Wie sind reformierte Kirchen strukturiert?

Demokratie und prophetisches Wächteramt


© Georg Rieger

Das reformierte Verständnis der Ämter in der Kirche prägte Calvin mit seinen Ausführungen zu den vier Ämtern: Pastoren, Lehrer, Älteste, Diakone.

Die von Calvin auf Grund der Heiligen Schrift entworfene Unterteilung der Ämter in die Aufgabenbereiche der Pastoren, Doktoren (Lehrer), Ältesten und Diakone ist wegweisend für eine nicht hierarchisch aufgebaute Zusammenarbeit von Theologen und Nichttheologen. Über die Vielfalt und Gleichberechtigung der Ämter hinaus waren Calvins Gedanken zukunftsweisend im Blick auf die Fortbildung von Pfarrern im gegenseitigen Austausch miteinander - nach dem Prinzip des "learning by doing" (Frank Jehle), und in Hinsicht auf das von ihm entworfene Modell einer regelmäßigen Visitation. Dabei legt Reformierte Tradition besonderen Wert auf das prophetische Wächteramt der Kirche, auch das "politische Wächteramt" genannt.


Barbara Schenck
von Jochen Denker, Ronsdorf

Das Amt des Ältesten aus biblischer und (reformiert) reformatorischer Sicht (Calvins Ämterlehre) und ein Blick auf das Presbyterium heute, wo sich "eine Art Aufsichtsrat nach Vorbild der Wirtschaft etabliert hat".
Wider den „Imperialismus der stummen Faktizität“ (Miskotte)

In einer säkularisierten Welt tut die prophetische Kraft der Kirche not.
Jesus Christus als Prophet, Priester, König

Die Lehre vom dreifachen Amt Christi und seiner Gemeinde - die Ämterlehre an der Spitze der Christologie und die besondere Betonung des prophetischen Amtes, das ist typisch reformiert.
Priestertum aller Gläubigen und prophetisches Wächteramt

Von der hierarchischen Gestalt der römisch-katholische Kirche grenzt sich das reformierte Verständnis der Ämter klar ab.