6. Juli 2020
Ach Gott – „Lass uns nicht verhärten in dieser harten Zeit!“ // Wie schwanken zwischen Erleichterung und neuer Sorge. Wir sind dankbar, dass es uns gut geht. Und wir sehen mit Entsetzen, wie Menschen auf der ganzen Welt hilflos Gefahren ausgeliefert sind. // Wir möchten endlich gute Nachrichten hören. Stattdessen werden uns durch Corona die Augen geöffnet, wie viel auch in unserer Gesellschaft im Argen liegt. // Manchmal steigt Wut gegen andere in uns auf. Manchmal gelingt uns Verständnis für andere. / Wir möchten nicht zu denen gehören, die Hass säen. Wir möchten nicht zu denen gehören, die nach vermeintlichen Schuldigen suchen. // Was können wir tun, dass unser Land nicht zerreißt – und wir mittendrin? // Ach Gott, hilf uns! Gib uns weiterführende Gedanken! Mach uns Mut! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
5. Juli 2020
Du Gott des Lebens, / es tut uns gut, / gebraucht zu werden, / helfen zu können / und wichtig zu sein / für andere Menschen. / Aber uns selbst / fällt es meistens schwer, / um Hilfe zu bitten. / Wir schämen uns, / anderen unsere Schwäche zu zeigen / und haben Angst, / ihnen lästig zu fallen / mit unseren Sorgen. / / Gott, mach uns frei, / einander offen zu begegnen, / um Hilfe zu bitten / und Hilfe zu bieten, / so wie es dran ist. / Lass uns erfahren, / wie entlastend das Gesetz Christi ist, / das uns in Gegenseitigkeit einweist.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wochenrückblick
4. Juli 2020
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / wir brauchen Geduld. / Geduld mit uns selbst. Geduld mit anderen. / Oft fehlt uns diese Geduld. / Dann greifen wir zu Rezepten, die wir parat haben. / Anstatt zu warten, was geschieht. / Möge aus Deiner Hand kommen, was geschieht. / Dass die Autokraten ihre Macht verlieren. / Dass der Handel fair ist. / Die Natur intakt. / Europa gut aufgestellt. / Dass die Schere zwischen Arm und Reich sich schließt / und die Ehrfurcht vor dem Leben bis in die Ställe und Schlachthöfe reicht. / Dass Dein Name kostbar wird denen, die meinen, mit Dir fertig / zu sein. / So viele, die der Kirche den Rücken kehren. / Wir erschrecken und haben keine Antwort. / Dabei bist Du doch der Herr aller. / Vor Dir werden alle erscheinen am Jüngsten Tag. / Und von uns wird das Blut derer gefordert, die wir in ihr Verderben / haben laufen lassen. / Unsere Versagen sei Dir geklagt. / Wir sind nicht das Licht der Welt. / Entzünde uns neu. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
3. Juli 2020
Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete. EG 382,3
Komm, Gott – sei unser Atem, wenn wir beten. // Unsere Gedanken können dich nicht fassen. Unsere Gefühle treiben uns um: wir schwanken zwischen Hoffnung und Zweifel. Mit unserem Selbstwertgefühl ist es nicht weit her: wir sind nicht immer so, wie wir sein sollen und wollen. / Sei unser Atem, wenn wir beten. // Nimm alles von uns mit und trag es zu dir. / Unsere Traurigkeit und unsere Freude, unsere Angst und unsere Zuversicht, unsere Unausstehlichkeit und unsere Freundlichkeit. / Sei unser Atem, wenn wir beten. // Senke dich in unsere Gedanken, dass sie Resignation und Sorge loslassen. Senke dich in unsere Worte, dass wir andere nicht verletzen, sondern aufbauen. Senke dich in unser Tun, dass wir nach Kräften mitwirken, wo wir gebraucht werden. / Sei unser Atem, wenn wir beten. // Wenn wir überschwänglich reden / Und wenn wir verstummen. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
2. Juli 2020
Du unser Gott, / wir kommen zu dir, um neu zu empfangen, / was du für uns getan hast und noch immer tust. / Wir kommen zu dir, um neu zu hören, / wie du uns zum Leben führst, / hin zu deinem Tag, / an dem alle Dunkelheit vergangen ist. / Wir danken dir, dass wir bis jetzt von deiner Treue leben durften. / Deine Liebe hat uns nicht aufgegeben. / Du hast uns geführt und begleitet / trotz unserer Trägheit, unserer Angst und unserem Misstrauen. / Aus aller Müdigkeit hast du uns aufgerichtet / und zu neuen Schritten befreit. / Wir bitten dich: / Nimm uns heute morgen so an, wie wir sind: / Menschen, die es dir nicht leicht machen / und die sich oft selbst im Wege stehen. / Hilf uns durch deinen Geist, / zu dir zu finden. Amen.
