Schäbig
Deutsche Soldaten brauchten sie zur Unterstützung bei ihrem Einsatz in Afghanistan: die sogenannten Ortskräfte. Einheimische Männer und Frauen sorgten für die nötige Infrastruktur, für Verständigung und Zusammenarbeit mit der Bevölkerung.
Nach dem überstürzten Abzug versprach Deutschland zunächst die Evakuierung der von den Taliban als Verräter angesehenen Menschen. Diese war nicht möglich, aber es gab auch keine ernsthaften Bemühungen, die Flucht zu unterstützen. Immerhin die Zusage, diejenigen auszufliegen, die es bis nach Pakistan schaffen.
Manche warten seit Jahren auf die Einlösung dieses Versprechens. Inzwischen werden sie von Unionspolitiker*innen als „Sicherheitsrisiko“ diffamiert, obwohl sie von deutschen Behörden mehrfach überprüft sind. Maßgabe war, diese auf keinen Fall on Deutschland einreisen zu lassen. Ein Gericht hat nun für 50 von ca. 2.000 die Einreise ermöglicht. Aber Innenminister Dobrindt will sich mit den Verbliebenen „Zeit lassen“.
So buchstabiert Deutschland, was Dankbarkeit ist.
Georg Rieger, RefApp