Gebet
Tagesaktuelles Gebet
30. Mai 2020
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, Du machst alles neu. / Was mit dem Tod im Bund ist, wird sterben. / Wer mit Dir im Bund ist, wird leben. / Gib uns diese Gewissheit. / Lass uns in ihr ruhig sein.
Wir können gar nicht alles benennen, was uns entgeistert. / Es ist zu vieles. / Und es sind zu viele, die wir für Verbrecher halten. / Der schmale Weg, der zum Leben führt, scheint vom breiten Weg, der / zum Verderben führt, völlig überlagert. / Wir wissen, wogegen wir sind. / Aber wir sind schlechte Fährtenleser Deiner Zukunft.
Komm, Heiliger Geist. / Schenke Klarheit. / Schenke Mut. / Schenke Glauben. / Lass uns herausfinden aus dem Wirrwarr von Mutmaßungen und Ansichten. / Lass uns den Weg erkennen, den es einzuschlagen gilt.
Du bist der Anfang, der zu einem guten Ende führt. / Viele wissen nicht um Dich. / Und auch wir selbst vergessen Dich immerzu. / Gib die Freiheit zum Neubeginn mit Dir. / Lass uns Deine Zeugen sind. / Lass Dein Reich Raum gewinnen in dieser Welt. / Dass das Seufzen der Schöpfung geringer wird. / Und ihr Aufatmen zum Lobpreis. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Annegret Lambers, Osterwald
Gebete von: The Iona Community
Georg Rieger, Nürnberg
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Jürgen Kaiser, Berlin
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23. Mai 2020
Unser Gott,
du schenkst uns deine Güte,
damit wir gütig
miteinander umgehen.
Das fällt uns gerade
mit machen Menschen schwer.
Wir reden an einander vorbei.
Wir denken ganz anders.
Wir fühlen ganz anders.
Freundschaften zerbrechen
und Achtung voreinander
geht verloren.
Wie kommt es, dass Menschen
plötzlich das Vertrauen
in alles verlieren, was "offiziell" ist?
Warum ist kein Gespräch
mehr möglich?
Warum begegnen wir uns
nur noch mit Überheblichkeit?
Gütiger Gott,
verhilf uns zu Verständnis füreinander
und halte uns im Gespräch miteinander.
Mach unser Misstrauen gesund
und unser Vertrauen nicht blind!
Schenke uns das richtige Maß
zwischen Freiheit und Verantwortung!
Lass uns die Lockerungen genießen
und die unsichtbare Gefahr
dennoch nicht ganz ausblenden!
Lass uns gut durch diese Zeit kommen,
unser gnädiger Gott! Amen!
Georg Rieger, Nürnberg
Nach Psalm 40
GOTT – von deinen Wundern und Plänen haben wir geredet, ein Lobgesang auf unseren Gott kam von unseren Lippen, aus der Schrift haben wir gelesen, was für uns gilt. Jetzt aber umfangen uns Leiden ohne Zahl. Jetzt haben uns unsere Versäumnisse eingeholt. Jetzt will uns unser Mut verlassen. Die Trotzigen und die Lügner melden sich lautstark zu Wort. Sie stellen dein Wirken und deine Weisungen in Frage. Mir aber schwindet die Kraft zu widersprechen. Mir sind die Argumente für deine Güte und Treue verloren gegangen. Ich bin elend und arm im Glauben geworden. / Zieh mich herauf aus der Grube des Grauens, stell meine Füße auf Felsgrund, mach meine Schritte fest. Lass mich dich im Herzen tragen. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Meike Waechter, Berlin
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Georg Rieger, Nürnberg
Sylvia Bukowski, Wuppertal
16. Mai 2020
Schöpferischer Gott! / / Ein neuer Anfang. / Nach Wochen des Innehaltens. / Unsichere Schritte bei den einen, / der gewohnte Gang stolpert noch, / und andere wollen doch schon wieder rennen / wie gehabt: höher, schneller, weiter. / Und wieder andere grölen ihre Parolen / voller Dummheit und Verschwörung / durch die Straßen und Gazetten. / Ein neuer Anfang? / / Ich selbst halte es mit den Vorsichtigen, / bei aller Ungeduld. / Ich möchte die Tage wertschätzen / und das Leben, / auch das meiner Mitmenschen. / Und ich möchte mich verändern / und neu werden lassen. / Dass die Angst vor der „zweiten Welle“ / und vor der Spaltung des Miteinanders / meiner nicht mächtig wird. / / Darin schenke, Gott, mir einen neuen Anfang / mit jedem Tag, den Du neu werden lässt. / / Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Jochen Denker, Ronsdorf
Wir sind nicht allein. / Wir leben in Gottes Welt. / Wir glauben an Gott, der geschaffen hat und noch schafft, / der in Jesus Christus gekommen ist, / das Wort, das Fleisch wurde, / um zu versöhnen und neu zu machen, / der in uns und anderen wirkt durch den Geist. / Wir vertrauen auf Gott. / Wir sind berufen, Kirche zu sein: / Gottes Gegenwart zu feiern, / zu lieben und anderen zu dienen, / Gerechtigkeit zu suchen und dem Bösen zu widerstehen. / Wir verkündigen sein Reich. / Im Leben, im Tod, / nach dem Leben, nach dem Tod / ist Gott mit uns. / Wir sind nicht allein. / Wir glauben an Gott. / Gott sei Dank.
