gott in männlichen und weiblichen Nomen und Pronomen. Einseitig männliches Reden von Gott vergöttert das Männliche und fällt unter das Bilderverbot. Gott ist weder Mann noch Frau; wenn wir darum von Gott persönlich sprechen wollen, als einem Gegenüber, das ansprechbar und beanspruchbar ist, dann darf das nicht in ausschließlich männlichen oder weiblichen, sondern kann nur im Wechsel beider Formen geschehen.

Wo wir Gott nurmehr in einem Bild sehen, können wir uns einbilden, Gott verstanden, Gott begriffen und im Griff zu haben. Und wir stehen in der Gefahr, Gott zu instrumentalisieren, Ihn vor den Karren unserer eigenen Zwecke zu spannen. Einseitige Gottesbilder sind missbrauchsdienlich.

Wo wir meinen, Gott zu kennen, sind wir sehr bald mit Ihr fertig. Das ist mit Gott nicht anders als mit Menschen. Bannen wir unseren Blick auf Gott in ein Bild, kann dieser Blick schnell tödlich sein, denn er beraubt Gott Seiner unfassbaren, unbändigen Lebendigkeit, die aus jedem Rahmen fällt. Wer sich von Gott ein Bild macht, für den oder die hört Gott auf, unbegreiflich und überraschend zu sein, geheimnisvoll und wunderbar, uns staunen zu machen, aber auch zweifeln, loben und klagen. Wie monoton würde die Beziehung zwischen Gott und den Menschen, wo Gott nur König oder nur Hebamme, nur Weberin oder nur Töpfer, nur in den Wehen liegende Frau oder nur Kriegsmann, nur Bärin oder nur Geier, nur Fels in der Brandung oder nur Fliehburg ... wäre. All' diese Gottesbilder und noch viel mehr begegnen in der Bibel. Fänden wir für Gott nur ein Bild, würde Er so unbeweglich und leblos werden wie unsere selbstgemachten Gottesbilder. Und wir würden es verlernen, Sie immer wieder mit neuen Augen zu sehen, wie am ersten Tag.

Vielleicht kennen Sie diese Erfahrung auch: Von Menschen, die wir lieben, können wir gar nicht genug Bilder haben. Gewiss, da gibt es das eine oder andere Lieblingsbild, an dem wir besonders hängen. Doch auch das kann zu bestimmten Zeiten in den Hintergrund treten, vielleicht weil wir merken, dass es nicht mehr passt, dass wir in der Gefahr sind, die Andere auf dieses Bild festzulegen. Aber selbst wenn wir eine ganze Bildergalerie besäßen, die nächste Begegnung könnte sie alle wieder über den Haufen werfen, wenn wir uns einlassen auf die unberechenbare, uneingebildete Lebendigkeit des Anderen. Dann machen wir die Erfahrung, dass dieser Mensch in Wirklichkeit viel lebendiger ist als jedes Bild, das ihn uns zeigt. Von dem Menschen, den wir am meisten lieben, genügt uns ein Bild am allerwenigsten; und wir ertragen es noch weniger, wenn andere ihn oder sie auf ein Bild festlegen. Um wieviel mehr gilt dies für den lebendigen, beziehungsreichen Gott!

Die Sprache der Liebe legt die Geliebten nicht auf ein Bild fest, sondern besingt sie in tausend Bildern. Das Bilderverbot spricht die Sprache der Liebe. Nicht einfach Bildlosigkeit, sondern Vielfalt der Bilder erfüllt das Bilderverbot. Bilder sind – wie Namen – Wege [xi] , Gott zu verstehen, mit Gott ins Gespräch zu kommen, Lebens­erfahrungen als Gotteserfahrungen zu machen. Wir können Gott nicht in Bildern begreifen, aber wir können uns von den Bildern, die Gott uns von sich gibt, ergreifen und mitnehmen lassen. Die Vielfalt der Bilder meint keine Beliebigkeit. Ihr Maßstab bleibt das Wort, jenes Wort zuerst, das Fleisch geworden ist, die Ikone Gottes, und dann die Worte, die von ihm erzählen, es bezeugen. Die Worte des Buches, in dem auch das Bilderverbot steht. Im Hören auf die Bildkunde, die Gott uns von sich gibt, können wir aufhören, Gott durch eigenmächtiges Bebildern begreifbar zu machen. Gott lässt von sich hören, darum gibt es viel zu sehen und zu staunen und mehr noch zu hoffen. Nämlich darauf, dass wir einst Gott von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Bis es soweit ist, begegnen wir der Spur Gottes in jedem Menschen. Dessen Antlitz be-deutet uns: "Gib' Acht auf mich!" Amen.

