Meine Augen sehen stets auf den HERRN - Psalm 25,15

Freitags ein Denkanstoß aus dem Hause Israel

Der Beter in Psalm 25, König David, richtet seine Augen auf Gott und nennt sich dabei "einsam und elend". Der Midrasch zu Psalm 25 fragt, warum denn ausgerechnet David sich "einzig und arm" nennt und legt dabei die Rede von den "Augen" im Psalm aus:

"V.16. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einzig und arm bin ich. Wardenn David einzig und arm, es heisst doch: 'Und David war der siebente' (1. Chronik 2,15) Und ebenso ferner: 'Siehe da, in meienr Armuth (meinem Elend) habe ich für das Haus des Ewigen bereitet an Gold 100000 Centner und an Silber tausend mal tausende Centner u.s.w.' (1. Chronik 22,14)?
Allein David sprach so vor dem Heiligen, gebenedeit sei er: Weil ich zum König über deine Kinder gesetzt bin und ihre Augen auf mich gerichtet sind (an mir hängen) und ich wie ein Einzelner ihnen gegenüber bin und alle meiner bedürfen, und ich ein Armer dir gegenüber bin und meine Augen auf dich gerichtet sind, denn es sind deine Kinder, - darum heisst es: Denn ein einzelner bin ich und arm."

Midrasch Tehillim zu Psalm 24,16

aus: Midrasch Tehillim. Oder haggadische Erklärung der Psalmen. Nach der Textausgabe von Salomon Buber zum ersten AMle ins Deutsche übersetzt und mit Noten und Quellenangaben versehen von Prof. Dr. August Wünsche, Nachdruck der Ausgabe Trier 1892, Lee Achim Sefarim, ein Karem-Jerusalem 2010
 

Dieser Beitrag ist Teil der Serie "Am Rockzipfel des Judentums - Freitags ein Denkanstoß aus dem Hause Israel"
in Anlehnung an Sacharja 8,23, wo der HERR der Heerscharen spricht:
"In jenen Tagen, da ergreifen, ja ergreifen zehn Menschen aus allen Sprachen der Nationen den Zipfel einer einzigen jüdischen Person und sagen: 'Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Mit euch ist Gott.'" (BigS)


Barbara Schenck, 29. Februar 2013