Wochenrückblick
11. April 2020
Gebet vom Leben zwischen Hoffen und Bangen
Wie lange noch? / Vergessen bin ich, / dein Antlitz ist mir verborgen. / Keiner meiner Tage lebt ohne Ungewissheit, / keine Stunde ohne Angst. / Wie lange noch soll ich leben / in der Gefangenschaft meiner Ohnmacht? / Ein Licht bricht hervor aus der Dunkelheit. / Du Morgenstern aus tiefster Nacht. / Was nichtig ist, wird verrinnen. / Ich stehe im neuen Licht. / Ich bin nicht länger ausgeliefert, / ich wanke nicht. / Ob Tod, ob Feinde, / mich hält kein Dunkel mehr. / Gib, dass ich Dir vertraue / und Deiner Gnade / und mein Herz sich freut / über Deine Hilfe / dass ich einstimme / in den Klang der Glocken, / die mir neu erklingen. / Amen!
Simon Froben, Bayreuth
10. April 2020
Ach Gott – wie viel haben wir uns doch einfallen lassen, um den Tod erträglich zu machen. / Die eigene Trauerfeier geplant / die Abschiede sorgfältig für andere gestaltet. / Was uns alles wichtig war – die Farbe der Blumen, die Ausstattung des Sargs, die schönste Musik und die passendsten Bibelworte. / Würdig und trostreich sollte alles sein. // Ach Jesus – wie viel haben wir uns einfallen lassen, um deinen Tod erträglich zu machen. / Karfreitagsruhe, Fastenspeisen, Palmzweige und Prozessionen, die großartige Musik von Bach und Haydn, Museen voller Passionsbilder. // Jetzt aber, jetzt müssen wir lernen, wie erbärmlich und unfeierlich der Tod ist – Sterben ohne Angehörige, Leichen auf Gabelstaplern, Totensäcke in Kühlzelten, vielleicht bald Massengräber. // So war dein Tod auf Golgatha. Keine frommen Sprüche, keine Maria und kein Johannes unter dem Kreuz, kein Trost aus der Höhe. / Verlassen von Gott und den Menschen. / Erst jetzt ahnen wir, wie das gewesen sein muss. // Ach Gott – kannst du uns so hoffnungsvoll machen wie die Jüngerinnen und Jünger? Sie haben doch aus der Verzweiflung herausgefunden. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
9. April 2020
Barmherziger Gott, / mit Brot und Wein / erinnerst du uns / an die Hingabe deines Sohnes. / Er ist unser Passahlamm geworden, / dessen Blut / vom Bann des Todes befreit. / Er ist das Brot des Lebens / für uns, / das uns stärkt / auf dem Weg der Gerechtigkeit. / Gott, halte uns im Gedächtnis / das große Wunder / deiner Liebe.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
8. April 2020
Gott, auf dich traue ich, dir vertraue ich, auf wen denn sonst? Du bist gut und gerecht, bist ein Freund und hältst, was du versprochen hast. / Deshalb, Gott, bewahre meine Seele und errette mich. Vergib mir meine Sünden, die so groß sind. Gedenke, Herr, deiner Barmherzigkeit und deiner Güte, die noch größer sind. Um deines Sohnes Jesu Christi willen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
7. April 2020
Lebendige/r Gott / Du weisst was heute in mir vorgeht. / Du erkennst mich von Grund auf. / Lass mich zur Ruhe kommen. / Beruhige die Gedanken und öffne mich für das gute Leben. / Sammle Du mich innerlich, / erhelle die verschlungenen Wege, / lass uns gemeinsam deine Liebe erfahren./ In Dankbarkeit, Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
6. April 2020
Wie unaussprechlich, o Gott, sind meine Seufzer. / Soll ich vor dir wiederholen, was auf allen Kanälen gesprochen und besprochen wird? / Darf ich vor dir über mich und meine Ängste sprechen, wo so viele andere den Mund nicht mehr öffnen können? / Kann ich eine Sprache finden, die du hörst? / Wie unaussprechlich, o Gott, sind meine Seufzer. / Was soll ich machen mit meiner Furcht, dass sie ins Leere gesprochen sein könnten? / Was darf ich stellvertretend für andere tun, wo mir selber der rechte Glaube fehlt? / Was kann ich für eine Hoffnung finden, die nicht als Vertröstung entlarvt wird? / Wie unaussprechlich, o Gott, sind meine Seufzer. / Vertritt du mich bei Dir. / Es ist uns allen doch versprochen. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
5. April 2020
God of Wonders, / Lord of Life, / You speak to us and challenge us every day anew. / We respond with new songs. / But singing is not enough. / / You claim our whole lives to serve your purposes, / as you have revealed them in Jesus Christ. / / Take us and all we are and all we do; / Forgive what is selfish and fearful, / Heal what is trampled on and bruised. / Fill us with your healing grace and power and spirit, / / so that our lives may better witness / to the presence of the One who was risen from the dead / and who raises us to new life. / / Lord, have mercy! Kyrie eleison!
