Aktuelle Termine
7. Februar 2023 (19.30 Uhr), Augustinerkloster Erfurt
Ein öffentliches Podium mit dem Motto „Was trägt die nationale Sicherheitsstrategie zum Frieden bei?“ findet am kommenden Dienstag (7. Februar, 19.30 Uhr) im Augustinerkloster Erfurt statt. Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), diskutiert mit Dr. Christoph Schwegmann vom Auswärtigen Amt, Prof. Tobias Debiel, Stellvertretender Direktor des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) an der Uni Duisburg-Essen und Mitherausgeber des jährlichen Friedensgutachtens, sowie Prof. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Entwicklungsexpertin und ehemalige Präsidentin von Brot für die Welt. Moderieren wird Dr. Sebastian Kranich, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen. Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten: www.ev-akademie-thueringen.de/veranstaltungen/4115/.
Unter der Federführung des Auswärtigen Amts erarbeitet die Bundesregierung aktuell eine Nationale Sicherheitsstrategie. „Das ressortübergreifende Dokument soll für andere Dokumente wie das Weißbuch der Bundeswehr, die Leitlinien zur Krisenprävention, die Cybersicherheitsstrategie oder eine künftige Chinastrategie einen Rahmen bilden. Die Strategie nimmt Bezug auf Sicherheitskonzepte, die mit Verbündeten im Rahmen der EU und NATO verabredet wurden“, erklärt Akademie-Direktor Kranich den Hintergrund für das Podium. Das Grundgesetz verpflichte dazu, „dem Frieden in der Welt zu dienen“, und die Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ bildeten einen Referenzrahmen für Regierungspolitik und enthielten zahlreiche konkrete Selbstverpflichtungen. Im Blick darauf stelle sich die Frage: „Was trägt die Nationale Sicherheitsstrategie zum Frieden bei – in Deutschland, Europa und darüber hinaus?“, so Kranich.
Das Podiumsgespräch findet im Rahmen der 24-Stunden-Tagung der Evangelischen Friedensarbeit „Zeitensprung – Perspektiven für gerechten Frieden und Sicherheit in Europa und darüber hinaus“ am 7. und 8. Februar im Augustinerkloster statt. Hintergrund sind der russische Krieg gegen die Ukraine, Hungerkrisen in Teilen Afrikas, die Destabilisierung eingefrorener Konflikte im Kaukasus und in der Balkanregion sowie die Spirale des Wettrüstens. Sicherheitspolitische und zivilgesellschaftliche Ansätze für die Wiederherstellung von Beziehungen und Vertrauen sollen diskutiert werden.
Wann, wo und wie beten?
Ein Zitatenschatz
Was geschieht beim Beten?
Das Gebet ist also gewissermaßen ein Verkehr des Menschen mit Gott: er tritt in das Heiligtum des Himmels ein und erinnert Gott persönlich an seine Verheißungen!
(Calvin, Institutio III, 20, 1)
Sofern das Gebet eine Tat des Menschen ist, kann es nicht ein Geschwätz, nicht eine Reihe von Phrasen oder Gemurmel sein. Das Gebet muss ein Akt von Zuneigung sein; es ist nicht nur eine Angelegenheit der Lippen, denn Gott verlangt die Anhänglichkeit unseres Herzens.
(Karl Barth, Das Vaterunser)
Das Gebet ist es, das uns in Verbindung mit Gott bringt, das uns erlaubt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Gott lädt uns ein, mit ihm zu leben. Und wir, wir antworten: ‚Ja, Vater, ich will mit dir leben.‘ Dann sagt er zu uns: ‚Bete Rufe mich an! Ich höre dich, ich werde mit dir leben und regieren.
(Karl Barth, Das Vaterunser)
Wann und wo beten? – oder: die rechte Zeit und der rechte Ort zum Gebet
Betet ohne Unterlass,
in allem sagt Dank; das ist der Wille Gottes, in Christus Jesus, für euch.
1. Thessalonicher 5, 17.18
Das ist der Grund, weshalb Paulus uns die Weisung gibt, „ohne Unterlass“ zu beten und Dank zu sagen (1. Thessalonicher 5, 17.18). er will eben, dass wir mit gößter Ausdauer, zu jeder Zeit, an jedem Orte, in allen Verhältnissen und bei allen Dingen unsere Gebete zu Gott emporrichten, um alles von ihm zu erwarten und ihm für alles den Lobpreis zu bringen, wie er uns ja auch immerfort Ursache gibt, ihn zu loben und zu ihm zu beten!“
(Calvin, Institutio III, 20, 28)
Und wenn ihr betet, sollt ihr es nicht machen wie die Heuchler: Die stehen gern in den Synagogen und an den Strassenecken und beten, um sich den Leuten zu zeigen. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon bezogen.
Wenn du aber betest, geh in deine Kammer, schliess die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Matthäus 6, 5.6
Da warnt er [unser himmlischer Meister] uns zunächst vor dem Beispiel der Heuchler, die mit ihren Gebeten ehrgeizig prangen, um die Gunst der Menschen zu erhaschen; zugleich aber weist er uns auch den besseren Weg, nämlich in das Kämmerlein zu gehen, die Tür abzuschließen und dort zu beten. Nach meinem Verständnis lehrt er uns in diesen Worten, die Einsamkeit zu suchen, die uns dazu hilft, mit allen unseren Gedanken in unser Herz hinabzusteigen und in seine Tiefe zu dringen; und er verheißt uns, dass Gottt, dessen Tempel unsere Leiber ja sein sollen, den Regungen unseres Herzens nahe sein werde.