Lied nach der Predigt: EG 664, 1-3

Bekanntmachungen und Abkündigungen

Lied (Kollekte während des Liedes): EG 388,6

Dankgebet und Fürbitten

Gott, Du wirfst uns Dein Bild in die Augen,
kommst uns entgegen in Liebe und Freundlichkeit,
lässt uns Dein Wort hören und sehen,
spiegelst Dich selbst im offenen Angesicht des Auferweckten
und in jedem Menschenantlitz, das uns begegnet.
Du lässt uns wissen, wer in Wahrheit Gott ist und was Menschsein heißt.
Gott sei Dank!

Gott, Du wirfst uns Dein Bild in die Augen,
gehst uns nach in Eifersucht und Treue,
wenn wir kehrtmachen ins Haus der Sklavenarbeit,
den selbstgemachten Göttern nachlaufen,
das Werk unserer eigenen Köpfe und Hände verehren.
Du stürmst unsere gottlose und menschenverachtende Bilderfabrik.
Gott sei Dank!

Gott, wirf allen Dein Bild in die Augen,
für die und um die wir Dich jetzt bitten:
allen, denen das Leben eine Qual ist,
Kranken und Sterbenden, Einsamen und Verzweifelten,
Armen und Hungernden, Verfolgten und Gefolterten,
allen, die sich selber quälen,
allen, die anderen Schmerz zufügen,
dass das Leiden aufhört, dass der Hass sich wandelt,
dass deine Geschöpfe in Frieden miteinander leben.

Gott, wirf allen Dein Bild in die Augen,
die im Dienst des Lebens stehen,
die in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft
großen Versuchungen ausgesetzt sind,
allen, die Macht haben in den Familien und Schulen,
in Justiz und Verwaltung, in Medien, Labors und Konzernen,
dass ihr Gewissen auf Dein Wort hört,
dass sie das Gemeinwohl fördern und ihr Tun allen zum Guten gereicht.
Gott, wirf allen Dein Bild in die Augen,
die Deinen Namen bekennen und Dein Wort verkündigen,
dass sie ihre Menschenfurcht ablegen,
dass sie gegen die Angst Trost spenden
und gegen den Wahnsinn Warnungen sagen,
dass sie Schuld beim Namen nennen,
dass sie in Vollmacht zur Umkehr rufen
und allen bedrängten Herzen Vergebung zusprechen.

Gott,
aus den selbstgemachten, leblosen Gottesbildern
kehren wir um zu Dir, der Quelle des Lebens.
Deine Eifersucht weckt uns auf. Deine Freundlichkeit steckt uns an.
Deine Treue lässt uns staunen. Deine Liebe macht uns glücklich.
Alles, was uns bewegt, ohne dass wir eigene Worte haben,
es Dir zu sagen, schließen wir ein in unser gemeinsames Gebet.

Vaterunser

Lied:  EG 140,1-5 (Brunn alles Heils, dich ehren wir)

Sendung und Segen
Stärkt die müden Hände
und macht fest die wankenden Knie,
sagt denen, die verzagten Herzens sind:
Fürchtet euch nicht!
Seht, euer Gott ist da.
Sie kommt und wird euch helfen.
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse Sein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig.
Gott erhebe Ihr Angesicht auf uns
und gebe uns Frieden. Amen.