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Wochenrückblick
4. April 2020
Barmherziger Gott, / was uns stört, ist die Geschwindigkeit: / mit der sich unsere Welt verdreht, / mit der sich Meldungen verbreiten, / mit der Leichen entsorgt werden. //
Was uns stört, ist der Zynismus: / mit dem jetzt Schießbefehle erteilt werden, / mit dem um Masken gekämpft wird, / mit dem Zahlungen ausgesetzt werden. //
Und Du, störst Du Dich nicht daran? //
Unsere Welt ist aus den Fugen, / nichts mehr was sie zusammenhält? / Die Hochglanz polierten Kacheln platzen ab, / dahinter treten hässliche Gesichter zutage, / die wir immer schon kannten. //
Ist das auch ein Teil Deiner Schöpfung? / Der nicht gewollte und jetzt mächtig gewordene durch uns? //
Barmherziger Gott, / hilf uns, dem etwas entgegenzusetzen: / Solidarität, Maßhalten und Verantwortung. / Lass das, was am Ende dieser Krise übrig bleibt, / mehr sein, als wir jetzt erwarten. / Denn Du wird abwischen alle Tränen von unseren Augen, / und der Tod wird nicht mehr sein, / noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; / denn das Erste ist vergangen (vgl. Offb. 21,4). // Amen.
Achim Detmers, Hannover
3. April 2020
Lieber Gott, mach doch, dass alle Menschen genug zu essen haben und mach die Kranken gesund. Vor allem aber bitte ich dich, denen zu helfen, die sich auf dem Weg zu dir schwer tun. Gib ihnen den Willen und die Kraft, auf den richtigen Weg zu kommen. Amen.
(Bernd, Aalen)
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
2. April 2020
Geist Gottes, leiser, zärtlicher Atem und starker, kräftiger Sturmwind, komm und belebe uns neu. / Geist Gottes, fege hinein in unser Leben und unsere Kirche, fege hinweg, was darin falsch und verlogen ist. / Geist Gottes, kehre in uns ein, damit wir einsehen, wo wir umkehren und neu anfangen müssen. / Geist Gottes, leuchte uns, damit wir klar sehen, wo unser Licht und unser Dunkel ist. / Geist Gottes, entzünde uns neu, damit das Feuer in uns wieder brennen kann und der Funke überspringt, auf den es ankommt. / Geist Gottes, berate uns gut, damit wir erkennen, was zu tun und zu lassen ist. / Geist Gottes, heile uns, damit wir gesund werden und ganze Menschen, mit Leib und Seele. / Geist Gottes, steck uns an, damit wir Feuer und Flamme werden für dich. / Geist Gottes, treib uns an, damit wir einen neuen Antrieb haben in uns. / Geist Gottes, beflügele uns, damit wir es wagen zu träumen und uns trauen zu kämpfen. / Geist Gottes, reinige uns, damit wir ein aufrichtiges und lauteres Herz bekommen. / / Amen.
aus EG Bayern 886,3
1. April 2020
Barmherziger Gott! / Du wartest auf mein Gebet. Ich falte die Hände, ich schließe die Augen und oft passiert nichts. Kein Wort dringt aus meiner Seele auf zu dir. Nur ein Schweigen. / Dann warte ich auf deine Stimme in mir, die mir die Worte gibt. So gib mir die Worte, mit denen ich zu dir beten soll. Sprich du selbst mir geistlich Armen das Gebet zu dir. Lehre mich beten, durch Jesus, deinen Sohn. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
31. März 2020
Gott, / dein Sohn ist das Weizenkorn, / das in die Erde fiel und erstarb. / Aus seinem Tod leben wir. / Nimm uns die Angst, für andere verbraucht zu werden. / Hilf uns, einander Gutes zu tun, damit wir nicht vergeblich leben, / sondern Frucht bringen in Jesus Christus, / der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir / lebt und herrscht in Ewigkeit.