RefLit
1. Juli 2020
Lieber Gott, bitte, ich möchte so gern in den Himmel kommen. Mein Bruder möchte es bestimmt auch. Meine Eltern möchten es glaube ich auch. Lieber Gott, bitte, ich möchte, daß unsere Familie gesund lebt und meines Vaters Rückenschmerzen sollen auch wieder weggehen. Amen.
Arne, Oldenburg (2. Kl.)
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
30. Juni 2020
Gott, Quelle des Lebens, / himmelweit ist deine Güte, deine Liebe nah auf Erden. / Sieh herab auf mich heute Morgen, sieh mich gnädig an und höre gern dein Lob und meinen Dank. / Breite deine Flügel aus über alle, die bei dir ihre Zuflucht suchen, mach uns satt mit deinen Gütern, mit Hoffnung, mit Liebe, mit Wahrheit. / Dich lobe und dich preise ich und ich danke dir für die Güte, auf die wir hoffen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
29. Juni 2020
O du allergnädigster Herr ]esus Christus! Ziehe uns Schwache zu dir; / denn wo du uns nicht ziehen wirst, so können wir nicht folgen. / Gib uns einen starken Geist, der da willig sei, / obgleich das Fleisch schwach ist, daß es doch durch deine Hilfe folge. / Denn ohne dich vermögen wir nichts zu tun, / am allerwenigsten um deinetwillen in den Tod zu gehen. / Gib uns einen willigen Geist, ein unerschrockenes Herz im rechten Glauben, / eine feste Hoffnung, daß wir um deinetwillen auf das geduldigste und mit Freuden / von uns legen unser Leben. Amen.
Johannes Hus (1369-1415)
28. Juni 2020
Hörst du mich, Gott – Manchmal falte ich die Hände, aber ich habe weder Worte noch Gedanken. / Manchmal sehne ich mich nach Hilfe, aber ich finde den Weg zu dir nicht. / Manchmal will ich die Gebete anderer mitbeten, aber die Worte sind mir fremd. / Manchmal möchte ich Fürbitte tun, aber mir fehlt das Vertrauen in deine Hilfe. / Manchmal bin ich voller Glück, aber ich vergesse dir zu danken. / Manchmal bin ich verbittert, aber wozu dir Vorwürfe machen. / So oft möchte ich wieder beten können wie als Kind. / Hör mich Gott – hör all das Unausgesprochene. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Wochenrückblick
27. Juni 2020
Gott, wir freuen uns und sind dankbar dafür, dass wir Vieles im Leben wieder machen können wie früher. Schön, dass wir uns wieder ohne Bedenken treffen können, zur Arbeit gehen und zu Veranstaltungen.
Doch die Vorsicht, die immer noch angezeigt ist, macht uns unsicher. Wie wird es weitergehen? Wird es für länger so bleiben, dass wir uns voreinander schützen müssen. Kommt eventuell sogar die Situation zurück, dass alles zum Stillstand gebracht werden muss?
Immer mehr wird uns klar, was in unserem „normalen“ Leben gar nicht so gut läuft. Der Umgang mit dem Virus offenbart uns, wie krank unsere Gesellschaft und unsere Welt ist: Fast alles ist auf die Vermehrung von Geld angelegt und nicht auf das Wohlergehen aller. Immer geht es nur darum, andere Schuldige zu finden, weil niemand für etwas Verantwortung tragen will.
Doch wie können wir daran etwas ändern? Wie können wir die verbitterten Menschen erreichen und wieder zusammenkommen? Wie können wir mit unserer eigenen Verbitterung umgehen und herausfinden? Wie können wir unsere Gewohnheiten umstellen, damit sich wirklich etwas ändert?
Wir brauchen dich, Gott, und deine Vergebung. Mit deiner Hilfe können wir die Kraft aufbringen, die wir brauchen und die wir aus uns heraus nicht schöpfen können. Sei bei uns! Mach uns bedächtig! Stimme uns versöhnlich! Mach uns Mut! Amen!