* Die Auswahl der Lesetexte und der Liedverse sowie die Motive der Gebete erschließen sich von der Predigt her: Der gesamte Gottesdienst legt das Bilderverbot im Gespräch mit der Bestimmung des Menschen, Bild Gottes zu sein (auch wenn im Hebräischen hier jeweils andere Begriffe begegnen!), die neutestamentlich im Verständnis des auferweckten Gekreuzigten als Ikone Gottes bestätigt wird, und der Vielfalt biblischer Gottesbilder aus. Der Gegen­satz von Ikone und Idol durchzieht den Gottesdienst wie ein roter Faden. Wegweisend war mir ein Satz aus Max Horkheimer/Theodor W. Adorno, Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente (Frankfurt a.M. 1969, 30): "Gerettet wird das Recht des Bildes in der treuen Durchführung seines Verbots."
[i] Übersetzung im Anschluss an Frank Crüsemann, in: der gottesdienst. Liturgische Texte in gerechter Sprache. Bd. 4: Die Lesungen, hg. von Erhard Domay und Hanne Köhler, Gütersloh 2001, 418f.
[ii] Hans Belting, Skizzen zur Bilderfrage und zur Bilderpolitik heute, in: Bilderverbot: Die Sichtbarkeit des Unsicht­baren, hg. von Eckhard Nordhofen, Paderborn u.a. 2001, 27-38, 36.
[iii] Übersetzung nach Jürgen Ebach, Die Einheit von Sehen und Hören. Beobachtungen und Überlegungen zu Bilder­verbot und Sprachbildern im Alten Testament, in: Im Zwischenreich der Bilder, hg. von Rainer-M.E. Jacobi, Leipzig 2004, 77-104, 86f.
[iv] Vgl. den Ausstellungskatalog: Ansichten Christi. Christusbilder von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, hg. von Roland Krischel u.a., Köln 2005, 48f.
[v] Dietrich Bonhoeffer, Vorlesung "Christologie" (Sommersemester 1933), in: Berlin 1932-1933 (DBW 12), hg. von Carsten Nicolaisen und Ernst Albert Scharffenorth, Gütersloh 1997, 279-348, 346.
[vi] Dazu ausführlicher: Magdalene L. Frettlöh, Wenn Mann und Frau im Bilde Gottes sind ... Über geschlechtsspezi­fische Gottesbilder, die Gottesbildlichkeit des Menschen und das Bilderverbot, Wuppertal 2002.
[vii] Vgl. etwa Silvia Schroer, Du sollst dir kein Bildnis machen – oder: Welche Bilder verbietet das Bilderverbot?, in: Andreas Hölscher/Rainer Kampling (Hg.), Religiöse Sprache und ihre Bilder. Von der Bibel bis zur modernen Lyrik, Berlin 1998, 101-113; Rolf Rendtorff, Was verbietet das alttestamentliche Bilderverbot?, in: Metapher und Wirklich­keit. Die Logik der Bildhaftigkeit im Reden von Gott, Mensch und Natur. Dietrich Ritschl zum 70. Geburtstag, hg. v. R. Bernhardt und U. Link-Wieczorek, Göttingen 1999, 54-65.
[viii] Vgl. dazu bes. Christian Link, Das Bilderverbot als Kriterium theologischen Redens von Gott, in: ders., Die Spur des Namens. Wege zur Erkenntnis Gottes und zur Erfahrung der Schöpfung. Theologische Studien, Neukirchen-Vluyn 1997, 3-35; ders., Gott ist ein Fremdling. Das alttestamentliche Bilderverbot ist ein Garant der Freiheit, in: Zeitzeichen 3/6 (2002), 26-29
[ix] AaO., 5.
[x] Bertolt Brecht, GW 12 (Prosa 2), Frankfurt a.M. 1967, 386.
[xi] Vgl. Jürgen Werbick, Bilder sind Wege. Eine Gotteslehre, München 1992.
[xii] Die jeweils erste Zeile des Danks und der Fürbitten ist angeregt durch Paul Celans Gedicht "Tenebrae", in dem es heißt: "... Zur Tränke gingen wir, Herr. // Es war Blut, es war, / was du vergossen, Herr. // Es glänzte. // Es warf uns dein Bild in die Augen, Herr ..." (Gesammelte Werke. Erster Band: Gedichte I, Frankfurt a.M. 2000, 161.
Einige Motive der Fürbitten habe ich entnommen: Manfred Josuttis, Über alle Engel. Politische Predigten zum Hebräerbrief, München 1990, 100f.

Magdalene L. Frettlöh