RefLit
30. März 2020
Gott ‚Ich bin da!‘ / Wir bitten Dich in diesen Tagen / für die Erkrankten und ihre Familien, / für die Pflegenden und die Ärzte, / für die Menschen, die schwere Verantwortung tragen. / Steh Du, Gott, an ihrer Seite in den schwersten Stunden. / / Gott ‚Ich bin da!‘ / Wir bitten Dich in diesen Wochen / für die, die um geliebte Menschen, nahe Freunde und Verwandte trauern, / ohne sie am Grab verabschieden, Schmerz und Dankbarkeit gemeinsam tragen zu können, / für die, die nur noch Unsicherheit und Einsamkeit in sich spüren / und zu verzweifeln drohen, / für die, die sich nicht geborgen wissen können / wunderbar von guten Mächten. / Halte Du, Gott, schützend Deine Hand über ihnen am Tag und in der Nacht. / / Gott ‚Ich bin da!‘ / Wir bitten Dich / für alle, die durch den Notstand um ihre Existenz bangen, / die nicht mehr arbeiten können, keine Einnahmen mehr haben, / denen die Zukunft fraglich wird. / Was wird sein? Kann es einen Neuanfang geben? Und wie mag der aussehen, / wenn nichts mehr so ist wie es mal war? / Gott ‚Ich bin da!‘ / Wir beten in allem auch gegen die eigene Betroffenheit und Unsicherheit, / gegen die eigene Angst und Furcht, / die eigene Einsamkeit und Verzweiflung. / Gib Du uns Halt auf festem Grund, / trage uns, lass uns vertrauen und erfahren: / Du bist da!
Simon Froben, Bayreuth
29. März 2020
Barmherziger Gott, / Ungewissheit und Angst erfüllen in diesen Tagen unsere Gedanken. / Wir sind in Sorge. / Wir sorgen uns um unsere Lieben. / Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an. / Behüte und bewahre sie. / Wir sorgen uns um das Zusammenleben in unserem Land. / Wir schauen auf das, was kommen wird. / Wir sind hilflos. / Das Corona-Virus bedroht die Schwachen. / Wir vertrauen die Kranken deiner Fürsorge an. / Behüte und bewahre sie. / Wir bitten für die Sterbenden – / behüte sie und erbarme dich. / Wir bitten für die Jungen – / behüte sie und erbarme dich. / / Wir danken dir für alle, / die in Krankenhäusern und Laboren arbeiten. / Wir danken dir für alle, / die Kranke pflegen, / Eingeschlossene versorgen / und sich um das Wohl aller mühen. / Behüte und leite sie. / Du bist unsere Hilfe und Stärke. / Behüte uns, bewahre uns und / erbarme dich. / / Amen
Cameron Wiggins Bellm
Wochenrückblick
28. März 2020
Herr, treuer Gott, Liebhaber des Lebens, was ist das, was uns da jetzt immer und immer fester im Griff hat? Ein neues Virus und seine zerstörerische Kraft, die uns immer näher kommt und Angst macht, zu großen und einschneidenden Maßnahmen geführt und unseren ganzen Alltag verändert hat. Da sind Belastungen und Überforderung von Pflegenden, Verkäuferinnen und Eltern. Aber da ist auch Selbstsucht, die nur sich und ihresgleichen kennt und alle anderen, auch die in skandalöser und veränderbarer Not, gar nicht mehr in den Blick nimmt oder so leicht vergisst. Da sind Dummheit, Egoismus, Fahrlässigkeit und Trägheit. Und da sind Überheblichkeit und Einbildung, wie gut und schlau ich es doch mache. Lebenswelten sind schon lange so weit voneinander entfernt, dass der ein den anderen nicht mehr sieht, die eine den anderen nicht mehr hört und versteht. Herr, treuer Gott, Liebhaber des Lebens, wo etwas von dem auch bei mir ist, hindert, verhärtet, zerstört, da hilf, bewege und verändere du. Lass mich und uns alle nicht im Griff dieser lebensfeindlichen Mächte. Das bitte ich durch Jesus Christus. Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
27. März 2020
Gott, du Begleiter, du bist immer für uns da und mischt dich in unser Leben ein. / Wir bitten dich, dass du Nöte siehst, die wir nicht wahrnehmen. Hilf uns, wenn wir einsam und vernachlässigt sind.