Georg Rieger, Nürnberg
26. Juni 2020
Gott, heilig ist dein Name, groß ist deine Macht, unbegreiflich ist deine Herrlichkeit. / Du begegnest uns in der Bibel und ihren Erzählungen, am Tag und seinen Aufgaben, in der Nacht und ihren Träumen, in den Menschen und ihren Gesichtern, da, wo wir dich suchen und da, wo wir dich nicht suchen. / Ich bitte dich: Finde nun deinen Weg zu mir, öffne mein Herzen und meine Sinne für dein Wort und erhöre, was ich von dir erbitte, durch Jesus Christus, deinen Sohn. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
25. Juni 2020
Gott, du Helfender, wir kommen oft nicht zurecht mir den Herausforderungen des Lebens und können uns dann an dir orientieren. Ohne, dass du uns direkte Anweisungen gibst, fühlen wir uns doch mit unseren Entscheidungen aufgehoben; bereit Verantwortung zu übernehmen; gewiss, dass du unser Tun und Lassen gnädig beurteilen wirst.
Georg Rieger, Nürnberg
24. Juni 2020
Gott, / du lädst alle Menschen ein, / in deine Gegenwart zu kommen. / Wir bitten dich: / Lass uns von deiner Güte lernen, / auch den Menschen, die uns fremd sind, / gütig zu begegnen.
RefLit
23. Juni 2020
Komm, Heiliger Geist // Gott, deinen Geist brauchen wie so dringend wie schon lange nicht mehr, deinen Geist der Grenzen überwindet, der uns über alle Distanzen hinweg miteinander verbindet, der auch überall dort weht, wo wir auf Abstand sind. Amen
Meike Waechter, Berlin
22. Juni 2020
I cant breathe – ich kann nicht atmen! / Das waren die letzten Worte des Schwarzen George Floyd, / gewaltsam erstickt durch Polizeigewalt.
Gott, / nicht frei atmen können, / nie sicher sein vor Schikanen, / vor verächtlichen Blicken, / vor bösen Sprüchen, / vor Gewalt: / so erleben viele, / die nicht weiß sind, / täglich Rassismus, / auch hier bei uns.
I can`t breathe, / Ich kann nicht atmen! / Die letzten Worte von George Floyd / sind zum Weckruf geworden, / aufzustehen, / gegen die Hetze, / gegen die Angst, / gegen das Schweigen zu Rassismus, / der so viel Menschenleben zerstört.
Gott, dein heiliger Geist / schafft Atem und Leben, / er tröstet, / er eint zum Widerstand gegen Rassismus, / macht Veränderung möglich! / Gott, erfüll uns mit deinem Geist!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
21. Juni 2020
Unser Vater! / Danke für die Bibel mit den vielen, manchmal auch ganz schrägen Geschichten. Wir lesen von Menschen, die wie wir so ganz und gar nicht perfekt sind und in denen wir uns oft wiederfinden. Und das macht Mut. Denn es geht dir nicht um Perfektion, es geht dir um Vertrauen, um Beziehung. Es geht dir um uns. Wie wunderbar befreiend! / Amen
Annegret Lambers, Osterwald
Wochenrückblick
20. Juni 2020
Es ist so leicht,
mich im Strom der Meldungen und Meinungen treiben zu lassen,
und auch von den Aufgaben und Erwartungen,
die mich Tag für Tag drängen.
Und es ist so mühselig,
innezuhalten,
gegen diesen Strom anzukämpfen,
wieder zurückzufinden zu den Dingen,
die meinem Leben Halt und Richtung geben.
Schenke mir, Gott, `Ruhe am Wasser´,
wo ich müde bin von Corona, Trump und Unlauterbarkeit.
Erfrische mich,
wo ich erschöpft bin von
Achtsamkeit und Abstand
und den Sorgen um die nächsten Wochen und Monate.
Richte mich auf,
wo ich niedergedrückt bin durch die Lasten, die auf mir liegen.
Die Mühseligen und Beladenen willst du erquicken.
So lass mich zu Dir kommen.
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
19. Juni 2020
Gott, wir fordern keine Wunder, aber wisse: Wir haben auch nichts dagegen! Es liegt ja so vieles an uns und nicht an dir. Aber trage das Deine dazu bei, dass uns das Wunder gelingt, Gerechtigkeit in der Welt zu säen, damit Friede wächst. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
18. Juni 2020
Singt dem Herrn ein neues Lied. // Oh wir möchten so gerne wieder gemeinsam singen, zu deinem Lob und Preis, Gott, und uns zur Freude. Damit wir einander schützen, verstummt unser Gesang. / Erfülle unsere Herzen mit Klängen und Melodien, lass uns summen und deine Loblieder im Geist wiederholen. Amen
Meike Waechter, Berlin
17. Juni 2020
Jesus Christus, lass dein Licht auf mich fallen. Löse den Nebel auf. Erfülle meinen Geist mit Klarheit und mein Herz mit Wärme. Du bist das Licht und in dir ist keine Finsternis. Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Du bist der helle Morgenstern, die Sonne der Gerechtigkeit. An dir will ich mich orientieren, an deinem Weg. Hilf mir, zwischen Fake und Wahr zu unterscheiden. Hilf mir, in deiner Liebe zu bleiben, damit auch andere dein Licht sehen. Amen.