(Calvin, Institutio III, 20, 29)
Wann was beten ?
„Wenn jemand hier den Einwurf macht, wir würden doch nicht stets von gleicher Not zum Beten getrieben, so gebe ich das allerdings zu; es ist auch nützlich, dass uns Jakobus eine derartige Unterscheidung bereits lehrt: ‚Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Muts, der singe Psalmen!‘ (Jakobus 5, 13). So sagt uns schon der gesunde Menschenverstand, dass wir, die wir gar zu lässig sind, je nach Notwendigkeit gelegentlich von Gott heftiger zu ernstlichem Beten getrieben werden.“ (Calvin, Institutio III, 20, 7)
Trost für die, die nicht beten können
So wachen also Gottes Augen [Psalm 34,16], um der Not von uns Blinden abzuhelfen; aber auf der anderen Seite will er auch unsere Seufzer hören, um seine Liebe gegen uns desto besser zu beweisen! So ist beides wahr: ‚Der Hüter Israels schläft und schlummert nicht‘ (Psalm 121,4) – und doch verzieht er auch, als hätte er uns vergessen, wenn er uns lässig und stumm sieht!
(Calvin, Institutio III, 20, 3)
Gott hört das Gebet
Das Gebet ist es, das uns in Verbindung mit Gott bringt, das uns erlaubt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Gott lädt uns ein, mit ihm zu leben. Und wir, wir antworten: ‚Ja, Vater, ich will mit dir leben.‘ Dann sagt er zu uns: ‚Bete Rufe mich an! Ich höre dich, ich werde mit dir leben und regieren.
(Karl Barth, Das Vaterunser)
Das Gebet als Dank
Warum ist den Christen das Gebet nötig?
Weil es die wichtigste Gestalt der Dankbarkeit ist ...
(Heidelberger Katechismus Frage 116)
Das Gebet als Lobpreis
So oft Gott uns das Brot zu essen gibt, so oft er seine Sonne scheinen lässt, wenn er uns irgendwelche Kreatur zur Benützung überlässt, dann ist das soviel als wenn er ein Lied anstimmte, um uns zum Singen seines Lobs zu bringen, so wie wenn wir einen Psalm singen: da bringt der, der ihn kann, die anderen in Schwung.
(Johannes Calvin)
Sobald wir mit dem Mund sein Lob vorbringen, dann soll unser Leben Antwort geben und sich mit dem Lob des Mundes vereinigen. Und zu dem Zweck sind hier alle Kreaturen erwähnt. Denn wiewohl unser Herr unsre Zungen ganz besonders dazu geschaffen hat, dass wir ihm die Ehre geben und mit unserm Bekenntnis ihm huldigen, wie er’s verdient, so will er doch auch durch all unsre andern Glieder, durch jedes Stück an uns verherrlicht sein.
(Johannes Calvin, Predigt zu Psalm 148 am 30. September 1554)
Lobpreis ist unsere erste Antwort. Völlig unfähig, zu sagen, was Seine Gegenwart bedeutet, können wir nur singen, können wir nur Worte der Anbetung stammeln. Aus diesem Grunde hat in der jüdischen Liturgie der Lobpreis Vorrang vor der Bitte.
(Abraham J. Heschel)
Das Gebet als Bitte
Beten [...] bedeutet: zu Gott gehen, ihn bitten, dass er uns gebe, was uns fehlt, die Möglichkeit, die Kraft, den Mut, die Heiterkeit und die Klugheit; dass er uns gebe, dem Gesetz zu gehorchen, die Gebote zu erfüllen.
(Karl Barth, Das Vaterunser)
Beten und Arbeiten
Es gibt nicht nur eine billige Gnade, es gibt auch ein billiges Gebet. Es ist billig, wenn es Menschen dazu dient, ihre Verantwortung auf Gott abzuschieben. Von Gott erwarten sie dann wohl nur dies, dass er tut, was ihrem heidnischen „Ich“ wohlgefällt. Auf der anderen Seite gab es als Reaktion darauf auch ein Arbeiten, ohne zu beten. Gott ist dabei allenfalls noch ein ferner Zuschauer, der nicht mehr in die Weltgeschichte eingreifen muss, weil sie fest in der Hand der Menschen ist.
(Eberhard Busch, Reformiert. Profil einer Konfession, 121)
Beten, nicht informieren
Wir sollen als Gut-Informierte beten - wir sollen nicht im Gebet informieren, denn der Liebe Gott hat alle Zeitungen gelesen.
(Peter Bukowski)
Psalmen sind ...
Das biblische Gedicht ist ein lebendiger Raum, in den du eingehen kannst, wie in den Schatten eines uralten, mit dem Wind des Himmels redenden Ölbaum.
(Ludwig Strauss)
psälmlein
gott
mein versteck
wo ich sicher bin
vor feinden
sicher auch
vor mir selber
Kurt Marti
Barbara Schenck