Georg Rieger, Nürnberg
26. März 2020
Herr, unser Gott, / wir bitten dich für die Arbeit derer, / die Zeitungen machen und Programme gestalten: / Lass sie der Wahrheit dienen und das Gute fördern, / gib ihnen gute Einfälle / und richtige Wörter. / Wir bitten dich für uns selbst: / Gib uns deinen Heiligen Geist, / und hilf uns, die Geister zu unterscheiden; / lass uns erkennen, / was zu unserem Besten dient / und gib uns ein klares Urteil. / Wir bitten dich für alle Opfer von Verleumdung, / Sensationsgier und gewissenloser Unterhaltung: / Lass andere Menschen für sie eintreten. / Allen, die sich an verlockende Bilder verloren haben, / gib Einsicht und Nüchternheit. / Und die aufgehört haben, für die Wahrheit zu kämpfen, / erfülle mit neuem Mut. / Du hast die Macht, / aus dem Bann des Bösen zu befreien. / Leite uns mit deiner Wahrheit. / Dein Wort ist die Wahrheit.
RefLit
25. März 2020
Gott, / Da bin ich und habe bei mir, was mich beschäftigt, ein Sammelsurium an Gedanken, ein Chaos an Gefühlen und auch Leere und Nichts. / Da ist das Leben und der Tod, da sind die Engel und Gewalten, da ist das, was gerade jetzt ist, und das, was werden wird, da ist ganz Hohes und auch sehr Tiefes und viel zu viel Flaches. Alles, was mich trennen könnte von dir. Aber das soll es nicht. / Darum: Nimm all das und mach ein bisschen Trost daraus - wenigstens für die Tage dieser Woche - und Hoffnung, die ein bisschen länger reicht. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
24. März 2020
Mögen die, deren Alltag nun Einschränkungen unterliegt, / sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist. / / Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören, / sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind. / / Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben, / sich an die erinnern, die sich Kranksein nicht leisten können / und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen. / / Mögen die, die eine flexible Kinderbetreuung haben, / wenn Schulen und Kitas geschlossen sind, / sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben. / / Mögen die, die Reisen absagen müssen, / sich an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben. / / Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld / in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren, / sich an die erinneren, die gar keine Rücklagen haben. / / Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen, / sich an die erinnern, die kein Zuhause haben. / / Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt, / lass uns auf Liebe setzen. / Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können, / lass uns andere Wege finden, wie wir an unsere Nächsten weitergeben, / dass Gott uns umarmt. / / Amen.
Cameron Wiggins Bellm
23. März 2020
Ewiger Gott – Wie konnten wir vergessen, was uns unsere Vorfahren gelehrt haben: Denn alles Fleisch, es ist wie Gras. / Wir haben ihnen nicht geglaubt, sondern an uns, an die Macher und Performerinnen, an die Fachleute und Forscherinnen. // Wie konnten wir vergessen, was uns die Physiker längst erklärt haben: der homo sapiens, unser Planet, unser Universum – eine Nanokügelchen in den Welten der Welten. // Nun sind wir aufs Existenzielle zurückgeworfen. / Werden unsere Kliniken vielleicht entscheiden müssen, / wen sie überleben lassen und wen nicht? / Wird sich an den Börsen entscheiden, wer in Zukunft noch seinen Lebensunterhalt hat und wer nicht? // Ewiger Gott – Manchmal wollen wir dir Vorwürfe machen, dass du deine Menschen nicht moralisch besser ausgestattet hast. / Aber da gab es doch so viele Vorbilder, so viele gute Weisungen. // Ewiger Gott – Schenk uns die Gewissheit, dass uns vergeben ist, damit wir uns selbst und anderen vergeben. / Schenk uns die Kraft, mit unseren Ängsten fertig zu werden und danach zu fragen, wer uns nötig braucht. // So viele Menschen sind noch viel mehr als wir an Leib und Leben bedroht, in den Flüchtlingslagern und den Kriegsgebieten und vielleicht im Nachbarhaus. / Lass uns die nicht vergessen. // Bleibe bei uns / In Gesundheit und Krankheit / In Glück und Unglück / Im Leben und im Sterben. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
22. März 2020
Was wir brauchen
Barmherziger Gott / / Wir brauchen Worte, die realitätsnah sind, keine Worte, die kleinreden oder aufbauschen. / / Wir brauchen wahre Worte, keine Worte, die in die Irre führen. / / Wir brauchen klare Worte, keine Worte, die vernebeln. / / Wir brauchen Worte, die verlässlich informieren, keine Fake News. / / Wir brauchen Worte, die andere ernst nehmen, keine Worte, die andere als nicht ernst zu nehmen hinstellen. / / Wir brauchen Worte mit Humor, keine launigen Worte. / / Wir brauchen Worte der Liebe, keine Worte, die einlullen. / / Wir brauchen Worte des Glaubens, keine frommen Sprüche. / / Wir brauchen Worte der Hoffnung, keine Worte, die etwas vorgaukeln. / / Wir brauchen Worte, die würdigen, keine Worte, die beschämen.