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
16. Juni 2020
Gott, du Quelle meiner Freude! / Ich bin manchmal so deprimiert. / Misanthropisch nennt sich das / glaube ich, / wenn mir alle Menschen / um mich herum auf die Nerven gehen. / Wenn ich in allem, was ich sehe, / Rücksichtslosigkeit, / Respektlosigkeit / und Lieblosigkeit erkenne. / Wer bin ich selbst in solchen Momenten? / Und wie schaffe ich es, an anderen Tagen / unbeschwert zu sein? / Danke auch für diese Momente / und dass du sie wenige sein lässt. / Wahrscheinlich sind sie / für mein seelisches Gleichgewicht / wichtig.
Georg Rieger, Nürnberg
15. Juni 2020
zu Psalm 34
Ach Gott, / wir bringen das so schwer zusammen: / Glauben und Leiden, / deine Güte und unbegreiflichen Schmerz. / Wir wünschten, wir wären durch dich gefeit / gegen alles Unglück; / wir könnten dem Zugriff der Verzweiflung entfliehen / durch unser Vertrauen auf dich. / Aber immer wieder erleben wir, / dass uns der Boden wegbricht unter den Füßen, / dass uns Angst überwältigt / und wir keine Ruhe mehr finden / in dem, was uns umtreibt. / Gott, sei du uns Zuflucht / in unserer Verlorenheit; / sei du uns Halt, / wenn unsere Selbstsicherheit uns entgleitet. / Lass deine Nähe spüren / alle, die zerbrochenen Herzens sind. / Warte nicht so lange, / bis du denen aufhilfst, / die ein zerschlagenes Gemüt haben. / Gott, erbarm dich über uns. Amen.
RefLit
14. Juni 2020
Du Mensch gewordenes Gotteswort, / wir wissen oft nicht, / wie wir von dir reden sollen. / Nur stammelnd können wir beschreiben, / was du für uns bist, / und was uns unser Glauben bedeutet. / Wie sollen andere / in unserem hölzernen Reden / deine Stimme erkennen? / Wie sollen sie / durch unsere dürftige Worte / Vertrauen fassen zu deiner Güte? / / Fülle uns mit der Kraft deines Heiligen Geistes, / und trage dein Evangelium / auch durch uns / ins Herz vieler Menschen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wochenrückblick
Barmherziger Gott, / vor Dir sind alle Menschen gleich, / so unterschiedlich Du sie auch geschaffen hast. / Die hellen und die dunklen Augen, /die leisen und die kräftigen Stimmen, / die starken und die weichen Arme, / die sanften und die harten Gemüter. / Du siehst sie alle mit Gnade an, / Du hast Ihnen Deine Würde verliehen. //
Darum sollen wir einander achten / und Dir darin die Ehre geben. / In Deinen Ebenbildern erkennen wir den Reichtum Deines Schaffens. //
Doch dieser Reichtum verkümmert bei uns zu kleinlichen Unterscheidungen. / Sortiert nach Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Sprache / rechtfertigen wir die Überhebung des Eigenen, / geben wir uns selbst die Ehre. //
Barmherziger Gott, / beschäme unsere törichten Anschauungen, / verändere unseren Blick, / weite unser Herz, / zeige uns die neue Welt, die Du schon geschaffen ist. / Amen.
Achim Detmers, Hannover
12. Juni 2020
Gott, die Coronakrise fordert uns vielfältig heraus. Wie sehr wünschten wir es uns anders. Und doch machen wir auch positive Erfahrungen in dieser Krise. Die Prioritäten werden geradegerückt. Menschen haben aufeinander acht und nehmen einander wieder anders wahr. Hilf uns, dass es uns gelingt, diese Erfahrungen und den Blick auf Wesentliches hinüberzuretten in eine hoffentlich bald anbrechende, wieder „normale“ Zeit. / Amen
Annegret Lambers, Osterwald
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