Église unie du Canada
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Isaak Watts (1674-1748)
nach Psalm 27
HERR – an dein Wort denkt mein Herz: Sucht mein Angesicht! Dein Angesicht will ich suchen. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir. / Ich will dich suchen in den Gesichtern der Schwestern und Brüder Jesu: bei den Pflegebedürftigen und den Pflegenden, bei den Rat Suchenden und den Rat Gebenden, bei den Kranken und den Heilenden, bei denen, die ihr Leben aushauchen, und bei denen, denen du Kraft zum Helfen einhauchst. / Weise mir HERR deinen Weg, um meiner Feinde willen. / Ich will mich nicht verleiten lassen von denen, die Lügen und Misstrauen säen, von denen, die nur ihr Image pflegen, von denen, die den Wert von Menschenleben abwägen, von denen, die sich bereichern wollen. / Hätte ich doch die Gewissheit, die Güte des HERRN zu schauen im Land der Lebenden. / Ich will festhalten an der Zuversicht meiner Vorfahren im Glauben: / Hoffe auf den HERRN, sei stark, dein Herz sei unverzagt. Hoffe auf den HERRN. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Jürgen Kaiser, Berlin
Barmherziger Gott, / ohne uns versammeln zu dürfen / zum Gedenken an die Befreiung der KZs / durch die Soldaten der Alliierten, / erinnern wir uns. / Wir erinnern uns an das Grauen, das dort geschah / und nun aller Welt sichtbar wurde. / Wir wollen die deutsche Schuld nicht leugnen, / nicht verharmlosen, / aber wir fragen auch: / wo warst du in jener dunklen Zeit? / Warum hast du dein Antlitz so vielen verborgen, / die dich suchten in einem leeren Himmel? / Warum hast du sie nicht gerettet / aus der gnadenlosen Mordmaschine, / bist den Mördern nicht in den Arm gefallen? / Gott, auch wenn wir keine Antworten finden, / klammern wir uns an dich.
Wir bitten dich für die Überlebenden und ihre Nachkommen, / für die der Schmerz nicht vorbei ist, / die immer noch eingeholt werden / von der Trauer um alles, / was sie verloren haben: / die Menschen, die ihnen wichtig waren, / die Orte, wo sie zuhause waren, / das Vertrauen in deine Güte. / Du allein kannst sie trösten, / wo aller menschliche Trost versagt.
Wir bitten dich für die, / die heute ihre Heimat verlieren durch Hass und Gewalt, / Sie werden so oft abgewiesen an unseren Grenzen, / alleingelassen in den Flüchtlingslagern, / und bei uns werden die, / die anders aussehen, glauben, leben, / so oft beleidigt und bedroht. / Du bist doch die Zuflucht aller Verfolgten! / Öffne unsere Augen und Herzen für sie.
Wir bitten dich für die, / die heute Unfreiheit erleiden, / die als Arbeitssklaven entwürdigt werden, / beraubt von der Perspektive eines besseren Lebens. / Du bist doch der Anwalt der Betrogenen! / Tu unseren Mund auf für die Stummen / und für die Sache derer, die verlassen sind.
Gott, wir danken dir für die, / die die Erinnerung an unsere Schuldgeschichte wachhalten, / damit wir aus ihr lernen, / auch vom Mut und der Menschlichkeit derer, / die sich nicht haben brechen lassen. / Segne die Arbeit der Gedenkstätten, / und lass sie heilsam wirken in unserer Gesellschaft.
Gott, / mehr als wir erinnern können, / hältst du im Gedächtnis. / Kein Unrecht ist bei dir vergessen, / kein Leiden bleibt verborgen vor dir. / Die vielen Opfer von Gewalt, / deren Namen wir nicht kennen, / haben einen Namen bei dir, / sind deine geliebten Söhne und Töchter. / Du wirst ihnen Recht verschaffen.
Wir bitten dich: / Wehre allem Vertuschen und Verbrämen des Grauens, / das von Deutschen angerichtet wurde. / Mach uns sensibel für die Gefahren unserer Zeit, / damit, was geschehen ist, / nie wieder geschieht. Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
9. Mai 2020
Barmherziger Gott, / kalt soll es werden in der kommenden Woche. / Die Eisheiligen haben sich angesagt. / Nach dem sonnigen Wetter in der Corona-Krise / wird es nun zugig und kalt. //
Nicht nur das Wetter ändert sich, / auch andere Prognosen verheißen frostige Zeiten: / steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Exporte, zunehmende Insolvenzen, Hunger in der Welt. //
Es bleibt die bange Sorge, / infiziert zu werden / von der heimtückischen Seuche / und den Nachwirkungen unter uns. //
Du hast das alles im Blick / und siehst noch mehr, / als wir gerade wahrhaben wollen / und ertragen könnten.
Nimm von uns die ungeheure Last, / stärke unsere Solidarität, / gib Kraft zu Entscheidungen / und lass den Eisheiligen Tage folgen, / die unsere Hoffnung neu aufrichten. // Amen.
Achim Detmers, Hannover
Manuela, Rainau-Dalkringen
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Georg Rieger, Nürnberg
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