Christoph Burba, Siegen
Wochenrückblick
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, Du bist Sonne, Schutz und Schild. Es fällt kein Regentropfen zur Erde, es fällt kein Haar vom Kopf, wenn Du es nicht willst. Bei Dir sind wir geborgen in Zeiten von Cholera, Corona und Krebs. / Lass uns und andere stark sein und ruhig. / Wehre denen, die aus der Krise Kapital schlagen. / Und sei bei denen, die klug und unaufgeregt versuchen, das Richtige zu tun. / Wir lernen viel im Moment: / dass es Solidarität gibt, für die wir dankbar sind; aber auch Egoisten; / dass es Themen gibt, die - so wichtig sie sind – die Schlagzeilen beherrschen, weil sie unmittelbar alarmieren; als ob es keine Flüchtlinge mehr gäbe und keinen Krieg mehr und keinen Raubbau an der Natur. / Und dass es gut ist, in einem Staat zu leben, der zu reagieren in der Lage ist. / Möge die Krise Gutes bewirken: / dass öffentliche Verantwortung die politische Szene auch dann noch prägt, wenn von Corona keiner mehr spricht; / dass die Erkenntnis da ist, dass im Überfluss zu sein, noch gar kein Leben ist; und wie leicht es ist, mit weniger auszukommen; / dass wir aufhören, uns zu Tode zu amüsieren, weil „Brot und Spiele“ allein sinnlos sind – und gottlos auch. / Und darum vor allem: Gib, dass Du wieder wichtig wirst in den Herzen der Menschen. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
20. März 2020
Gott, Ewiger, / aus den Träumen der Nacht komme ich zu dir und will sehen, ob du nicht bessere Träume für mich hast. Enttäusche mich nicht. / Tue heute an mir und an vielen anderen, was du kannst und versprochen hast: / Trockne Tränen, heile Wunden, mache Münder voll Lachens. Lass die Saat deines Wortes aufgehen und gib uns Freude zur Ernte, Trost zur Nahrung, Hoffnung zur Stärkung. / Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
19. März 2020
O ]esu, Fürst des Lebens, lehre uns mutiger mit dir zu wandeln /, der Welt und allen unsern Feinden getrost unter die Augen treten, und durch keinerlei Stürme der Anfechtung geschreckt werden. / Laß unsere Augen mit festem Glauben auf dich gerichtet sein, und es dir zuversichtlich zutrauen /, daß du uns bewahren, erretten und durchhelfen werdest / nach der Macht deiner Gnade und nach dem Reichtum deiner Barmherzigkeit.
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
18. März 2020
Gott, du lebendige Kraft, / bei dir finden wir Hilfe. / Du hältst uns fest, / damit wir nicht ins Bodenlose fallen. / Du wachst darüber, / dass unsere Hoffnung nicht verdorrt. / Doch wie oft vergessen wir dich: / meinen, wir müssten uns immer nur selber helfen, / oder lassen uns Auswege einreden, / die weiter in die Irre führen. / Das geschieht, weil wir Angst haben. / Es fällt uns schwer, / den neuen Wegen zu trauen, / auf die du uns rufst. / Darum bitten wir dich: / Stärke unser Vertrauen zu dir / und hilf uns, deinem guten Wort zu folgen. / Herr, erbarme dich über uns. Amen.
RefLit